BERLIN (Dow Jones)--Zwischen Bund und Ländern zeichnet sich laut einem Bericht ein möglicher Kompromiss bei der umstrittenen Reform der Grundsteuer ab. Bei einem Treffen der Steuerabteilungsleiter aus den Finanzministerien von Bund und Ländern Anfang der Woche habe es nach Angaben aus Verhandlungskreisen deutliche Fortschritte gegeben, schrieb das Nachrichtenmagazin Der Spiegel.
Das von Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) favorisierte Modell, das den Wert einer Immobilie anhand von fünf Messzahlen ermittelt, solle um die beiden komplikationsanfälligsten Komponenten bereinigt werden - Nettokaltmiete und Baujahr sollten keine Rolle mehr spielen. Bestimmungsgrößen für den Wert einer Immobilie wären neben dem Bodenrichtwert dann nur noch die Flächen des Grundstücks und des Gebäudes.
Scholz und seine Amtskollegen aus den Ländern wollen am kommenden Freitag zu einem erneuten Gespräch über die Reform der Grundsteuer zusammenkommen, nachdem es Anfang voriger Woche nicht zu einer Einigung gekommen war. Beteiligte Politiker hatten danach aber mögliche Kompromisse ins Spiel gebracht.
Das Bundesverfassungsgericht hatte im April 2018 die derzeitige Bemessung der Grundsteuer verworfen und dem Gesetzgeber eine Frist bis zum 31. Dezember 2019 zur Neuregelung gesetzt. Die Reformpläne des Bundesfinanzministers hatten aber in der Koalition zu einem heftigen Streit geführt, weil die Union die Heranziehung der Miete als Kriterium in dem von Scholz favorisierten wertabhängigen Modell ablehnte.
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January 25, 2019 10:20 ET (15:20 GMT)
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