Der geplante Kohleausstieg wird aus Sicht von RWE
Die Kohlekommission hatte in ihrem am Samstag vorgelegten Bericht vorgeschlagen, als schnellen Einstieg in den Kohleausstieg bis 2022 insgesamt sieben Gigawatt Kohlekapazität zusätzlich vom Netz zu nehmen, davon drei Gigawatt Braunkohle. In dem Bericht werden keine konkreten Kraftwerke für die Stilllegung genannt. Spätestens 2038 soll in Deutschland Schluss sein mit der Kohleverstromung.
Schmitz sagte: "Das wird ein Kraftakt für alle und kann nur gelingen, wenn die Politik tatkräftig und verlässlich unterstützt. Und selbst dann werden wir sehen, ob ein so frühes Ausstiegsdatum am Ende überhaupt sinnvoll möglich ist."
Der RWE-Chef äußerte sich auch zum Hambacher Forst, den RWE für den Braunkohleabbau eigentlich roden lassen will und der zum Symbol der Anti-Kohle-Bewegung geworden ist. Die Kohlekommission hatte den Erhalt des Waldes als "wünschenswert" bezeichnet. Schmitz zeigte sich hier gesprächsbereit. "Wir werden prüfen, was sinnvoll machbar ist unter Berücksichtigung der Erfordernisse der weiteren Nutzung des Tagebaus und der Rekultivierung", sagte er. "Ich gehe davon aus, dass man das Gespräch dazu mit uns suchen wird."
NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) beharrt darauf, dass die Revisionsklausel im Kohlekompromiss auch zur Verlangsamung des Kohleausstiegs führen kann. "Ist 2032 tatsächlich sehr viel mehr grüner Strom zu akzeptablen Preisen für die Kunden verfügbar und sind die Netze ausgebaut, dann ist ein schnellerer Ausstieg im Jahr 2035 denkbar. Aber wenn es weitere Verzögerungen gibt, müssen wir die Notbremse ziehen können, um die 250 000 Arbeitsplätze beispielsweise in der energieintensiven Industrie von NRW schützen zu können", sagte der FDP-Politiker der "Rheinischen Post"./shy/DP/zb
ISIN DE000ENAG999 DE0007037129
AXC0003 2019-01-28/04:50