DJ MIDDAY BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Mittag, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
MONTAG: In Australien waren die Börsen wegen eines Ausgleichstages zum Nationalfeiertag geschlossen.
AKTIENMÄRKTE (12:55 Uhr)
INDEX Stand +-% +-% YTD S&P-500-Future 2.651,40 -0,45% +5,84% Euro-Stoxx-50 3.146,18 -0,54% +4,82% Stoxx-50 2.854,66 -0,61% +3,43% DAX 11.248,14 -0,30% +6,53% FTSE 6.782,37 -0,39% +3,60% CAC 4.901,00 -0,50% +3,60% Nikkei-225 20.649,00 -0,60% +3,17% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 164,78 -41
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 52,73 53,69 -1,8% -0,96 +15,3% Brent/ICE 60,68 61,64 -1,6% -0,96 +12,1% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.300,27 1.303,09 -0,2% -2,82 +1,4% Silber (Spot) 15,71 15,75 -0,2% -0,04 +1,4% Platin (Spot) 812,21 818,00 -0,7% -5,79 +2,0% Kupfer-Future 2,71 2,73 -0,7% -0,02 +3,0%
Als eine Konsequenz des Dammbruchs in Brasilien bei dem auch Eisenerz fördernden Unternehmen Vale zogen die Preise für Eisenerz an. Bei Vale, aber auch anderen Minenbetreibern, könne es nun zu Angebotsunterbrechungen kommen, beispielsweise weil die Unternehmen stärker kontrolliert werden dürften, hieß es. In China verteuerte sich Eisenerz um 4 Prozent auf ein Sechsmonatshoch.
Auf den Ölpreisen lasten derweil Konjunktursorgen. Die Akteure befürchten, dass sich der Handelsstreit zwischen China und den USA noch länger hinziehen und die Nachfrage nach Öl deshalb zurückgehen könnte. Auch der Umstand, dass der Streit um den US-Staatshaushalt noch nicht endgültig beigelegt ist, sondern bislang nur eine Zwischenlösung gefunden wurde, drückt die Preise. Zudem zeigten jüngste Daten, dass die Ölförderung in den USA wieder zugenommen hat.
AUSBLICK AKTIEN USA
Am Montag dürften kleinere Gewinnmitnahmen das Geschehen an der Wall Street prägen. Vor einer Reihe wichtiger Ereignisse in den kommenden Tagen werden die Anleger wohl eher vorsichtig agieren. Am Mittwoch wird die US-Notenbank das Ergebnis ihrer Zinssitzung veröffentlichen. Eine Änderung des Zinsniveaus wird nicht erwartet. Das Interesse gilt vor allem der Pressekonferenz mit Fed-Chef Jerome Powell, nachdem Vertreter der Notenbank in jüngster Zeit ein "geduldiges" Vorgehen bei weiteren Zinserhöhungen signalisiert haben. Ebenfalls voraussichtlich am Mittwoch wird der chinesische Vizepremier Liu He in die USA reisen, um über die Beilegung des Handelsstreits weiterzuverhandeln. Und am Dienstag steht im britischen Unterhaus die nächste Abstimmung über den Brexit-Vertrag an. Derweil läuft die US-Bilanzsaison auf Hochtouren. Am Montag legt unter anderem Caterpillar Geschäftszahlen vor. Der Baumaschinenhersteller gilt als Konjunkturindikator.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
Folgende Unternehmen veröffentlichen im weiteren Tagesverlauf Geschäftszahlen:
13:30 US/Caterpillar Inc, Ergebnis 4Q
Mögliche vorgezogene Termine - auf Basis des Vorjahres geschätzt:
DE/Voltabox AG, Jahresergebnis
DE/Wirecard AG, Ergebnis 4Q
AUSBLICK KONJUNKTUR +
- US 14:30 Chicago Fed National Activity Index (CFNAI) Dezember
FINANZMÄRKTE EUROPA
Nach dem Plus am Freitag geht es zum Start in die neue Börsenwoche ein paar Punkte nach unten. Die Nachrichtenlage ist recht dünn. Aus China gibt es ein neuerliches negatives Konjunktursignal. Die Gewinne der Industrie sind im Dezember den zweiten Monat in Folge gesunken. Hier warten Anleger nun auf die hochrangigen Handelsgespräche zwischen China und den USA. Sollten die Verhandlungen scheitern, droht die Einführung neuer US-Strafzölle auf chinesische Importe zum 1. März. Zudem startet die Berichtssaison in Europa diese Woche durch, von dieser Seite sind zudem Impulse zu erwarten. Der kräftige Anstieg der Eisenerzpreise stützt die Konkurrenten des Vale-Konzerns. In London steigen BHP 1,4 Prozent und Rio Tinto 2,8 Prozent. Die Bezugsrechte für Vale brechen in Frankfurt um etwa 8 Prozent ein, Dividendenzahlungen und Aktienrückkäuf wurden vom Konzern gestoppt. Erst vor drei Jahren war Vale in ein schweres Minenunglück in Brasilien involviert. Der Sektor der Minenwerte legt um 0,5 Prozent zu. Für die Öl- und Gaswerte geht es dagegen im Sog der Ölpreise um 0,9 Prozent nach unten. Alstom fallen in Paris um 1,8 Prozent. Siemens und Alstom sind bei der geplanten Fusion ihrer Zugsparten weiter auf die Europäische Kommission zugegangen und haben neue Zugeständnisse gemacht. Es sei aber nicht sicher, ob das nun angebotene Paket ausreiche, um den Deal zu retten. Kering verlieren 1,2 Prozent. Der Konzern muss in Italien voraussichtlich etwa 1,4 Milliarden Euro Steuern nachzahlen. Die Aussicht auf frisches Geld aus Katar stützt laut Händlern die Aktien der Deutschen Bank (+0,6 Prozent) leicht. Morphosys geben um 6,2 Prozent nach. Das Biotechnologieunternehmen hat von einem US-Gericht drei Patentrechte aberkannt bekommen. Die vorläufigen Geschäftszahlen von Cancom (+2,3 Prozent) für 2018 sind nach Einschätzung aus dem Handel leicht über den Erwartungen ausgefallen.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:34 Uhr Fr, 17.20 Uhr % YTD EUR/USD 1,1414 +0,04% 1,1414 1,1401 -0,4% EUR/JPY 124,95 -0,02% 124,80 125,01 -0,6% EUR/CHF 1,1327 -0,05% 1,1319 1,1326 +0,6% EUR/GBP 0,8677 +0,46% 0,8658 0,8660 -3,6% USD/JPY 109,47 -0,06% 109,37 109,65 -0,2% GBP/USD 1,3154 -0,42% 1,3178 1,3165 +3,1% Bitcoin BTC/USD 3.410,39 -3,75% 3.442,01 3.553,66 -8,3%
Zu Beginn der neuen Woche gibt es kaum Bewegung am Devisenmarkt. Vor der Brexitabstimmung im britischen Unterhaus am Dienstag, dem Ergebnis der Fed-Sitzung am Mittwoch und den Handelsgesprächen China-USA im späteren Verlauf der Woche halten sich die Anleger zurück. Die aktuelle Risikoneigung spricht nach Meinung der ING eher gegen den Dollar und für Schwellenländerwährungen. Sollten die Verhandlungen zur Beilegung des Handelsstreits nicht scheitern, erwarten die ING-Analysten, dass die "vorsichtig-risikobereite Stimmung" andauert.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
An den Aktienmärkten in Ostasien haben am Montag nach einem Stimmungswechsel im Späthandel kleine Verluste überwogen. Zuvor hatten noch gute US-Vorgaben - mit ausgelöst von der zumindest vorläufigen Beilegung des Haushaltsstreits in den USA - für vielfach steigende Kurse gesorgt. Hoffnungen, dass es bei den im späteren Wochenverlauf in den USA weitergehenden Gesprächen zu einer Beilegung des US-chinesischen Handelsstreits zu einer Annäherung kommen wird, blieben eher im Hintergrund. Die in Hongkong notierte Rusal-Aktie legte um 4,0 Prozent zu, nachdem die USA Sanktionen gegen den russischen Aluminiumkonzern und zwei verbundene Unternehmen aufgehoben haben. In Tokio verloren Mitsui & Co mit 2,5 Prozent deutlich stärker als der breite Markt. Das Unternehmen ist am brasilianischen Minenbetreiber Vale beteiligt. Nach dem Dammbruch mit mindestens 37 Toten und hunderten Vermissten in Brasilien hat die Justiz 3 Milliarden US-Dollar auf den Konten von Vale eingefroren. Die Aktie des Autoscheinwerferherstellers Koito stieg nach Vorlage von Quartalszahlen und einem erhöhten Umsatzausblick um 5 Prozent. In Seoul kam es bei SK Hynix nach den kräftigen Gewinnen der Vortage im Umfeld guter Geschäftszahlen zu einer Gegenbewegung. Der Kurs des Chipherstellers gab um 3,8 Prozent nach. Für Great Wall Motor ging es in Hongkong um 3,1 Prozent abwärts. Hier könnten einige Akteure den guten Ausblick zu Gewinnmitnahmen genutzt haben. Die Aktie lag seit Jahresbeginn rund 20 Prozent im Plus.
CREDIT
Die Risikoprämien am europäischen Kreditmarkt bilden sich zu Wochenbeginn tendenziell weiter leicht zurück. Die Aussicht auf eine zukünftig lockerere Geldpolitik durch die Notenbanken wie die Hoffnung auf eine Annäherung im US-chinesischen Handelsstreit waren die Haupttreiber der Rally an den Kreditmärkten seit Jahresbeginn. Ob sich die Rally fortsetzen wird oder nicht, hängt nach Einschätzung der Commerzbank entscheidend vom Verlauf der Handelsgespräche ab.
In der laufenden Woche reist der chinesische Vize-Premier Liu He mit einer Delegation zu Gesprächen nach Washington. Der Ausgang der Verhandlungen ist vollkommen ungewiss, für die Finanzmärkte aber von großer Bedeutung. In den vergangenen Tagen waren sehr unterschiedliche Aussagen aus US-Regierungskreisen zum Stand der Gespräche zu hören. Sollten die Verhandlungen scheitern, droht die Einführung neuer US-Strafzölle auf chinesische Importe zum 1. März.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 7.30 UHR
Deutsche Bank vor weiteren Investments aus Katar - Agentur
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
January 28, 2019 06:57 ET (11:57 GMT)
Die Deutsche Bank erhält laut Kreisen eine weitere Finanzspritze vom Emirat Katar. Die Investition werde wahrscheinlich über den Staatsfonds Qatar Investment Authority (QIA) getätigt, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf informierte Personen. Die Gespräche darüber seien zwar bereits in einem fortgeschrittenen Stadium, es sei aber noch keine endgültige Einigung erzielt worden, sagten die Informanten weiter.
Siemens und Alstom machen EU für Zugfusion Zugeständnisse
Siemens und Alstom haben der EU-Kommission nun doch noch weitere Zugeständnisse gemacht, um die auf der Kippe stehende Fusion ihrer Eisenbahnsparten noch zu retten. Alstom bestätigte am Montagmorgen entsprechende Medienberichte, die am Freitag zu einem Kurssprung ihrer Aktie geführt hatten. Auch ein Siemens-Sprecher sagte auf Anfrage, man habe in Brüssel ein neues Paket von Vorschlägen eingereicht.
Uniper-Mitarbeiter bekommen 5,6 Prozent mehr Lohn
Der Tarifstreit bei dem Energieversorger Uniper ist beendet. Wie die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi mittelte, erhalten die 5.000 Beschäftigten in Deutschland in zwei Stufen insgesamt 5,6 Prozent mehr Lohn. Demnach steigen die Gehälter rückwirkend zum 1. Januar dieses Jahres um 2,4 Prozent und bereits am 1.Dezember folgt eine weitere Anhebung um 3,2 Prozent.
Dr. Hönle erhöht Dividende um ein Drittel - vorsichtiger Ausblick
Die Dr. Hönle AG will ihren Aktionären eine um ein Drittel angehobene Dividende zahlen, gibt sich für das laufende Geschäftsjahr allerdings sehr vorsichtig. Je Aktie sollen für das Geschäftsjahr 2017/18 (per 30. September) 0,80 nach 0,60 Euro je Aktie ausgeschüttet werden, wie aus dem Geschäftsbericht des seit Ende September 2018 im SDAX gelisteten UV-Technologieunternehmens hervorgeht. Den Vorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat muss noch die Hauptversammlung am 26. März in München billigen.
Bankia verringert 4Q-Verlust trotz höherer Rückstellungen deutlich
Die spanische Bank Bankia SA hat ihren Verlust im vierten Quartal deutlich verringert, obwohl sie höhere Rückstellungen bilden musste als im Vorjahreszeitraum. Die staatseigene Bank mit Sitz in Madrid schrieb in den Monaten Oktober bis Dezember einen Fehlbetrag von 40 Millionen Euro, nach einem Minus von 235 Millionen Euro im Schlussquartal 2017, wie das Institut mitteilte.
Cancom-Wachstum normalisiert sich zum Jahresende
Nach dem Rekordergebnis des dritten Quartals hat sich das Wachstum beim IT-Spezialisten Cancom zum Jahresende wieder normalisiert. Der Konzernumsatz stieg im Schlussquartal um 15,5 Prozent auf 406,8 Millionen Euro, das bereinigte operative Ergebnis (EBITDA) um 15,1 Prozent auf 35,9 Millionen Euro, wie das Unternehmen auf Basis vorläufiger Zahlen mitteilte.
Ceva Logistik weist Übernahmeofferte von CMA CGM zurück
Der französische Reedereikonzern CMA CGM ist mit seiner Milliardenofferte für den Schweizer Logistiker Ceva Logistics auf wenig Gegenliebe gestoßen. Der Verwaltungsrat von Ceva Logistics hat seinen Aktionären eigenen Angaben zufolge empfohlen, ihre Aktien nicht anzudienen. Eine unabhängige Überprüfung des überarbeiteten Geschäftsplans von Ceva für den Zeitraum bis 2023 sei zu einer Bewertung des Unternehmens von 40 Franken je Aktie.
SEC ermittelt gegen Nissan wegen Managergehaltsangaben - Kreise
Die US-Börsenaufsicht SEC ermittelt gegen den japanischen Autobauer Nissan im Zusammenhang mit der Offenlegung von Managergehältern. Das erfuhr Dow Jones Newswires von Personen, die Kenntnis von den Auskunftsersuchen der SEC haben. Nissan Motor Co teilte auf Nachfrage mit, das Unternehmen kooperiere mit der "Anfrage" der Börsenaufsicht, wollte aber keine weiteren Einzelheiten nennen.
Vale setzt Dividendenzahlungen nach Dammbruch aus
Der verheerende Dammbruch an einer Eisenerzmine des brasilianischen Konzerns Vale mit vielen Todesopfern hat nun auch Konsequenzen für die Anteilseigner. Vale setzt zunächst alle Dividenden- und Zinszahlungen aus. Einen entsprechenden Beschluss fasste der Verwaltungsrat auf einer außerordentlichen Sitzung am Sonntag, wie der Konzern mitteilte.
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January 28, 2019 06:57 ET (11:57 GMT)
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