Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
SIEMENS - Bei der Siemens-Hauptversammlung am Mittwoch wollen zwei Kleinaktionäre Konzernchef Joe Kaeser per Gegenantrag die Entlastung verweigern. Sie werfen ihm vor, mit seinen AfD-kritischen Äußerungen den Geschäftsinteressen des Technologiekonzerns geschadet zu haben. Doch der Siemens-Chef will sich den Mund nicht verbieten lassen. Im Gespräch mit dem Handelsblatt bezieht er einmal mehr klar Position: "Angesichts der zunehmenden Spaltung der Gesellschaften birgt der reine Shareholder-Value-Ansatz sogar Gefahren, weil er einseitig auf vermögende Kapitalgeber fokussiert ist und die Schwächeren aus dem Blick verliert", warnte der Siemens-Chef. Arm und Reich hätten sich zu weit voneinander entfernt. Die Ungleichgewichte hätten ein Maß erreicht, das nicht mehr hingenommen werde. Kaesers Antwort ist die Idee eines "inklusiven Kapitalismus". "Ich muss in meiner Branche zu den Besten der Welt gehören - vorzugsweise der Beste sein. Und wenn ich Erfolg habe, kann und muss ich der Belegschaft und der Gesellschaft etwas zurückgeben", sagte Kaeser. Als Beispiele nannte er die Fort- und Weiterbildung sowie Mitarbeiterbeteiligung am Unternehmen. (Handelsblatt S. 4)
SIEMENS - Im Streit über die angestrebte Fusion mit dem französischen Zughersteller Alstom hat Siemens-Chef Joe Kaeser die dafür zuständige EU-Kommissarin Margrethe Vestager scharf angegriffen. "Wer Europa liebt, der sollte seine Zukunft gestalten und sich nicht mit rückwärts gerichteten Formeln verlieren", schrieb er am Montag in einer Twitter-Nachricht. Der Grund für die Attacke ist Vestagers kritische Haltung gegenüber der geplanten Fusion. Beide Konzerne hatten am Freitag neue Zugeständnisse in Brüssel eingereicht, um Bedenken der Kommission zu entkräften. Die Möglichkeit, das Vorhaben zurückzuziehen und noch einmal neu anzumelden, wurde aus Kreisen der Firmen abgelehnt. (SZ S. 17/Börsen-Zeitung S. 7/Welt S. 9)
DEUTSCHE BAHN - Sparpreise und 19-Euro-Tickets haben der Deutschen Bahn im vergangenen Jahr einen neuen Fahrgastrekord im Personenfernverkehr beschert. Das Unternehmen konnte den Rekordwert von 142 Millionen Reisenden aus dem Jahr 2017 noch einmal übertreffen. Der Umsatz im Personenfernverkehr stieg um fast 300 Millionen auf rund 4,5 Milliarden Euro. Auch das Ergebnis in der Fernverkehrssparte bewegt sich oberhalb der gut 380 Millionen Euro aus dem Jahr 2017. Die genauen Bilanzzahlen veröffentlicht die Bahn im März. (Funke Mediengruppe)
RWE - Der Vorstand der für die Braunkohle zuständigen Tochter RWE Power bereitet die Belegschaft des Energiekonzerns auf einen drastischen Abbau von Arbeitsplätzen im Zuge des Kohleausstiegs vor: "Die notwendigen Anpassungen werden ein Kraftakt für RWE, für das Rheinische Revier, für uns alle", schreiben RWE-Power-Chef Frank Weigand und seine drei Vorstandskollegen an diesem Montag an die rund 10.000 Mitarbeiter in einem Brief, der dem Handelsblatt vorliegt. Bereits bis 2023 sei ein Abbau von Arbeitsplätzen zu erwarten, "der deutlich über die bisherigen Planungen" hinausgehe: "Bis 2030 könnte sich das auf einige tausend Beschäftigte summieren." (Handelsblatt S. 20)
COMMERZBANK - Nach fast drei Jahren haben die US-Aufseher offenbar ihren externen Aufpasser von der Commerzbank abgezogen. Dieser so genannte "Monitor" sollte darüber wachen, welche Fortschritte die Bank im Kampf gegen Geldwäsche und Sanktionsverstöße macht. Ganz abgeschlossen ist das Verfahren zwar noch nicht. Eine Sprecherin der Commerzbank dementierte daher, dass der Monitor nicht mehr für die Bank tätig und das Verfahren durch die zuständige New Yorker Regierungsbehörde, das NY Department of Financial Services, wirklich beendet sei. In der Bank seien die Aufseher jedoch seit Monaten nicht mehr gesichtet worden, hieß es aus Bankkreisen. (SZ S. 21, Handelsblatt S. 32)
DOUGLAS - Die Parfümeriekette Douglas hat ihren Akquisitionshunger vorerst gestillt. "Größere Akquisitionen haben wir zum jetzigen Zeitpunkt nicht vor", sagt Finanzchef Michael Rauch im Interview mit der Börsen-Zeitung. Mit den Akquisitionen Hand in Hand ging allerdings auch eine hohe Verschuldung des Konzerns, der sich seit Sommer 2015 mehrheitlich im Besitz von Finanzinvestor CVC befindet. Die Nettoverschuldung machte zum Bilanzstichtag 2018 fast das Sechsfache des bereinigten operativen Ergebnisses aus. Rauch will darin jedoch kein Problem sehen: "Die hohe Verschuldung haben wir bewusst in Kauf genommen, um unser Ziel, Nummer eins oder zwei in all unseren Märkten zu sein, zu erreichen." Dank der Akquisitionen sei das Portfolio jetzt "viel besser austariert". (Börsen-Zeitung S. 8)
INTEL - Hannes Schwaderer ist neuer Statthalter des US-Chipherstellers in Deutschland. Der Manager, der die Organisation bereits bis 2011 neun Jahre lang geführt hatte, erhält größere Freiheiten als sein Vorgänger Christian Lamprechter. So ist Intel Deutschland für sein Marketing erstmals selbst verantwortlich. (Handelsblatt S. 26)
AUDI - Im Audi-Stammwerk Ingolstadt stehen bis Donnerstag die Bänder still. Der Grund ist ein Ausstand im ungarischen Schwesterwerk in Györ. Weil von dort keine Motoren mehr geliefert werden, können nach Unternehmensangaben rund 7.000 Fahrzeuge nicht gebaut werden. (FAZ S. 18)
- Alle Angaben ohne Gewähr.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/pi/brb
(END) Dow Jones Newswires
January 29, 2019 00:41 ET (05:41 GMT)
Copyright (c) 2019 Dow Jones & Company, Inc.