Von Andreas Plecko
NÜRNBERG (Dow Jones)--Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist im Januar nur leicht gesunken, obwohl sich die Konjunktur merklich abgeschwächt und die Gefahr eines harten Brexit gestiegen ist. Der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) ging um 0,4 Punkte auf 103,5 Punkte zurück. Mit dem neuen Stand deute der Indikator "aber weiterhin auf eine positive Arbeitsmarktentwicklung in den kommenden Monaten hin", erklärte das Institut.
Die Arbeitslosigkeitskomponente des IAB-Arbeitsmarktbarometers fiel um 0,5 Punkte, liegt mit 100,7 Punkten aber noch immer im positiven Bereich. Auch die Beschäftigungskomponente gab nach. Trotz eines Rückgangs um 0,2 Punkte lasse der Stand von 106,3 Punkten aber eine Fortsetzung des starken Beschäftigungsaufschwungs erwarten, hieß es.
"Ein Einbruch sieht anders aus", kommentierte Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs. Obwohl ein harter Brexit mittlerweile deutlich wahrscheinlicher geworden sei, werde der deutsche Arbeitsmarkt auf Kurs bleiben. Zwar schwäche sich die Konjunktur ab, gegenüber derartigen Schwankungen sei der Arbeitsmarkt aber robust.
"Arbeitskräfte gerade in verarbeitenden Berufen in der Exportwirtschaft sind knapp. Viele Unternehmen werden sich Beschäftigte sichern, auch in einer vorübergehenden Brexit-Delle", sagte Weber. Mit bewährten Instrumenten wie der Kurzarbeit könne betroffenen Betrieben bei Bedarf über eine Durststrecke hinweggeholfen werden.
Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist ein Frühindikator, der auf einer monatlichen Umfrage der Bundesagentur für Arbeit unter allen lokalen Arbeitsagenturen basiert. Die Skala reicht von 90 (sehr schlechte Entwicklung) bis 110 (sehr gute Entwicklung).
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January 29, 2019 05:00 ET (10:00 GMT)
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