Der Softwarekonzern SAP Zwar konnte SAP den hochprofitablen Umsatz mit Software-Lizenzen in
den Monaten Oktober bis Ende Dezember überraschend kräftig steigern.
Das starke Wachstum im weniger gewinnträchtigen Cloud-Geschäft mit
Miet-Software aus dem Internet drückte unter dem Strich jedoch auf
die Rentabilität. Die bereinigte operative Marge blieb mit 34,3
Prozent um 1 Prozentpunkt unter der Konsensprognose. "Investoren werden sich wohl darauf konzentrieren, dass die
überraschend starken Lizenzumsätze nicht bis auf die Ebene der
Gewinne durchsickern", sagte Analyst Mohammed Moawalla von Goldman
Sachs. Das Cloud-Geschäft entwickele sich zwar unverändert
dynamisch, die Bruttomargen in diesem Segment blieben aber hinter
den Erwartungen zurück.
Investoren erlebten am Dienstag gewissermaßen ein Deja-vu: Bereits mit den Ergebnissen im dritten Quartal 2018 hatte SAP Mitte Oktober auf breiter Front überzeugt - mit Ausnahme der operativen Marge, die die Erwartungen nicht erfüllt hatte. Daraufhin war der Aktienkurs ebenfalls unter Druck geraten.
Die Analysten der Credit Suisse zeigten sich dennoch entspannt mit Blick auf das bislang weniger rentable Cloud-Segment. Dieses dürfte angesichts des Trends zu modernen Software-Anwendungen über Jahre hinweg ein Wachstumstreiber für SAP bleiben. "SAP wird dank ihrer Cloud-Initiativen von diesem Wechsel profitieren", lautete das Urteil der Experten.
Eine weitere Schwachstelle machte Harald Schnitzer von der DZ Bank in den Zielen von SAP für das laufende Jahr aus: "Der Ausblick für 2019 erscheint konservativ. Eine schwache Kursentwicklung wäre heute denkbar", hatte der Analyst bereits vor Börsenbeginn prognostiziert und sollte damit bislang Recht behalten. Wie seine Kollegen von Goldman Sachs und der Credit Suisse riet aber auch Schnitzer unverändert zum Kauf der SAP-Aktien.
Seit Oktober vergangenen Jahres waren Investoren bei SAP deutlich vorsichtiger geworden. Vom Rekordhoch der Papiere Ende September bei über 108 Euro war der Kurs bis zum Anfang dieses Jahres um mehr als 20 Prozent abgesackt. Seitdem stabilisierte er sich mit dem erholten Gesamtmarkt wieder etwas./bek/men/zb
ISIN DE0007164600
AXC0157 2019-01-29/11:51