Mannheimer Morgen fordert ein Umdenken in der Wirtschaftspolitik Überschrift: Bequemes Ruhekissen Die Konjunktur lahmt, der Arbeitsmarkt brummt. Was die Bundesregierung in ihrem neuen Jahreswirtschaftsbericht zu Papier gebracht hat, mutet widersprüchlich an. Ist es aber nicht. Denn im Kern profitiert die große Koalition immer noch von den arbeitsmarktpolitischen Weichenstellungen der Schröder-Ära. Durch die Zunahme von Teilzeitbeschäftigung und flexiblen Arbeitszeitkonten in den Betrieben ist die Beschäftigungslage heute deutlich weniger konjunkturabhängig als noch in den 1990er Jahren. Daher floriert jetzt auch die Binnennachfrage. Sie ist gewissermaßen der konjunkturelle Rettungsanker in - global betrachtet - sehr unsicherem Fahrwasser. Allerdings ist diese Rechnung nicht für die Ewigkeit gemacht. Ein wirtschaftlicher Einbruch hätte längerfristig auch negative Auswirkungen auf den privaten Konsum. Und auf den Arbeitsmarkt. Deshalb ist der zuständige Minister Peter Altmaier auch gut beraten, wenn er genau dieses Szenario jetzt in den Blick nimmt und auf Wachstumsimpulse für die heimische Wirtschaft sinnt. Die große Koalition verwendet viel Elan darauf, die sozialen Sicherungssysteme auszubauen. Die Perspektiven der deutschen Wirtschaft sind eher ein politisches Randthema - die Bundesregierung hat es sich schlicht auf dem jahrelangen Ruhekissen des Wachstums bequem gemacht. Die konjunkturelle Delle sollte ein Anlass zum Umdenken sein. ========================= Unsere Kommentare im Morgenweb: Politik: http://bit.ly/1MCIyI0 Wirtschaft: http://bit.ly/1RymHTn Vermischtes: http://bit.ly/22G267s Kultur: http://bit.ly/1Rh6cix Sport: http://bit.ly/1MCJg88 =============================================== MANNHEIMER MORGEN Großdruckerei und Verlag GmbH Redaktion Andrea Marx Redaktionssekretärin amarx@mamo.de T +49 (0) 621 392-1332 F +49 (0) 621 392-261490 Dudenstraße 12-26 68167 Mannheim www.mannheimer-morgen.de Sitz der Gesellschaft und Handelsregister Mannheim, HRB 2664 Geschäftsführung: Dr. Björn Jansen, Florian Kranefuß, Jost Bauer
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January 30, 2019 14:24 ET (19:24 GMT)
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