Die vorsichtige Fed und gut aufgenommene
Quartalsberichte haben am Mittwoch bei den Anlegern an der Wall
Street für gute Laune gesorgt. Erst sorgten Apple
Die Fed hatte ihren Leitzins zwar erwartungsgemäß unverändert belassen, sie signalisierte aber bei künftigen Zinsanpassungen eine "geduldige" Vorgehensweise. Der Vorsitzende Jerome Powell stellte nach der Zinssitzung eine Pause vom bisherigen Zinsanhebungskurs in Aussicht. Mit den Aussagen erfüllten die Währungshüter die zuvor von Anlegern geschürten Hoffnungen. Weiter steigende Zinsen hätten Festverzinsliche noch attraktiver gemacht gegenüber Aktien.
"Die Fed bekommt kalte Füße", kommentierte Chefökonom Thomas Gitzel von der VP Bank die von ihm als "übervorsichtig" beurteilte Haltung der US-Währungshüter. "Möglicherweise befinden wir uns nicht in einer Zinserhöhungspause, sondern schon am Ende des aktuellen Erhöhungszyklus", ging Portfolio-Manager Thomas Altmann von QC Partners mit seiner Einschätzung einen Schritt weiter.
Die Rally bei Apple sorgte im Technologiesektor für besonders gute
Stimmung, wie der entsprechende Auswahlindex Nasdaq 100
Apple rückten im Dow als Spitzenreiter um 6,8 Prozent vor, nachdem klar wurde, dass der Konzern die Umsatzflaute beim iPhone im vergangenen Quartal mit einem stabilen Gewinn ausgleichen konnte. Laut JPMorgan-Analyst Samik Chatterjee sieht es danach aus, als ob Absatzrisiken bei der Aktie größtenteils eingepreist sind. Durch den Kurssprung ist die Aktie nun wieder mehr wert als zu Jahresbeginn, als eine Umsatzwarnung ausgesprochen wurde.
Die Rally im Technologiesektor dehnte sich auf die Papiere anderer
US-Branchengiganten wie Amazon
Hilfreich im Technologiesektor war außerdem ein optimistischer
Ausblick von AMD
Im Dow wurde Apple fast auf Augenhöhe von Boeing begleitet: die Aktie des Flugzeugbauers rückte um 6,25 Prozent auf den höchsten Stand seit Oktober vor. Geringere Steuern und glänzende Geschäfte mit Verkehrsflugzeugen hatten dem weltgrößten Flugzeugbauer 2018 ein überraschend dickes Gewinnplus eingebracht. Auch der Ausblick kam am Markt sehr gut an.
Bei McDonalds
Auf der Schattenseite lagen die Aktien von Amgen
Negativ für Aufsehen sorgte ansonsten noch der Plastikboxenkonzern Tupperware. Ein Einbruch um mehr als 27 Prozent wurde bei der Aktie mit enttäuschenden Umsätzen im vierten Quartal und einer deutlich gekappten Dividende begründet. Das Unternehmen verwies unter anderem auf Sorgen um das China-Geschäft.
Der zuvor noch zögerliche Eurokurs
US-Staatsanleihen schafften es nach der Fed in fast allen Laufzeiten ins Plus. Richtungweisende zehnjährige Anleihen gewannen 6/32 auf 103 24/32 Punkte. Sie rentierten mit 2,686 Prozent./tih/he
--- Von Timo Hausdorf, dpa-AFX ---
ISIN US2605661048 US6311011026 US78378X1072
AXC0321 2019-01-30/22:41