Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
DEUTSCHE BANK - Die Überlegungen für eine mögliche Fusion von Deutscher Bank und Commerzbank sind weiter gediehen als bislang bekannt und beschäftigen mittlerweile auch die Bankenaufsicht der Europäischen Zentralbank. Die Behörde hat beiden Kreditinstituten eine Reihe von Bedingungen gestellt, die erfüllt sein müssten, um den Zusammenschluss zu genehmigen, erfuhr die Süddeutsche Zeitung aus Aufsichtskreisen. Es gehe vor allem darum, ein tragfähiges Geschäftsmodell auszuarbeiten. Die neue Großbank müsse "rentabel" sein, fordern die Aufseher. Das sei nach derzeitigem Zustand der beiden Kreditinstitute noch nicht der Fall. Außerdem müssten die Aktionäre eventuell zusätzliches Kapital bereitstellen. Ob sich eine Fusion umsetzen ließe, hinge auch von den Finanzmärkten ab. (SZ S. 1/FAZ S. 15)
DEUTSCHE BANK - Die Deutsche Bank hat ihre Mitarbeiterzahl im vergangenen Jahr deutlich stärker geschrumpft als ursprünglich geplant. Das Geldhaus hat 2018 fast 6.000 Stellen abgebaut und die Gesamtzahl der Beschäftigten damit auf unter 92.000 gedrückt. Ursprünglich hatte die Bank das Ziel ausgegeben, die Zahl der Vollzeitstellen bis Ende des vergangenen Jahres auf unter 93.000 zu verringern. Ende 2017 arbeiteten noch etwa 97.500 Menschen für das Institut. (Handelsblatt S. 27)
DEUTSCHE BANK - Die in den Geldwäsche-Skandal bei der dänischen Danske Bank verwickelte Deutschen Bank müsse mit einer "extrem hohen Strafsumme" rechnen. Das sagte Stephen Kohn, der US-Anwalt von Danske-Bank-Whistleblower Howard Wilkinson, der Wirtschaftswoche. Kohns Kanzlei ist darauf spezialisiert, US-Regierungsermittlern Aussagen und Beweise von Whistleblowern so aufzubereiten, dass sie für Verurteilungen in den USA ausreichen. Im Steuerverfahren gegen die Schweizer Großbank UBS hatte er 2009 den Whistleblower Bradley Birkenfeld vertreten und US-Regierungsstellen unterstützt. Der Fall kostete die UBS 780 Millionen Dollar und führte zum Ende des Schweizer Bankgeheimnisses. (Wirtschaftswoche S. 48)
NORDLB - Die Sparkassen und Landesbanken haben sich auf eine Auffanglösung zur Rettung der Nord-LB geeinigt. Sowohl die Abwicklung als auch eine Teilprivatisierung der hannoverschen Landesbank sind damit so gut wie vom Tisch. Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) erklärte am Donnerstagabend, die Sparkassen-Finanzgruppe habe sich einstimmig und ohne Enthaltungen auf einen "Lösungsvorschlag zur Deckung des Kapitalbedarfs und einer damit einhergehenden Restrukturierung der Nord-LB verständigt". Diese Lösung für einen "wertschonenden Umbau" könne jetzt mit dem Land Niedersachsen und anderen Eigentümern der Nord-LB umgesetzt werden. Der niedersächsische Finanzminister Reinhold Hilbers hatte wiederholt Sympathien für eine Sparkassen-Auffanglösung bekundet. (SZ S. 21/FAZ S. 22/Börsen-Zeitung S. 5)
THYSSENKRUPP - Vor der Hauptversammlung des Essener Industriekonzerns ThyssenKrupp am Freitag übt sich Vorstandschef Guido Kerkhoff in Selbstkritik. "Für das vergangene Jahr ergibt sich ein gemischtes Bild", resümierte der Manager im Interview. In einzelnen Bereichen sei der Konzern gut vorangekommen, in anderen habe es Rückschritte gegeben. "Auch das müssen wir uns eingestehen." (Handelsblatt S. 14)
DEUTSCHE TELEKOM - Die Telekom-Geschäftskundensparte T-Systems, eine Dauerbaustelle im Konzern, will binnen drei Jahren einen deutlichen Ergebnissprung machen. CEO und Telekom-Vorstand Adel Al-Saleh, der vor gut einem Jahr als Sanierer bei der defizitären Konzerneinheit angetreten ist, peilt eine bereinigte operative Rendite von um die 10 Prozent an, wie er im Gespräch mit der Börsen-Zeitung sagt. Derzeit liegt sie im niedrigen einstelligen Bereich. 2018 dürfte der Konzernumsatz von T-Systems bei 6,8 Milliarden Euro knapp stabil geblieben sein. In Wachstumsfeldern wie Public Cloud, Security oder beim Internet der Dinge (IoT) "erwarten wir 2020 die große Ergebniswende", so Al-Saleh. Derzeit machen diese Geschäfte noch Verlust. (Börsen-Zeitung S. 11)
HUAWEI - Die Netzbetreiber Telekom und Telefonica bereiten sich auf einen möglichen Ausschluss des chinesischen Netzwerkausrüsters Huawei aus dem Kern ihrer Mobilfunk-Infrastruktur vor. Wie das Handelsblatt aus Unternehmenskreisen erfuhr, werden entsprechende Rückbaupläne derzeit von beiden Betreibern ausgearbeitet. Sie wollen sich damit vorbereiten, sollte die Bundesregierung den Einsatz von Huawei einschränken. Sie hoffen jedoch, dass es nicht zu einem Bann der Technik von Huawei kommen wird. (Handelsblatt S. 6/SZ S. 19)
SIEMENS - Im Streit über die geplante Fusion der Zugsparten von Siemens und Alstom hat der Vorsitzende der Monopolkommission, Achim Wambach, Siemens-Chef Joe Kaeser gerügt. Wambach sagte der Süddeutschen Zeitung, er halte Kaesers öffentlich geäußerte Kritik an EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager für "bedauerlich". "Wir sind alle gut beraten, wenn wir den Wert unserer Wettbewerbsinstanzen schätzen." Diese Kontrolle habe "uns in Deutschland und Europa soweit gebracht, dass wir im Großen und Ganzen funktionierende Volkswirtschaften haben". (Handelsblatt S. 21)
SOFTWARE AG - Vorstandschef Sanjay Brahmawar will die Darmstädter Software AG nach einem enttäuschenden Jahr mit 2 Prozent Umsatzrückgang wieder auf Wachstumskurs bringen. Nachdem der Vorstand auf mehreren Positionen umgebaut worden ist soll eine Fokussierung auf wachstumsstärkere Produkte angegangen werden. Das Digitalgeschäft, das seit Jahren das Versprechen nach höheren Expansionsraten nicht einlösen kann, will Brahmawar mittelfristig währungsbereinigt auf mehr als 10 Prozent jährliche Wachstumsrate voranbringen. (Börsen-Zeitung S. 9)
GERMANIA - Die finanzielle Lage der angeschlagenen Fluggesellschaft Germania verschlechtert sich offenbar trotz gegenteiliger Beteuerungen des Unternehmens weiter. In einem Eintrag im Intranet der Airline heißt es, die Auszahlung der Löhne und Gehälter verzögere sich "im Zusammenhang mit dem aktuellen Finanzierungsprozess". Unterschrieben ist die Mitteilung von Unternehmenschef Karsten Balke und dem operativen Leiter Clauspeter Schwarz. Germania bestätigte den Vorgang, wollte sich aber zu weiteren Details nicht äußern. (SZ S. 19)
STADA - Mehr Kooperationen und auch Zukäufe, so will der neue Stada-Chef Peter Goldschmidt den hessischen Arzneimittelhersteller voranbringen. "Wir haben eine klare Wachstumsstrategie. Um auf der Überholspur zu bleiben und stärker zu wachsen als der Markt beziehungsweise die Konkurrenz, sind Partnerschaften meines Erachtens unverzichtbar", sagt der seit September vergangenen Jahres amtierende Firmenchef im Gespräch mit dem Handelsblatt. (Handelsblatt S. 21)
DJG/pi/sha
(END) Dow Jones Newswires
February 01, 2019 00:26 ET (05:26 GMT)
Copyright (c) 2019 Dow Jones & Company, Inc.