BERLIN (Dow Jones)--Der russische Präsident Wladimir Putin versucht nach Ansicht des außenpolitischen Sprechers der Union im Streit über die Zukunft des INF-Abrüstungsvertrags zu atomaren Mittelstreckenraketen die Nato auseinanderzubringen. In einem Interview mit dem Deutschlandfunk sagte Jürgen Hardt (CDU), für die Europäer sei es zwar ein großer Gewinn, dass es solche Waffen in Europa nicht mehr gebe, aber wenn das Abkommen nicht eingehalten werde, sei es nichts wert. Mit der Entwicklung neuer Waffen könnte Putin mehr politische als militärische Absichten haben.
"Ich habe das Gefühl, dass das Hauptbegehren Putins sein könnte...die Nato an der Mittelstreckenfrage auseinander zu bringen", sagte Hardt. "Deswegen ist es für uns total wichtig, dass die Nato eine geschlossene, gemeinsame Antwort und auch eine geschlossene, gemeinsame Haltung dazu entwickelt, damit wir vielleicht tatsächlich die Chance haben, dass diese Waffen aus der Welt bleiben."
Laut Medienberichten will USA wohl heute ihren Ausstieg auf dem INF-Vertrag bekannt geben. Washington wirft Russland wegen des Baus neuer Marschflugkörper einen Verstoß gegen das Abkommen vor. Hardt schlug vor, dass eine mögliche Lösung des Konflikt in einem weltweiten Abkommen über Mittelstreckenraketen liegen könne, an dem sich auch Chinas und Indien beteiligten.
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February 01, 2019 03:51 ET (08:51 GMT)
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