FRANKFURT (Dow Jones)--Thyssenkrupp-Chef Guido Kerkhoff sieht den Werkstoff- und Industriekonzern auf Kurs, sein Gewinnziel im laufenden Geschäftsjahr 2018/19 zu erreichen. In den ersten drei Monaten hätten sich die Geschäfte wie erwartet entwickelt, sagte Kerkhoff den Aktionären auf der Hauptversammlung in Bochum.
Thyssenkrupp hatte die Anleger im November darauf eingestimmt, dass die Zahlen des ersten Quartals unter denen des Vorjahreszeitraums liegen werden. Für das Gesamtjahr hat sich Thyssenkrupp vorgenommen, den bereinigten Betriebsgewinn (EBIT) im fortgeführten Geschäft - also ohne das vor der Abspaltung stehende Stahlgeschäft - auf mehr als eine Milliarde Euro zu steigern.
Das wäre eine Steigerung um mindestens 300 Millionen Euro. Im abgelaufenen Geschäftsjahr bis Ende September hatte Thyssenkrupp ohne das Stahlgeschäft 706 Millionen Euro bereinigtes EBIT verbucht. "Wir liegen voll im Rahmen unserer Guidance", sagte Kerkhoff. In knapp zwei Wochen legt der Konzern detaillierte Zahlen für das erste Jahresviertel vor.
Kerkhoff räumte ein, dass die Performance in den Industriegütergeschäften - Aufzüge, Autokomponenten und Anlagenbau - "noch viel besser" werden müsse. Das größte Verbesserungspotenzial gebe es im Anlagenbau: "Hier haben wir die Dinge zu lange laufen lassen", gestand Kerkhoff ein.
Mit neuer Aufstellung und Führung steuere man jetzt gegen die einseitige Wachstumsorientierung, die bislang geherrscht habe. Es werde jedoch einige Zeit dauern, bis sich das in der Bilanz zeige, sagte Kerkhoff. In der Aufzugssparte würden die zu hohen Verwaltungskosten gesenkt und die Strukturen in Amerika neu geordnet.
Bei der geplanten Fusion des Stahlgeschäfts mit Tata Steel Europe seien 90 Prozent der Hausaufgaben im Vorfeld gemacht. Hier ist die größte Hürde die EU-Kommission. Sie hat eine vertiefte Prüfung eingeleitet, unter anderem weil sie zu große Überschneidungen im Weißblechgeschäft sieht. Bis zum 29. April will sie entscheiden.
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February 01, 2019 04:05 ET (09:05 GMT)
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