Die Kurse deutscher Bundesanleihen sind am Freitag belastet durch robuste US-Konjunkturdaten unter Druck geraten. Der richtungweisende Euro-Bund-Future fiel bis zum späten Nachmittag um 0,18 Prozent auf 165,47 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen stieg auf 0,16 Prozent.
In den USA war ein wichtiger Frühindikator für die Industrie überraschend gestiegen. Der Einkaufsmanagerindex ISM hatte um 2,3 Punkte auf 56,6 Punkte zugelegt. Volkswirte hatten mit einem Rückgang auf 54,0 Punkte gerechnet. Der Indikator signalisiert ein Wachstum in der Industrie. Zudem hatte die US-Wirtschaft im Januar deutlich mehr Arbeitsplätze geschaffen als erwartet.
"Der US-Arbeitsmarkt präsentiert sich in einer guten Verfassung", kommentierte Ralf Umlauf, Analyst bei der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) die Daten. Es sei daher fraglich, ob eine ausgedehnte Pause im Zinszyklus der US-Notenbank Fed angemessen sei. "Wir rechnen mittelfristig mit weiteren Zinsschritten der Fed", so Umlauf. Erneute Zinserhöhungen würden die Anleihemärkte tendenziell belasten.
Einen starken Renditeanstieg gab es in Italien. Sehr schwache Daten aus der italienischen Industrie belasteten die Anleihen. Der entsprechende Einkaufsmanagerindex war stärker als erwartet gesunken und signalisierte einen Rückgang der Aktivität in der Industrie. Laut Zahlen vom Vortag war die italienische Wirtschaft in eine Rezession gerutscht. Die Rendite von zehnjährigen italienischen Staatsanleihen stieg um 0,16 Prozentpunkte auf 2,75 Prozent./jsl/he
ISIN DE0009652644
AXC0235 2019-02-01/18:14