Kanzlerin Angela Merkel (CDU) trifft an diesem Montag (10.15 Uhr) zum Auftakt ihres zweitägigen Besuchs in Tokio den japanischen Regierungschef Shinzo Abe. Bei dem Gespräch dürften die Aufkündigung des INF-Vertrags zum Verzicht auf atomar bewaffnete Mittelstreckenwaffen zwischen den USA und Russland sowie die Lage in Venezuela zur Sprache kommen. Es wird erwartet, dass sich Merkel und Abe im Anschluss angesichts der nationalistischen und protektionistischen Politik von US-Präsident Donald Trump öffentlich zu Multilateralismus und freiem Welthandel bekennen.
Wesentliches Thema bei der Unterredung von Merkel und Abe dürfte auch der Ausbau der guten bilateralen Wirtschaftskontakte sein. Gemeinsam wollen sich beide am Abend (Ortszeit) mit japanischen und deutschen Wirtschaftsvertretern treffen. Die Kanzlerin wird von Vertretern von zwölf Unternehmen aus den Branchen Elektro, IT, Chemie, Pharma, Gesundheit, Finanzdienstleistungen und Automobilzulieferer begleitet. Die Unterzeichnung von Handelsabkommen ist jedoch nicht geplant.
Merkel und Abe wollen auch über die Vorbereitung des G20-Gipfels der großen Wirtschaftsmächte Ende Juni in Osaka sprechen, zu dem auch die Kanzlerin erwartet wird. Neben den üblichen Themen Handel, Klima und Multilateralismus will Abe dort die Bereiche Digitalisierung, künstliche Intelligenz, den freien Datenfluss sowie die Unterstützung der Welthandelsorganisation WTO im digitalen Handel zur Priorität machen. Diese Themen dürften auch bei den bis Dienstag dauernden weiteren Gesprächen der Kanzlerin in Tokio im Mittelpunkt stehen./bk/ln/DP/he
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