Mainz (ots) - Die Zahlen sprechen für sich. Mindestens 1,2 Milliarden Euro für etwa 6000 Verträge mit externen Beratern hat die Bundesregierung seit dem Jahr 2006 verpulvert. Das ist ein Armutszeugnis, und zwar aus mehreren Gründen. Sicher ist guter Rat teuer, wenn es um Digitalisierung und Globalisierung geht. Die Flucht in die Berater-Republik erscheint aber als Ausdruck einer von der Spitze wahrgenommenen grassierenden Inkompetenz in den Ministerien. Die Verwaltung erscheint aus der Sicht von oben als hilflose Behörde, von der keine Lösung zu erwarten ist. Gleichzeitig offenbart der Siegeszug der Berater ein tiefes Misstrauen gegenüber den eigenen Leuten, dass sie womöglich unliebsame Reformen blockieren könnten. Es erscheint einfacher, unbequeme Entscheidungen mit dem Urteil der scheinbar unabhängigen Berater-Götter alternativlos erscheinen zu lassen und so zu legitimieren. Oder warum wird externen Beratern das Heft des Handelns geradezu aufgedrängt? Niemand hat etwas gegen Beratung, solange die Berater nicht die Regie übernehmen. Die Digitalisierung hat die Veränderungen in der Gesellschaft so beschleunigt, dass Hilfe von außen nicht ausgeschlossen werden sollte. Aber Nachrichten über externe Berater, die Regierungsstrategien und Gesetze schreiben und damit hoffentlich nur in einzelnen Fällen bereits die Regierung übernommen haben, sind ein Warnsignal. Dieser Kompetenz- und Kontrollverlust des Staates darf in einer Demokratie nicht akzeptiert werden. In den Ministerien sollte die notwendige Expertise aufgebaut werden. Und die Regierung muss wieder die Regierung übernehmen.
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