Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
DAIMLER - Drei Jahre lang eilte Daimler von Rekord zu Rekord. Absatz, Umsatz und Gewinn kannten nur eine Richtung: steil nach oben. Diesen Mittwoch endet diese Erfolgsfahrt. Der Mercedes-Hersteller wird bei der Vorlage seiner Bilanz erstmals wieder einen deutlichen Ergebniseinbruch vermelden. Damit steigt der Druck auf Konzernchef Dieter Zetsche und seinen Nachfolger Ola Källenius, den wegbrechenden Erträgen mit Einsparungen zu begegnen. "Der Wind wird rauer. Der Druck ist enorm", sagte Daimler-Betriebsratschef Michael Brecht. "Wenn bei steigenden Stückzahlen die Ergebnisse schlechter werden, müssen wir die Effizienz erhöhen, keine Frage", so der oberste Vertreter der 300.000 Beschäftigten des Auto- und Lastwagenherstellers. Brecht hält beispielsweise die bestehende Fahrzeugpalette von 40 Modellen für überzogen. "Da gibt es Handlungsbedarf." (Handelsblatt S. 14)
VOLKSWAGEN - Der Volkswagen-Konzern übernimmt einen Teil der Ford-Fertigung in Europa. Diese Kooperation bei Nutzfahrzeugen könnte bei dem US-Konzern zu Konsequenzen führen, die über das aktuelle Sanierungsprogramm hinausgehen. Es entstehen Produktionslücken, die das Werk in Saarlouis treffen könnten. (Handelsblatt S. 20)
AURUBIS - Die EU-Wettbewerbshüter werden in dieser Woche voraussichtlich gleich zwei Firmenzusammenschlüsse mit deutscher Beteiligung stoppen. Neben der Bahnfusion von Siemens und Alstom wird Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager nach Informationen des Handelsblatts auch den Verkauf eines Geschäftsbereichs des größten europäischen Kupferkonzerns Aurubis an den Konkurrenten Wieland-Werke untersagen. Ein doppeltes Veto ist höchst ungewöhnlich - die Brüsseler Kartellwächter genehmigen die allermeisten Zusammenschlüsse. In den vergangenen zehn Jahren hat die EU-Kommission nach eigenen Angaben nur sieben Fusionen blockiert und mehr als 3.000 freigegeben, teilweise unter Auflagen. (Handelsblatt S. 23)
EON - Der Eon-Chef Johannes Teyssen ist entschlossen, Wettbewerber Innogy bis Ende des Jahres zu übernehmen. Doch es gibt inzwischen zahlreiche Hürden - in Deutschland, aber auch in Osteuropa und Großbritannien. (Handelsblatt S. 22/Börsen-Zeitung S. 9)
GERMANIA - Für die finanziell stark angeschlagene Fluggesellschaft Germania interessiert sich offenbar eine Gruppe von Investoren rund um den ehemaligen Air-Berlin-Chef Joachim Hunold. Nach einem Bericht der Neuen Ruhr/Neuen Rhein Zeitung haben Hunold und seine möglichen Partner Einsicht in die Bücher der Germania genommen und wollen nun so schnell wie möglich genügend Geld auftreiben, um das Unternehmen zu retten. Germania-Chef Karsten Balke hatte Anfang Januar Liquiditätsschwierigkeiten eingestanden, vorvergangene Woche aber von einer wichtigen Zusage über mehr als die 15 Millionen Euro gesprochen, die Germania nach eigenen Angaben kurzfristig braucht, um weiterfliegen zu können. Balke zufolge sollte das Geld im Lauf der vergangenen Woche fließen. (SZ S. 18)
BAYERNLB - Am 12. Dezember hat die BayernLB verkündet, dass Vorstandschef Johannes-Jörg Riegler das Münchener Geldhaus verlassen wird. Parallel begann Aufsichtsratschef Wolf Schumacher mit der Suche nach einem Nachfolger. "Qualität hat hierbei Vorrang vor Tempo", betonte Schumacher. Und deshalb beauftragte er fürs Erste Vizechef Edgar Zoller, die Landesbank interimistisch zu führen. Inzwischen ist Schumacher bei der Chefsuche vorangekommen. Und auf seiner Liste stehen nach Informationen des Handelsblatts Kandidaten mit sehr unterschiedlichen Profilen. Neben Zoller zählen dazu Stephan Winkelmeier, der Chef der Abwicklungsanstalt FMS, Deka-Vorständin Manuela Better sowie Ex-Bundesbank-Vorstand Andreas Dombret. LBBW-Vorstand Christian Ricken wurde Finanzkreisen zufolge ebenfalls angesprochen, hat jedoch abgewinkt. (Handelsblatt S. 31)
BETHMANN BANK - Für die Bethmann Bank war 2018 das Jahr der Verschlankung. Jetzt will die Frankfurter Privatbank wieder zulegen und fühlt sich bereit für neue Zukäufe. (FAZ S. 18)
HUAWEI - In der eskalierenden Debatte um Kontrolle und Schutz kritischer Telekommunikationsinfrastruktur in Europa will der in die Kritik geratene chinesische Mobilfunkausrüster Huawei nun auf die EU-Kommission zugehen. Der Konzern sei bereit, "mit europäischen Institutionen einen Cyber-Sicherheitsstandard für Europa zu entwickeln", betonte ein Unternehmenssprecher. Darüber hinaus werde Huawei Anfang März in Brüssel ein "Zentrum für Transparenz und Cybersecurity" eröffnen. Ähnliche Zentren gibt es bereits in Großbritannien und seit dem vergangenen Oktober auch in Bonn. (Börsen-Zeitung S. 1)
NISSAN - Als Nissan kurz nach dem EU-Referendum seinem britischen Werk mehr Arbeit versprach, jubelte die Regierung in London. Nun machen die Japaner einen Rückzieher und klagen über den Brexit. Der Austritt könnte nicht nur die Autobranche massiv belasten. (SZ S. 17/Welt S. 12)
PERMIRA - Der Co-Chef der europäischen Beteiligungsgesellschaft Permira, Kurt Björklund, appelliert an die Politik, die soziale Ungleichheit entschlossener zu bekämpfen. "Die Einkommensschere zwischen Arbeitern und Unternehmern ist in den vergangenen drei Jahrzehnten deutlich auseinander gegangen - und das ist so nicht nachhaltig", warnte der finnische Topmanager. Hier sei vor allem die Politik gefragt. "Es wird sicher künftig in einigen Ländern mehr Bestrebungen geben, den Mindestlohn einzuführen oder zu erhöhen und die Steuern für Besserverdiener aufzustocken." (Handelsblatt S. 28)
LIBERTY GLOBAL - Im Schweizer Telekommarkt gab es eine überraschende Wende. Liberty Global, der seit längerem ein Interesse am Kauf des Mobilfunknetzbetreibers Sunrise nachgesagt wurde, um ihre Kabelfirma UPC breiter aufzustellen, will die Tochter nun stattdessen offenbar an Sunrise abstoßen. Die Kabelgesellschaft, die auch den Verkauf ihrer deutschen Tochter sowie mehrerer osteuropäischer Aktivitäten an Vodafone vereinbart hat und dafür auf grünes Licht der EU wartet, ist in fortgeschrittenen Gesprächen, wie die Financial Times zuerst berichtete. (Börsen-Zeitung S. 7)
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February 05, 2019 00:22 ET (05:22 GMT)
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