DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
DIENSTAG: In China (Kernland), Hongkong und Südkorea ruht der Börsenhandel wegen der Feiertage zum Mondneujahr.
MITTWOCH: In China (Kernland) und Südkorea bleiben die Börsen wegen der Feiertage zum Mondneujahr geschlossen.
DONNERSTAG: In China (Kernland) und Hongkong bleiben die Börsen wegen der Feiertage zum Mondneujahr geschlossen.
FREITAG: In China (Kernland) findet wegen der Feiertage zum Mondneujahr kein Börsenhandel statt.
TAGESTHEMA
Googles Mutterkonzern Alphabet hat im vierten Quartal mit Hilfe besserer Werbeeinnahmen und niedrigerer Steuern Gewinn und Umsatz unerwartet deutlich erhöht. Die Aktie gab dennoch nachbörslich um 3 Prozent nach, weil die höheren Kosten die Investoren beunruhigten. Gute Ergebnisse erzielte Google im Kerngeschäft mit der Suchmaschine. Der Alphabet-Konzern umfasst jedoch weit mehr als das. Zu ihm gehören unter anderem Youtube oder die Tochter Waymo, die selbstfahrende Autos entwickelt.
Gerade außerhalb der Internetsuche legten die Kosten kräftig zu. Das trug dazu bei, dass die Marge auf 21 Prozent von 24 Prozent im Vorjahreszeitraum sank. Unter dem Strich übertraf Alphabet die Erwartungen deutlich. Der Konzern erzielte im vergangenen Jahresviertel einen Nettogewinn von 8,95 Milliarden US-Dollar, nach einem Verlust von 3,02 Milliarden Dollar vor Jahresfrist. Je Aktie wies Alphabet ein Ergebnis von 12,77 Dollar aus. Analysten hatten dem Unternehmen im Konsens nur 10,86 Dollar je Aktie zugetraut. Im vergangenen Jahr hatte der Konzern wegen der US-Steuerreform einen Verlust von 4,35 Dollar je Aktie geschrieben, diese herausgerechnet jedoch 9,70 Dollar je Aktie verdient. Alphabet wies einen Umsatz von 39,28 Milliarden Dollar aus, ein Plus von 21,5 Prozent zum Vorjahr. Die Markterwartung hatte bei 38,9 Milliarden Dollar gelegen. Das jüngste Quartal brachte aber auch erhöhte Forschungs- und Entwicklungsausgaben mit sich. Sie legten um 40 Prozent auf den Rekordwert von 6 Milliarden Dollar zu.
AUSBLICK UNTERNEHMEN +
In den USA veröffentlichen u.a. folgende Unternehmen Geschäftszahlen
22:05 US/Walt Disney Co, Ergebnis 1Q
AUSBLICK KONJUNKTUR
- US 15:45 Einkaufsmanagerindex Service Markit Januar (2. Veröffentlichung) PROGNOSE: 54,3 1. Veröff.: 54,2 zuvor: 54,4 16:00 ISM-Index nicht-verarbeitendes Gewerbe Januar PROGNOSE: 57,0 Punkte zuvor: 57,6 Punkte
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Future 2.719,80 -0,05% Nikkei-225 20.844,45 -0,19% Hang-Seng-Index Feiertag Kospi Feiertag Shanghai-Composite Feiertag S&P/ASX 200 6.005,90 +1,95%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Auch am Dienstag sind viele ostasiatischen Börsen noch wegen der Feierlichkeiten zum chinesischen Neujahrsfest geschlossen. Dort wo gehandelt wird, lässt sich keine einheitliche Tendenz ausmachen. Unter den Märkten der Region ragt die australische Börse mit einem Plus von fast 2 Prozent hervor, nachdem die Notenbank des Landes (RBA) ihren Leitzins unverändert belassen hat. Nach oben getragen wird die Börse in Sydney von kräftigen Kursgewinnen im Bankensektor. Der am Montag nach Börsenschluss veröffentlichte Abschlussbericht einer Untersuchung des australischen Finanzsektors fiel nicht so schlimm aus wie befürchtet. Die Westpac-Aktie legt um 7,4 Prozent zu. Die Kurse der übrigen drei Banken - National Australia Bank, Commonwealth Bank und ANZ - steigen zwischen 3,8 und 6,8 Prozent. Allerdings hatten die Titel im zurückliegenden Jahr unter den Ermittlungen gelitten, die sich über ein Jahr hinzogen. In Tokio liegt das Augenmerk derweil auf der Bilanzsaison. Dort springen Yahoo Japan um fast 10 Prozent nach oben, nachdem das Unternehmen überzeugende Geschäftszahlen vorgelegt hat. Positiv werden auch die Zahlen der Bank Mitsubishi UFJ aufgenommen; die Aktie rückt um 1,1 Prozent vor. Eine Gewinnwarnung lässt dagegen die Aktie von Panasonic um 3 Prozent nachgeben.
US-NACHBÖRSE
Der Aktienkurs von Alphabet ist am Montagabend im nachbörslichen Handel auf Nasdaq.com um 3,1 Prozent gefallen, nachdem der Konzern bei der Vorlage von Geschäftszahlen höhere Ausgaben als befürchtet gemeldet hatte (siehe Tagesthema). Die Seagate-Aktie knickte um 5,9 Prozent auf 42,75 Dollar ein obwohl die Zahlen für das zweite Quartal die Markterwartungen übertroffen hatten. Jedoch sieht sich das Unternehmen mit markt- und geopolitischen Unsicherheiten konfrontiert. Der Ausblick auf das kommende Geschäftsquartal enttäuschte den Markt. Für Gilead ging es um 3,6 Prozent abwärts. Die Geschäftszahlen für das vierte Quartal des Pharmaunternehmens waren durchwachsen ausgefallen.Die Glu-Mobile-Aktie brach um 11,7 Prozent ein, nachdem der Ausblick den Markt enttäuscht hatte.Ultimate Software legten in Reaktion auf die Quartalszahlen des Unternehmens um 0,3 Prozent zu. Für Hartford Financial Services ging es um 2,4 Prozent aufwärts. Das Investment- und Versicherungsunternehmen hatte ein Aktienrückkaufprogramm im Volumen von 1 Milliarden Dollar bekanntgegeben. Zudem hatte das Ergebnis für das vierte Geschäftsquartal die Erwartungen übertroffen.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 25.239,37 0,70 175,48 8,20 S&P-500 2.724,87 0,68 18,34 8,70 Nasdaq-Comp. 7.347,54 1,15 83,67 10,73 Nasdaq-100 6.959,96 1,23 84,44 9,95 Vortag Umsatz NYSE (Aktien) 790 Mio 881 Mio Gewinner 1.988 1.684 Verlierer 959 1.262 Unverändert 102 93
Freundlich - Nach einem verhaltenen Start haben die Indizes im Verlauf Fahrt aufgenommen. Die Hoffnung auf starke Ergebniszahlen der Unternehmen und auf eine Entspannung im US-chinesischen Handelsstreit sorgte für Kaufbereitschaft. Die Erholung ging von den Technologiewerten aus, was vor allem die Nasdaq-Indizes nach oben trieb. Der Dow wurde von Apple (+2,9 Prozent) und Microsoft (+2,9 Prozent) angeführt. Weniger gefragt waren defensive Branchen wie Pharma, Telekom oder Versorger sowie Energiewerte, die mit dem fallenden Ölpreis abwärts liefen. Die ON-Semiconductor-Aktien rückten 3,8 Prozent vor. Die Viertquartalszahlen des Chipherstellers haben die Markterwartungen übertroffen. Clorox zogen um 5,7 Prozent an, die Zweitquartalszahlen des Konsumgüterkonzerns lagen über Markterwartung. Ultimate Software Group haussierten um 19,7 Prozent. Das Unternehmen wird von einer von einer Beteiligungsgesellschaft übernommen. An der Pizzakette Papa John's International beteiligt sich Starboard Value mit 200 Millionen Dollar. Die Titel stiegen um 9 Prozent.
US-ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 2,54 4,5 2,50 133,8 5 Jahre 2,54 3,7 2,50 61,3 7 Jahre 2,62 4,0 2,58 37,6 10 Jahre 2,72 3,9 2,68 28,0 30 Jahre 3,06 3,5 3,03 -0,7
Am Rentenmarkt gaben die Notierungen nach, die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen stieg um 3,9 Basispunkte auf 2,72 Prozent.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Mo, 9.15 Uhr % YTD EUR/USD 1,1431 -0,0% 1,1437 1,1449 -0,3% EUR/JPY 125,64 -0,0% 125,69 125,74 -0,1% EUR/GBP 0,8764 -0,1% 0,8769 0,8743 -2,6% GBP/USD 1,3042 +0,0% 1,3039 1,3096 +2,4% USD/JPY 109,92 +0,0% 109,91 109,84 +0,2% USD/KRW 1122,05 -0,0% 1122,30 1120,21 +0,7% USD/CNY 6,7448 0% 6,7448 6,7448 -1,9% USD/CNH 6,7637 -0,3% 6,7808 6,7845 -1,6% USD/HKD 7,8461 -0,0% 7,8465 7,8460 +0,2% AUD/USD 0,7257 +0,5% 0,7220 0,7236 +3,0% NZD/USD 0,6898 +0,2% 0,6884 0,6894 +2,8% Bitcoin BTC/USD 3.418,55 +0,2% 3.411,37 3.424,00 -8,1%
Der Dollar stieg auf breiter Front, der Greenback legte gegen den Euro 0,2 Prozent auf 1,1436 zu. Damit holte die US-Devise ihre Vorwochenverluste im Zuge der taubenhaften Fed-Verlautbarungen wieder auf. Der Euro neigte nach Erzeugerpreisen in der Eurozone unter Markterwartung zur Schwäche. Dank der zuletzt unerwartet starken Konjunkturdaten aus den USA werden nach Einschätzung der Devisenexperten von MUFG weitere Verluste des US-Dollar voraussichtlich begrenzt bleiben. Das gelte trotz der Rücknahme eines Ausblicks auf weiter schrittweise Zinsanhebungen durch die US-Notenbank in der vergangenen Woche.
Der australische Dollar hatte am Dienstag zunächst kräftig nachgegeben, nachdem schwache Daten zu den heimischen Einzelhandelsumsätzen veröffentlicht worden waren. Mit dem Festhalten der RBA an ihrem geldpolitischen Kurs legt die Währung nun wieder zu.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 54,81 54,56 +0,5% 0,25 +19,9% Brent/ICE 62,72 62,51 +0,3% 0,21 +15,3%
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
February 05, 2019 01:54 ET (06:54 GMT)
Für die Erdölpreise ging es nach unten. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI verbilligte sich zum Settlement um 1,3 Prozent auf 54,56 Dollar, nachdem der Preis zuletzt auf den höchsten Stand seit dem 19. November gestiegen war. Die europäische Referenzsorte Brent gab 0,2 Prozent auf 62,60 Dollar nach. Analysten sehen die Ölförderung in Venezuela mittelfristig steigen, sollte Machthaber Nicolas Maduro abdanken und die US-Sanktionen fallen. Zuletzt hatte Maduro auch beim Militär an Rückhalt verloren.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.313,90 1.312,17 +0,1% +1,73 +2,4% Silber (Spot) 15,91 15,87 +0,2% +0,04 +2,7% Platin (Spot) 822,01 821,00 +0,1% +1,01 +3,2% Kupfer-Future 2,81 2,79 +0,5% +0,01 +6,8%
Die Dollarstärke und steigende US-Rentenrenditen drückten den Gold-Preis um 0,4 Prozent auf 1.312 Dollar pro Feinunze. Saisonal ziehe die Nachfrage nach physischem Gold wegen des chinesischen Neujahrsfests aber an, sagte ein Händler. Auch die Notenbanken hätten zuletzt wieder stärker zugekauft.
MELDUNGEN SEIT VORTAG, 20.00 UHR
POLITIK USA
Der US-Senat hat sich mit breiter Mehrheit gegen die Pläne von Präsident Donald Trump für einen Truppenabzug aus Syrien und Afghanistan gestellt. Eine vom republikanischen Mehrheitsführer Mitch McConnell eingereichte Resolution wurde am Montag mit einer Mehrheit von 70 zu 26 Stimmen angenommen. Dem Text zufolge könnte ein "übereilter Abzug von US-Truppen" aus beiden Ländern "hart erkämpfte Erfolge und die nationale Sicherheit der Vereinigten Staaten" gefährden.
GIPFELTREFFEN USA / NORDKOREA
Im Vorfeld des geplanten zweiten Gipfeltreffens zwischen US-Präsident Donald Trump und dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un reist der US-Sondergesandte Stephen Biegun nach Pjöngjang. Der Diplomat werde am Mittwoch in die nordkoreanische Hauptstadt reisen, teilte das US-Außenministerium mit.
POLITIK VENEZUELA
Vertreter des venezolanischen Oppositionspolitikers Juan Guaidó werden in der kommenden Woche in Washington eine internationale Geberkonferenz zugunsten des südamerikanischen Landes abhalten. Die Konferenz am 14. Februar habe zum Ziel, humanitäre Hilfe für Venezuela zu organisieren, teilte am Montag die Repräsentanz des Guaidó-Lagers in der US-Hauptstadt mit. Die Konferenz soll den Angaben zufolge am Sitz der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) stattfinden.
WELTBANK
US-Präsident Donald Trump will nach Angaben aus Regierungskreisen David Malpass für die Führung der Weltbank vorschlagen, einen der schärfsten Kritiker der multinationalen Entwicklungsbank. Malpass ist derzeit Abteilungsleiter im US-Finanzministerium und durch seine scharfe Kritik an der Weltbank bekannt geworden, vor allem wegen deren Vergabe von Krediten nach China.
GELDPOLITIK USA
Loretta J. Mester, Präsidentin der Fed in Cleveland, unterstützt die Entscheidung der US-Notenbank, vorerst die Zinsen nicht weiter zu erhöhen, " weil ich glaube, dass die Geldpolitik vorerst gut auf den wirtschaftlichen Ausblick und die den Ausblick umgebenen Risiken abgestimmt ist", sagte sie. Mit Blick auf die Ziele der Geldpolitik, also Preisstabilität und höchstmögliche Beschäftigung, sei die Wirtschaft in einer guten Verfassung.
GELDPOLITIK AUSTRALIEN
Die australische Notenbank hat wie erwartet auf ihrer ersten Sitzung des Jahres die Leitzinsen unverändert gelassen. Gleichzeitig schlug die Reserve Bank of Australia (RBA) optimistische Töne an, wonach ein solides Wirtschaftswachstum und eine fallende Arbeitslosigkeit schließlich zu einer höheren Inflation und Zinsen führen würden. Doch zunächst ließ die RBA den Leitzins bei 1,5 Prozent, wo dieser seit Mitte 2016 verharrt.
HOCHTIEF
Die australische Tochter Cimic steigerte den Gewinn im Gesamtjahr um 11 Prozent auf 781 Millionen australische Dollar, umgerechnet 493 Millionen Euro. Zuletzt hatte das Unternehmen 720 bis 780 Millionen in Aussicht gestellt. Die Aktionäre sollen eine Schlussdividende von 0,86 Dollar erhalten, ein Plus von 15 Prozent im Jahresvergleich. Der Umsatz kletterte um 9 Prozent, der Cashflow im operativen Geschäft um 22 Prozent. Im laufenden Jahr rechnet Cimic mit einem Gewinn von 790 bis 840 Millionen Dollar.
HUAWEI / DEUTSCHLAND
In der Diskussion über mögliche Risiken bei der Verwendung von Huawei-Produkten für das 5-G-Netz hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) Sicherheiten gefordert. Eine Firma dürfe nicht einfach Daten an den chinesischen Staat weitergeben, sagte Merkel am Dienstag bei einer Diskussion mit Studenten der renommierten Keio-Privatuniversität in Tokio. Es müsse Sicherheiten geben, "wenn man in Deutschland arbeitet, dass der chinesische Staat nicht auf alle Daten aller chinesischen Produkte zugreifen kann".
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/raz/cln
(END) Dow Jones Newswires
February 05, 2019 01:54 ET (06:54 GMT)
Copyright (c) 2019 Dow Jones & Company, Inc.