US-Präsident Donald Trump und der amerikanische Notenbankchef Jerome Powell haben sich zu einem Gespräch über die wirtschaftliche Lage in den USA getroffen. Bei einem Abendessen im Weißen Haus sei die aktuelle konjunkturelle Lage, die Lage aus dem Arbeitsmarkt, die Preisentwicklung und der Ausblick auf die weitere konjunkturelle Entwicklung diskutiert worden, teilte die US-Notenbank Fed am frühen Dienstagmorgen in einer Stellungnahme in Washington mit. In dem Gespräch sei aber nicht über die Erwartungen Powells zur künftigen Geldpolitik der Fed gesprochen worden, versicherte die Fed.
Die Inhalte des Gesprächs hätten den Aussagen von Powell auf der Pressekonferenz im Anschluss an die jüngste Zinsentscheidung der Fed entsprochen, hieß es weiter in der Mitteilung. Am vergangenen Mittwoch hatte die Notenbank die Finanzmärkte mit einem Kurswechsel in der Geldpolitik überrascht. In der Erklärung zum Zinsentscheid fehlte die Aussage, dass die Zinsen weiter graduell steigen sollen. Vielmehr will die Notenbank nun "Geduld" an den Tag legen.
Treffen zwischen amerikanischen Präsidenten und Notenbankchefs hat es bereits in der Vergangenheit gegeben, sie sind aber selten. Zuletzt gab es am Markt die Befürchtung, dass die Unabhängigkeit der Fed gefährdet sei. US-Präsident Trump hatte die Notenbank in den vergangenen Monaten mehrfach scharf wegen jüngster Zinserhöhungen kritisiert. Unter anderem hatte sich die Kritik des Präsidenten auf dem Kurznachrichtendienst Twitter auch direkt gegen den Notenbankchef Powell gerichtet.
Wie aus der Stellungnahme der Fed weiter hervorgeht, habe das Treffen auf Einladung des Präsidenten stattgefunden. Neben Powell und Trump hätten an dem Abendessen im Weißen Haus auch der stellvertretende Notenbankchef Richard Clarida und US-Finanzminister Steven Mnuchin teilgenommen. Nach Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf informierte Kreise habe das Treffen anderthalb Stunden gedauert./jkr/zb
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