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Deutsche Bank: Deutsches BIP sinkt im 1. Quartal

Von Hans Bentzien

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Deutsche Bank rechnet angesichts des anhaltenden Rückgangs der Umfrageindikatoren damit, dass das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) im ersten Quartal sinken wird. Die Analysten glauben, dass die meisten Ökonomen die Wirtschaft noch nicht in einer Rezession sehen, die Wahrnehmung von Unternehmen und Verbrauchern aber bereits in diese Richtung gekippt ist, was selbstverstärkende Prozesse auslösen wird.

"Der Start in das Jahr 2019 ist der deutschen Wirtschaft anscheinend gründlich misslungen", schreiben die Autoren Sebastian Becker, Eric Heymann und Stefan Schneider in einer aktuellen Studie unter Verweis auf die kräftigen Januar-Rückgänge von Ifo-Index und Einkaufsmanagerindex (PMI), die vor allem durch die nach vorne blickenden Komponenten getrieben worden seien.

Deutschland bewegt sich auf eine Rezession zu 
 

"Beim Ifo-Index ist die Erwartungskomponente um 3,1 Punkte eingebrochen, der drittstärkste Rückgang seit 2007. Beim PMI schlugen die Rückgänge bei den Beurteilungen des Auftragseingangs sowohl in der Industrie als nunmehr auch im Bereich der Dienstleistungen überdurchschnittlich zu Buche", merken die Ökonomen an. Die Entwicklung vieler Einzelindikatoren deute an, dass Deutschland sich derzeit auf eine Rezession zubewege.

Die Ökonomen weisen darauf hin, dass die Sorgen im Januar im Hinblick auf den bevorstehenden EU-Austritt Großbritanniens und die Konjunkturschwäche Chinas wohl weiter erhöht hätten. Auch könne sich eine Einigung im Handelsstreit USA-China als nachteilig für Europa erweisen, dessen Handelskonflikt mit den USA derzeit auf Eis liege.

"Diese Sorgen dürfte insbesondere die deutsche Autoindustrie umtreiben, die sich ohnehin nur sehr schleppend von den WLTP-induzierten Einbrüchen des vergangenen Jahres zu erholen scheint und schon mit weiteren Herausforderungen (Streiks bei Zulieferern, Falschangaben beim Kraftstoffverbrauch) zu kämpfen hat", schreiben die Autoren.

Ökonomen erkennen Rezession regelmäßig zu spät 
 

Zwar gäben die Modelle zur Schätzung von Rezessionswahrscheinlichkeiten derzeit noch keine klaren Warnsignale, Analysen des Sachverständigenrates zeigen aber, dass diese in der Vergangenheit erst eindeutige Signale gegeben hätten, wenn die Rezession schon einige Monate am Laufen war.

"Außerdem tendieren Ökonomen dazu, die Augen vor einer beginnenden Rezession zu verschließen und solange krampfhaft von einer 'vorübergehenden Schwächephase' oder Ähnlichem zu reden, bis diese Sicht durch die Faktenlage erdrückt wird", merken die Autoren an. Erschwert werde die Analyse dadurch, dass an einem bestimmten Punkt der Wahrnehmungsmodus in den Unternehmen und bei den Konsumenten kippe und selbstverstärkende Prozesse griffen.

"Es sind genau diese Regimewechsel, die ein geldpolitisches Gegensteuern - auch schon in früheren Phasen, in denen sich die Zinsen auf normaleren Niveaus befanden - so schwer machen. Diese Tipping points kann man nicht in Echtzeit identifizieren; wir befürchten aber, an einem solchen Punkt angelangt zu sein", warnen die Volkswirte der Deutschen Bank.

Die Ökonomen der Deutschen Bank wollen zudem nicht ausschließen, dass das BIP auch im vierten Quartal gesunken ist. Zwar habe das Statistische Bundesamt (Destatis) vor einigen Wochen noch ein leichtes Plus für das BIP im Schlussquartal in Aussicht gestellt, die seitdem aufgelaufenen Daten hätten allerdings Sorgen weiter verstärkt, dass diese Einschätzung zu optimistisch sein könnte.

Allenfalls sehr schwaches Wachstum im vierten Quartal 
 

Tatsächlich hat der Optimismus, dass Investitionen und Privatkonsum im Schlussquartal für ein bisschen Wachstum gesorgt haben, durch sehr schwache Dezember-Zahlen aus dem Einzelhandel einen Dämpfer erhalten. (Destatis hat allerdings darauf hingewiesen, dass gerade die Umsätze im Dezember in den vergangenen Jahren deutlich besser ausgefallen sind, als die erste Schätzung das nahelegte.)

Nach Veröffentlichung von BIP-Daten für den Euroraum und die größten Euro-Länder (außer Deutschland) erwarten die meisten Volkswirte derzeit rund 0,1 Prozent Wachstum für Deutschland. Destatis veröffentlicht die Daten am 14. Februar. Im dritten Quartal war das BIP um 0,2 Prozent gesunken. Mit dem von der Deutschen Bank befürchteten BIP-Rückgang im vierten Quartal befände sich Deutschland in einer so genannten "technischen Rezession".

Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com

DJG/hab/smh

(END) Dow Jones Newswires

February 05, 2019 05:46 ET (10:46 GMT)

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© 2019 Dow Jones News
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