
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Europäische Union braucht nach Meinung von Siemens-Chef Joe Kaeser "dringend eine Strukturreform", damit der Kontinent "wirtschaftlich in einer global vernetzten Welt in Zukunft bestehen" kann. Kaeser reagierte mit dieser Äußerung auf das Verbot von EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager zur Fusion der Bahntechnikgeschäfte von Siemens und Alstom.
Die anstehende Europawahl biete eine "einmalige Chance, ein Europa der Zukunft zu bauen, das es in einer modernen, gemeinsamen Außenwirtschaftspolitik mit den Besten in der Welt aufnehmen kann", sagte Kaeser. Der Siemens-Chef hatte angesichts des sich abzeichnenden Verbots bereits mehrfach kritisiert, dass das EU-Wettbewerbsrecht angesichts den globalen Herausforderungen nicht gerecht werde.
Siemens und Alstom äußerten sich in einer gemeinsamen Mitteilung enttäuscht über die Entscheidung. Das Zusagenpaket sei "weitreichend" gewesen und habe alle Bedenken der Kommission berücksichtigt. Ein Zusammenschluss hätte "erheblichen Mehrwert für den globalen Mobilitätssektor, die europäische Bahnindustrie, Kunden, Reisende und Pendler geschaffen, ohne den europäischen Wettbewerb zu beeinträchtigen", heißt es in der Mitteilung weiter.
Wie es für die Bahntechnik-Sparte weitergeht, ließ Siemens offen. Der Konzern nehme sich die Zeit, "alle Optionen für die Zukunft von Siemens Mobility zu prüfen" und die beste Möglichkeit zu wählen. Insider hatten jüngst erklärt, auch ein Börsengang stünde dann auf dem Programm.
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February 06, 2019 06:08 ET (11:08 GMT)
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