Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
SIEMENS-ALSTOM - Die IG Metall hat mit Unverständnis auf die Entscheidung der EU-Kommission reagiert, die Zugfusion von Siemens und Alstom zu verbieten. Der Bezirksleiter von NRW, Knut Giesler, warf Brüssel im Gespräch mit der Rheinischen Post "extrem kurzsichtiges Handeln" vor. Weiter sagte er: "Wir leben in einer globalisierten Welt, und die EU blendet das völlig aus. So zu tun, als würde der Zusammenschluss nun horrende Preissteigerungen zur Folge haben, ist doch blanker Unsinn." Die Eisenbahnunternehmen kauften doch längst weltweit ihre Produkte. (Rheinische Post)
VOLKSWAGEN - Während Richter in Hunderten von Urteilen zum Dieselskandal bei Volkswagen "vorsätzliches Handeln", "arglistige Täuschung" und "planmäßige Verschleierung" feststellten, lässt das Management in Wolfsburg die Vorwürfe im vierten Jahr des Dieselskandals eher an sich abperlen. Hiltrud Werner, die im Konzernvorstand für Recht und Integrität zuständig ist, sagt im Interview mit dem Handelsblatt: "Nach unserer Auffassung haben die Kunden weder Verluste noch Schäden erlitten." Ihr Tenor: Volkswagen gewinne die überwiegende Zahl der Streitfälle. Fakt ist, dass viele Dieselfahrer unter den sinkenden Preisen für gebrauchte Dieselfahrzeuge leiden. Wegen überhöhter Abgaswerte haben mehrere deutsche Städte Fahrverbote ausgesprochen. Millionenfach musste der größte deutsche Automobilhersteller seine Fahrzeuge zurückrufen. Mehr als 400.000 VW-Kunden haben sich mittlerweile einer Musterfeststellungsklage gegen das Unternehmen angeschlossen. Auch deshalb, sagt Hiltrud Werner, wird 2019 "das schwierigste Jahr überhaupt" für ihren Konzern. An der Weigerung, einen Schaden anzuerkennen, hält sie aber fest. Die Fahrzeuge seien "sicher und fahrbereit". (Handelsblatt S. 4)
VOLKSWAGEN - Moia, die neu gegründete Tochter von Volkswagen, betreibt Shuttle-Busse mit Elektroantrieb, die in großen Städten Fahrgäste mit ähnlichen Fahrzielen sammeln und transportieren - eine Mischung aus Taxi und öffentlichem Verkehrsmittel sozusagen. Der Konzern erhofft sich davon nicht weniger als eine Revolution urbaner Mobilität. Aber vor allem ist Moia, klar, auch ein Prestigeobjekt: Der Dienst steht für die moderne, die gute, die saubere Version von VW. Nun aber haben die Pläne von Moia einen herben Rückschlag erlitten: Der Dienst bekommt offenbar keine Zulassung in Berlin. (SZ S. 21)
TALANX - Der neue Vorstandschef des Versicherers Talanx, Torsten Leue, hält Zukäufe für möglich: "Ich setze nicht alles auf eine Karte", erklärt er in einem Interview seine Investmentstrategie. Sorgen macht er sich über einen No-Deal-Brexit. (Handelsblatt S. 28)
MÜNCHENER RÜCK - Die Fondsgesellschaft Union Investment hat zum zweiten Mal die Corporate Governance der DAX-Unternehmen unter die Lupe genommen und einem Ranking unterzogen. Im Vergleich zur ersten Analyse 2016 haben sich fast alle Unternehmen verbessert, wie Vorstandsmitglied Jens Wilhelm und Analystin Vanda Heinen im Interview der Börsen-Zeitung erläutern. Das beste Zeugnis wird diesmal der Münchener Rück ausgestellt, die mit Transparenz und Diversität punkten konnte. Auf dem letzten Platz liegt wie schon 2016 der Automobilkonzern Volkswagen, der seine Note aber auch verbessert hat. (Börsen-Zeitung S. 13)
DEUTSCHE BAHN - Die Deutsche Bahn hat im vergangenen Jahr deutlich mehr Sparpreistickets verkauft als noch 2017. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der FDP-Fraktion hervor, die der WirtschaftsWoche vorliegt. Demnach wurden 2018 insgesamt 9.108.254 Sparpreistickets verkauft, ein Plus von knapp 1,2 Millionen. Einer Bahnsprecherin zufolge trugen die Sparpreistickets damit 30 Prozent zum Umsatz der Fernverkehrssparte bei, zwei Prozent mehr als im Vorjahr. Der Anstieg sei auch damit zu erklären, dass die Bahn seit August 2018 zusätzlich einen "Super Sparpreis" anbiete. (Wirtschaftswoche)
AMAZON - Der Online-Versandhändler Amazon stellt für das Geschäftsmodell der Versicherer eine weitaus größere Bedrohung dar als die über 90 Versicherungs-Start-ups, die sich inzwischen im deutschen Markt tummeln. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der LBBW. "Im Fall eines 'Großangriffs' im Versicherungsmarkt durch Amazon würden wir nennenswerte Teile des Geschäftsvolumens der etablierten Assekuranz-Konzerne als gefährdet ansehen", heißt es. (SZ S. 22)
FACEBOOK - Deutschlands oberster Verbraucherschützer Klaus Müller hat das Vorhaben von Facebook kritisiert, seine Dienste WhatsApp, den Facebook Messenger und die Kommunikations-Funktion des Foto-Dienstes Instagram auf einer technischen Plattform zusammenzulegen. "In jedem Fall ist es unerlässlich, dass die Datenschutzaufsichts- und die Kartellbehörden die aktuellen Facebook-Pläne überprüfen", sagte der Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbands (VZBV) dem Handelsblatt. (Handelsblatt)
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February 07, 2019 00:18 ET (05:18 GMT)
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