
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Deutsche Produktion sinkt im Dezember wider Erwarten
Die Produktion im produzierenden Sektor Deutschlands hat sich im Dezember deutlich schwächer als erwartet entwickelt. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts (Destatis) sank sie gegenüber dem Vormonat um 0,4 Prozent und lag arbeitstäglich bereinigt um 3,9 (November: 4,0) Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen monatlichen Anstieg von 0,8 Prozent prognostiziert.
Lampe: Konsum und Exporte entscheidend für deutsches BIP
Die Hoffnungen für das deutsche Wirtschaftswachstum im vierten Quartal 2018 ruhen nach Einschätzung des Bankhauses Lampe auf dem Konsum und den Exporten. Chefvolkswirt Alexander Krüger sagte nach Veröffentlich überraschend schwacher Zahlen zur Produktion im Dezember: "Wichtig sind auf jeden Fall der Konsum und etwas nachgelagert der Außenbeitrag. Wenn die beiden etwas beitragen und wenn die Vorquartale nicht revidiert werden, dann bekommen wir auf jeden Fall 0,2 Prozent Wachstum."
Commerzbank: Deutsches BIP steigt im 4Q um 0,2 Prozent
Die Commerzbank rechnet trotz des unerwarteten Rückgangs der Produktion im Dezember damit, dass das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) im vierten Quartal gegenüber dem Vorquartal um 0,2 Prozent gestiegen ist. Auch für das erste Quartal 2019 prognostiziert Volkswirt Ralph Solveen Wachstum, "da sich die Erholung bei der Autoproduktion fortsetzen dürfte und auch in Sektoren wie der Chemie, die im Herbst unter der Trockenheit und den deshalb niedrigen Pegelständen der Flüsse gelitten hatten, wieder höher ausfallen dürfte", wie er in einem Kommentar schreibt.
VP Bank: Deutsches BIP-Wachstum im 4Q wird knappe Sache
Die Wahrscheinlichkeit, dass das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) im vierten Quartal 2018 gestiegen ist, hat sich aus Sicht der liechtensteinischen VP Bank verringert. Chefvolkswirt Thomas Gitzel schreibt nach Veröffentlichung enttäuschender Produktionsdaten für Dezember: "Ein positiver BIP-Zuwachs im vierten Quartal wird zu einer knappen Kiste."
Deutsche Reallöhne steigen 2018 um 1,0 Prozent
Die deutschen Arbeitnehmer haben im Jahr 2018 trotz steigender Preise nach Abzug der Inflation mehr Geld in der Tasche gehabt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) berichtete, stiegen die Reallöhne um 1,0 Prozent. Die Nominallöhne lagen 2018 um rund 3,0 Prozent über dem Vormonatswert, die Verbraucherpreise erhöhten sich im selben Zeitraum um 1,9 Prozent.
US-Statistikamt avisiert neue Termine für Konjunkturdaten
Das Statistikbüro des US-Handelsministeriums hat neue Termine für die Bekanntgabe des US-Bruttoinlandsprodukts (BIP) für das vierte Quartal 2018, der Handelsbilanz Dezember und der persönlichen Ausgaben und Einkommen im Dezember genannt. Demnach sollen die BIP-Daten - erste und zweite Schätzung - am 28. Februar veröffentlicht werden, die persönlichen Ausgaben und Einkommen im Dezember am 1. März und die Handelsbilanz Dezember am 6. März.
Powell betont Unabhängigkeit der Notenbank von der Politik
Fed-Chairman Jerome Powell hat die Wichtigkeit einer überparteilichen Unabhängigkeit der US-Notenbank betont. Auf einer Veranstaltung sagte der oberste Währungshüter der USA, die dezentrale Struktur der Fed gewährleiste eine "institutionelle Vielfalt an Perspektiven". Diese Struktur habe es der Notenbank ermöglicht, da erfolgreich zu sein, wo zwei ihrer Vorgänger-Institutionen am Beginn der Geschichte der USA versagt hätten.
Quarles sieht Risiken vor allem im Ausland
Der Vize-Chairman der US-Notenbank sieht die US-Wirtschaft weiterhin mit einem guten Ausblick. Er sei aber besorgt über die ungünstigen Entwicklungen im Ausland, sagte Randal Quarles, der im Board of Governors sitzt und damit permanent stimmberechtigt im Offenmarktausschuss ist. In den USA sei der Inflationsdruck gering, sagte der Notenbanker, ohne Hinweise auf die künftige Geldpolitik der Notenbank geben zu wollen. Dennoch sieht Quarles Risiken für die US-Wirtschaft.
Brasiliens Notenbank lässt Leitzins auf Rekordtief
Die brasilianische Zentralbank hat ihren Leitzins auf dem Rekordtief belassen, da sich die Regierung auf einen legislativen Kampf zur Rentenreform vorbereitet, die als entscheidend für die Sicherung niedriger Zinsen in der Zukunft angesehen wird. Die Notenbank hielt ihren Selic-Zins bei 6,50 Prozent, wo er seit März steht. In einer Erklärung schrieb sie, sie werde die Indikatoren für ihren nächsten Schritt beobachten.
Indische Notenbank überrascht Märkte mit Zinssenkung
Die indische Zentralbank hat die Märkte mit einer Zinssenkung überrascht. Sie will damit das Wirtschaftswachstum fördern, da die Inflation des Landes unter Kontrolle zu sein scheint. Der geldpolitische Ausschuss der Reserve Bank of India (RBI) unter der Leitung des neuen Gouverneurs Shaktikanta Das senkte den Leitzins um 25 Basispunkte auf 6,25 Prozent. Neun der zehn von Dow Jones Newswires befragten Ökonomen hatten erwartet, dass die Zentralbank den Zinssatz unverändert lässt.
Frankreich stellt sich bei Nord Stream gegen Deutschland - Zeitung
Frankreich stellt sich vor einem wichtigen energiepolitischen Beschluss überraschend gegen Deutschland: Bei einer für diesen Freitag geplanten EU-Abstimmung, die über die Zukunft des umstrittenen Pipeline-Projekts Nord Stream 2 entscheidet, will Frankreich einem Pressebericht zufolge gegen das Vorhaben votieren. Das von Deutschland unterstützte Projekt des russischen Energiekonzerns Gazprom werfe "strategische Probleme" im angespannten Verhältnis der Europäer zu Moskau auf, erfuhr die Süddeutsche Zeitung aus französischen Regierungskreisen.
AfD reicht Klage gegen Bundesamt für Verfassungsschutz ein
Die AfD will nicht länger öffentlich vom Verfassungsschutz als "Prüffall" bezeichnet werden. Die Partei habe daher Klage beim Verwaltungsgericht Köln eingereicht, sagte ein AfD-Sprecher der Nachrichtenagentur AFP und bestätigte damit einen entsprechenden Bericht von WDR, NDR und Süddeutscher Zeitung.
Erste Anhörungen in Repräsentantenhaus zu Waffengewalt und Klima seit acht Jahren
Nach der Übernahme der Mehrheit im US-Repräsentantenhaus setzen die oppositionellen Demokraten politische Akzente: Erstmals seit acht Jahren befassten sich Ausschüsse der Kongresskammer bei Anhörungen mit den Themen Waffengewalt und Klimawandel. "Die Republikaner können nicht mehr behaupten, dass der Klimawandel nicht existiert, denn im ganzen Land spüren die Bürger jeden Tag seine negative Auswirkungen", schrieb der Vorsitzende des Ausschusses für natürliche Ressourcen, der Demokrat Raul Grijalva, im Kurzbotschaftendienst Twitter.
Trump nominiert Malpass für Leitung der Weltbank
US-Präsident Donald Trump hat den bekennenden Weltbank-Kritiker David Malpass als Kandidaten für den Chefposten der internationalen Institution nominiert. Trump gab die Entscheidung für den bisherigen ranghohen Mitarbeiter des US-Finanzministeriums in Washington bekannt. Trump beschrieb den 62-Jährigen als "hochrespektierten" und "brillanten" Mann.
Trump erwartet für kommende Woche komplette Eroberung des "IS-Kalifats"
US-Präsident Donald Trump erwartet, das die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) sehr bald ihre letzten Gebiete in Syrien verlieren wird. Das US-Militär und seine Partner sowie die Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) hätten nahezu das gesamte ehemalige IS-Territorium in Syrien und Irak befreit, sagte Trump bei einer Anti-IS-Konferenz in Washington. "Irgendwann nächste Woche" werde voraussichtlich verkündet, "dass wir 100 Prozent des Kalifats haben werden".
Guaido fordert Ende der Blockade von Hilfslieferungen
Venezuelas selbsternannter Übergangspräsident Juan Guaido hat das Militär aufgerufen, internationale Hilfslieferungen ins Land zu lassen. Guaido bezeichnete die Blockade einer Brücke an der Grenze zu Kolumbien als "absurde Reaktion eines Regimes, das sich nicht für die Bürger interessiert".
DJG/DJN/AFP/apo
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February 07, 2019 03:00 ET (08:00 GMT)
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