Der Eurokurs
Erneut schwache Industriedaten aus Deutschland belasteten den Euro. Im Dezember war die deutsche Gesamtproduktion um 0,4 Prozent im Monatsvergleich gesunken. Analysten hatten hingegen einen Anstieg um 0,8 Prozent erwartet. Bereits am Mittwoch hatten die Zahlen zu den Auftragseingängen enttäuscht.
"Die Sauregurkenzeit im Verarbeitenden Gewerbe hält an", kommentierte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt bei der VP Bank. Es sei sogar möglich, dass Deutschland im vierten Quartal in eine technische Rezession gerutscht ist. Zudem hat die EU-Kommission ihre Prognosen für das Wirtschaftswachstum in der Eurozone gesenkt. Besonders deutlich war die Abwärtsrevision in Italien. EU-Finanzkommissar Valdis Dombrovskis machte dafür auch die politische Unsicherheit verantwortlich.
Während die Konjunktur im Euroraum an Schwung verliert, zeigt sich die amerikanische Wirtschaft nach Einschätzung von US-Notenbankchef Jerome Powell nach wie vor in einer robusten Verfassung. Die größte Volkswirtschaft der Welt sei gut aufgestellt, sagte Powell in der vergangenen Nacht auf einer Veranstaltung in Washington. Er verwies darauf, dass die Arbeitslosigkeit gering sei. Außerdem befinde sich die Inflation in der Nähe des Notenbankziels von zwei Prozent.
Kursgewinne gab es hingegen bei der indischen Rupie, obwohl die Notenbank des Landes am Morgen den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf 6,25 Prozent senkte. Ganz überraschend kommt der Zinsschritt nicht. Seit die US-Notenbank Fed vergangene Woche ihren Kurswechsel weg von regelmäßigen Zinsanhebungen verkündet hat, sehen Experten Spielraum für Zentralbanken von Schwellenländer wie Indien für eine weniger straffe Geldpolitik./jsl/jkr/mis
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AXC0205 2019-02-07/12:57