Der Schaden durch den Brexit für die Wirtschaft in Großbritannien hat nach Einschätzung der Bank of England zugenommen. Die Notenbank hat daher ihre Wachstumsprognose gesenkt und vor einem deutlichen Rückgang der Investitionen gewarnt. Dies teilte die Bank of England am Donnerstag nach ihrer Zinssitzung mit.
Den Leitzins hat sie bei 0,75 Prozent belasten. Ökonomen hatten mit der Entscheidung gerechnet. Auf diesem Niveau liegt der Leitzins seit vergangenem Sommer. Die Entscheidung fiel einstimmig. Die Unsicherheit habe zugenommen, heißt es in der Mitteilung der Notenbank. Großbritannien soll Ende März aus der EU austreten. Noch ist unklar, ob der Austritt in einer geordneten Form erfolgt.
Im laufenden Jahr erwartet die Notenbank nur noch ein Wachstum von 1,2 Prozent. Vor drei Monaten war sie noch von 1,7 Prozent ausgegangen. Für das kommende Jahr werden 1,5 Prozent Wachstum erwartet. Allerdings hänge auch über diesem Ausblick die Brexit-Unsicherheit, so die BoE. Die Prognosen müssten aktualisiert werden, wenn es mehr Klarheit über die Art des EU-Austritts gebe. Ohne die Unsicherheit hätte das Wachstum laut Berechnungen der Notenbank bei 1,6 Prozent in diesem Jahr und bei 2,2 Prozent im kommenden Jahr gelegen.
Falls es zu einem geordneten Brexit kommt, dürften beschränkte und graduelle Leitzinserhöhungen angemessen sein. Um das Inflationsziel von zwei Prozent zu erreichen, sei in den nächsten drei Jahren aber nur eine Leitzinserhöhung von 0,25 Prozentpunkten notwendig. Im November war die Notenbank noch von drei Zinserhöhungen ausgegangen. Dies zeigt, dass die Bank of England die wirtschaftliche Lage insgesamt schwächer bewertet./jsl/jkr/stk
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