Der französische Autobauer Renault
Der 64-Jährige Ghosn war am 19. November in Tokio wegen Verstoßes
gegen Börsenauflagen festgenommen und angeklagt worden. Zudem soll
er laut Staatsanwaltschaft private Investitionsverluste auf Nissan
Der gebürtige Brasilianer ist Architekt der Autoallianz aus Renault und den japanischen Herstellern Nissan und Mitsubishi. Zunächst hatte Renault an Ghosn als Konzernchef festgehalten. Auf Druck auch seitens der französischen Regierung trat Ghosn im Januar schließlich zurück. Der Staat ist bei Renault mit 15 Prozent der Anteile dabei und hat ein gehöriges Wort mitzureden.
"Die bisher gesammelten Elemente erfordern zusätzliche Prüfungen", hieß es nun von Renault. Daher habe man entschieden, die Justizbehörden davon in Kenntnis zu setzen. Das Schloss Versailles teilte am Donnerstag mit, dass 2016 mit Renault ein Sponsoring-Vertrag in Höhe von 2,3 Millionen Euro abgeschlossen wurde. Der Vertrag ermöglicht Versailles eine Reihe von Restaurierungen über Renault zu finanzieren. Im Gegenzug profitiert das Unternehmen von Dienstleistungen.
Dazu zählte auch die Bereitstellung mehrerer Räumlichkeiten für ein Abendessen am 8. Oktober 2016. Die Kosten dafür bewertet das Schloss mit 50 000 Euro. An diesem Abend feierten Carole und Carlos Ghosn "Le Figaro" zufolge eine prächtige Hochzeitsparty im Schloss. Dabei habe es sich jedoch um eine völlig private Veranstaltung gehandelt, die nichts mit dem Sponsoring von Renault zu tun hat, zitierte die Zeitung eine Quelle.
Renault ist nach eigenen Angaben im Rahmen einer am 23. November 2018 eingeleiteten Untersuchung auf den Vorfall aufmerksam geworden. Renault hatte zuvor stets erklärt, bei der Bezahlung Ghosns für die Jahre 2017 und 2018 keine Unregelmäßigkeiten oder Betrug festgestellt zu haben./nau/DP/fba
ISIN JP3672400003 FR0000131906
AXC0227 2019-02-07/13:55