Deutsche Staatsanleihen haben am Donnerstag nachgegeben. Der richtungweisende Euro-Bund-Future stieg bis zum Nachmittag um 0,48 Prozent auf 166,35 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen fiel auf 0,11 Prozent.
Erneut schwache Industriedaten aus Deutschland stützten die als sicher geltenden Staatsanleihen. Im Dezember war die deutsche Gesamtproduktion um 0,4 Prozent im Monatsvergleich gesunken. Analysten hatten hingegen einen Anstieg um 0,8 Prozent erwartet. Bereits am Mittwoch hatten die Zahlen zu den Auftragseingängen enttäuscht.
"Die Sauregurkenzeit im Verarbeitenden Gewerbe hält an", kommentierte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt bei der VP Bank. Es sei sogar möglich, dass Deutschland im vierten Quartal in eine technische Rezession gerutscht sei. Zudem hatte die EU-Kommission ihre Prognosen für das Wirtschaftswachstum in der Eurozone gesenkt.
Besonders deutlich war die Abwärtsrevision in Italien. EU-Finanzkommissar Valdis Dombrovskis machte dafür auch die politische Unsicherheit verantwortlich. Die Renditen zehnjähriger italienischer Staatsanleihen stiegen gegen den Markttrend um 0,09 Prozentpunkte auf 2,945 Prozent. Hinzu kommt der politische Konflikt mit Frankreich. So hat die französische Regierung ihren Botschafter aus Italien nach wochenlangen Streitereien zu Gesprächen zurückgerufen./jsl/he
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AXC0332 2019-02-07/17:52