FRANKFURT (Dow Jones)--Der Zahlungsdienstleister Wirecard hat den Bericht der Financial Times (FT) über eine Durchsuchung seiner Räumlichkeiten in Singapur zurückgewiesen. Die Wirtschaftszeitung hatte in den vergangenen Tagen mehrmals über einen möglichen Bilanzierungsskandal bei Wirecard in Singapur berichtet und damit für einen wiederholten Kursrutsch bei dem im DAX und TecDAX notierten Konzern gesorgt. Nach dem Bericht über die mutmaßliche Razzia gab das Papier nochmals rund 10 Prozent ab. Wirecard sprach dagegen von einem Treffen mit Strafverfolgern im Zuge seiner Kooperation mit den Ermittlungsbehörden.
"Nach einer solchen negativen Medienberichterstattung ist die Einleitung einer Untersuchung ein normales Verfahren", teilte das Unternehmen mit. "Wir versichern, dass wir unsere internen Compliance-Untersuchungen ordnungsgemäß abschließen und diese Ergebnisse der Öffentlichkeit zugänglich machen werden."
Unternehmensvertreter hätten sich am Freitagmorgen mit Strafverfolgern am Wirecard-Hauptsitz in dem Stadtstaat getroffen, um der Polizei umfangreiches Material für ihre Ermittlungen zu den von der FT erhobenen Vorwürfen zur Verfügung zu stellen. Die Vorwürfe bezeichnete Wirecard erneut als "diffamierend".
Zuletzt am Donnerstag hatte die Wirtschaftszeitung unter Berufung auf einen vorläufigen Bericht einer Kanzlei geschrieben, Wirecard solle in Asien Aktiva hin und her geschoben haben, ein sogenanntes Round Tripping. Wirecard will nun, wie am Morgen bereits angekündigt, rechtlich gegen die Zeitung vorgehen.
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February 08, 2019 07:57 ET (12:57 GMT)
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