Wer bei der FinTech-Aktie Wirecard (WKN: 747206) auf Erholung hofft, spekuliert auf dem Hochseil. Das ist legitim, birgt aber auch Absturzrisiken. Viel sicherer zu prognostizieren ist dagegen der Kauf von Rohstoffwerten aus dem Kupfer-, Blei-, Zink- oder Silbersektor. Aktien von Teck Resources (WKN: 858265) oder Glencore (WKN: A1JAGV) erinnern mehr ans Bodenturnen.
Ich werde mir mit dem Vergleich zwischen zwei Sektoren, die wenig miteinander zu tun haben, bestimmt keine Freunde machen. Trotzdem möchte ich Anleger dazu ermuntern, mehr auf Investitions-, Bewertungs- und Renditezyklen zu achten. Nur weil Technologiewerte seit geschätzt 15 Jahren keinen Abwärtszyklus mehr erlebt haben, heißt das nicht, dass die Branche nicht auch den Kräften des Marktes und des Wettbewerbs unterliegt.
Braucht die Welt dringender Zink, Blei und Silber oder Mobile Payment Solutions?Die Frage scheint banal und selbst wenn ich die These unterstütze, dass starke Geschäftsmodelle im FinTech-Sektor hervorragende Wachstumsperspektiven besitzen und sich für Anleger auszahlen könnten, sofern sie in der Lage sind die Gewinner zu identifizieren, befürchte ich, dass viele Anleger vergessen haben, wie essentiell wichtig Rohstoffe für das Überleben der Menschheit sind.
Erst kommen die Rohstoffe, dann folgt alles andere und nicht umgekehrt.
Damit neue Technologien überhaupt entstehen können, benötige ich zunächst das Fundament, das aus wichtigen industriellen Rohstoffen und Metallen besteht.
Die Menschheit kennt das Mineral und die Gewinnung von Blei seit mindestens 3.000 v. Chr. Schon die alten Ägypter benutzten bleihaltige Farben.
Ausgangspunkt für Blei ist ein wunderschöner Mineral namens Galenit in kubisch, kristallisierter Form. Also ein von der Natur erschaffener Würfel. Quelle: Fossilera.com
Widersprüchliche und sehr kurzsichtige MarktprognosenDass Anleger bisher noch nicht auf das große Potenzial bei Rohstoffaktien aus den Bereichen Blei, Zink oder Silber aufmerksam wurden, hängt an sehr widersprüchlichen Angebots- und Nachfrageschätzungen. Überwiegend wird eine stagnierende Nachfrage erwartet, dann geistern wieder Berichte über mögliche Produktionsausweitungen durch die Medien.
Das schreckt Anleger verständlicherweise ab.
Vorausschauende Anleger investieren vor dem Beginn des nächsten ZyklusDoch Anleger sollten sich nicht von solchen kurzsichtigen Prognosen beeinflussen lassen.
Tatsächlich wächst die Nachfrage global weiter. Mal schneller, mal langsamer. Außerdem ist das Angebot tendenziell rückläufig.
Bevor die Konzerne nicht in den nächsten Investitionszyklus starten, wird es nicht zur Ausweitung des Angebots kommen. Der letzte Zyklus erfolgte auf steile Preisexplosionen in den Jahren 1999 bis 2007, als u.a. Zink +500% oder Blei +700% zulegte.
Das ist 12 Jahre her und trotz dem Ende der Lebensdauer von Dutzenden Großprojekten sind den Konzernen die Hände gebunden und sie können nicht in dem Maße Kapital investieren, um die Welt vor einem Versorgungsengpass mit überlebensnotwendigen Metallen zu bewahren.
Im Mittelpunkt des Bleimarktes steht der Umstand, dass China nicht nur der größte Bleiverbraucher ist, sondern zudem ein weltweit bedeutender Produzent. Bei der Gewinnung von Blei liegt China bei etwa der Hälfte der Weltproduktion, bei den Schmelzkapazitäten sogar einsam an der Spitze, während in den USA 2013 die letzte Bleischmelze geschlossen wurde, die 120 Jahre lang in Betrieb war. In Zeiten des Silicon Valley interessiert sich niemand für Blei…
Übersicht über die Bleischmelzkapazitäten weltweit. Quelle: Indexmundi.com
Wenn Sie schon mal, wie ich, eine chinesische Bleiproduktion besichtigt haben, dann wissen Sie, was das für eine Drecksarbeit ist, die schlecht ...
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