FRANKFURT (Dow Jones)--Volkswagen will in der Dieselaffäre offenbar Schadensersatz von Bosch. Der Konzern prüfe entsprechende Ansprüche gegen seinen Zulieferer, berichtet der Spiegel und beruft sich auf Konzernkreise. Der Autohersteller sehe den Zulieferer in der Mitverantwortung für entstandene Schäden. Die Forderungen an Bosch könnten sich auf bis zu eine Milliarde Euro summieren.
Volkswagen selber musste in der Dieselaffäre bereits mehr als 28 Milliarden Euro an Strafen und Entschädigungen bezahlen.
Bosch hatte VW Steuergeräte und Software geliefert, die später als illegale Abschalteinrichtungen verwendet wurden, wie der Spiegel schreibt. Weiter berichtet das Magazin, die beiden Konzerne wollten bis Ende März über das weitere Vorgehen entscheiden.
Bosch erklärt dem Spiegel, mit Volkswagen bestehe ein jahrzehntelanges Hersteller-Lieferanten-Verhältnis. "Wir können uns eine solche Klage gegen Bosch nicht vorstellen", so der Zulieferer. Volkswagen wollte sich auf Anfrage von Dow Jones Newswires zu dem Vorgang nicht äußern.
Bosch ist bereits mit einer Klage eines Volkswagen-Anlegers wegen mutmaßlicher Beihilfe zu Marktmanipulationen im Zuge des Dieselskandals konfrontiert. Sie wurde Anfang Mai 2018 beim Landgericht Stuttgart eingereicht. "Ohne Bosch hätte es Dieselgate nicht gegeben", erklärte die vertretende Anwaltskanzlei Tilp. Bosch habe die Manipulationen der Märkte durch Volkswagen und dessen Eigentümerin, die Porsche SE, billigend in Kauf genommen und dazu "mit Wissen und Wollen Beihilfe geleistet".
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February 08, 2019 11:36 ET (16:36 GMT)
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