DJ WOCHENENDÜBERBLICK/9. und 10. Februar 2019
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen aus dem Wochenendprogramm von Dow Jones Newswires.
Elizabeth Warren bewirbt sich um US-Präsidentschaftskandidatur
Im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur bei den US-Demokraten hat nun auch die linksgerichtete Senatorin Elizabeth Warren ihren Hut in den Ring geworfen. "Das ist der Kampf unseres Lebens", sagte die 69-Jährige am Samstag, als sie vor jubelnden Anhängern ihre Bewerbung offiziell verkündete. Dieser Kampf richte sich gegen ein "System, das die Reichen und Mächtigen stärkt und alle anderen mit Dreck bewirft".
Weißes Haus: Trump laut Untersuchung weiterhin bei "sehr guter Gesundheit"
US-Präsident Donald Trump ist nach Angaben seines Arztes weiterhin bei "sehr guter Gesundheit". Das teilte das Weiße Haus nach dem zweiten offiziellen Gesundheitscheck des 72-Jährigen seit seinem Amtsantritt vor gut zwei Jahren mit. "Ich freue mich mitteilen zu können, dass der Präsident der Vereinigten Staaten bei sehr guter Gesundheit ist", teilte der Chefmediziner Sean Conley in einer vom Weißen Haus verbreiteten Erklärung mit.
Trumps Gipfel mit Kim findet in Vietnams Hauptstadt Hanoi statt
Das zweite Gipfeltreffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un findet Ende Februar in der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi statt. Das teilte Trump am Freitag im Kurzbotschaftendienst Twitter mit. Nordkorea werde unter Kim eine "großartige Wirtschaftsmacht" werden, sagte Trump voraus. Der US-Sondergesandte für Nordkorea, Stephen Biegun, wies nach einem Besuch in Pjöngjang darauf hin, dass vor dem Gipfel noch "harte Arbeit" zu erledigen sei.
Fed/Quarles: Gefahren für Finanzsektor müssen anders bewertet werden
Nach Ansicht des Vize-Chairman der US-Notenbank müssten Regulierer weltweit die Art und Weise ändern, wie sie neue Bedrohungen für das Finanzsystem einschätzen. Die Flut an Regeln, die nach der Krise eingeführt wurden, habe ihren Höhepunkt erreicht und der Finanzsektor entwickele sich weiter, sagte Randal Quarles. "Wir können uns nicht selbstzufrieden sein und davon ausgehen, dass wir vor allen Schocks sicher sind", sagte der Notenbanker laut Redetext auf einer Konferenz in Hongkong.
EU-Sicherheitsdienst warnt vor Spionen in Brüssel - Zeitung
Der interne Sicherheitsdienst des Europäischen Auswärtigen Dienstes (EAD) in Brüssel hat europäische Diplomaten und Militärs laut einem Zeitungsbericht eindringlich vor der Spionage durch russische und chinesische Geheimdienste gewarnt. Demzufolge befinden sich "und 250 chinesische und 200 russische Spione in der europäischen Hauptstadt", berichtet die Zeitung die Welt unter Berufung auf EU-Diplomaten.
IWH: "Harter Brexit" gefährdet mehr als 100.000 deutsche Jobs
Bei einem Brexit ohne Kompromiss- und Auffanglösung sind laut einer Untersuchung des Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) mehr als 100.000 deutsche Arbeitsplätze gefährdet. Die Ökonomen Hans-Ulrich Brautzsch und Oliver Holtemöller vom IWH und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg haben in einer Analyse, die der Welt am Sonntag vorliegt und den "harten Brexit" durchspielt, den Effekt bis auf die einzelnen Landkreise und kreisfreien Städte in Deutschland heruntergebrochen.
Mehr als 40 britische Firmen siedeln wegen Brexit in Niederlande über
Die Niederlande haben wegen des bevorstehenden Brexit bereits mehr als 40 Unternehmen aus Großbritannien abwerben können. Die Investitionen für die Neuansiedlung in den Niederlanden beliefen sich auf rund 290 Millionen Euro, zudem brächten die Firmen knapp 2.000 Arbeitsplätze aus Großbritannien mit, teilte die Niederländische Agentur für Auslandsinvestitionen am Samstag mit. Die Regierung in Den Haag begrüßte die Entscheidung der Unternehmen ausdrücklich.
EU-Staaten einigen sich auf umstrittene Urheberrechtsreform
Im Streit um die umstrittene Reform des Urheberrechts in der EU haben die EU-Mitgliedstaaten am Freitagabend einen Kompromiss zwischen Deutschland und Frankreich mehrheitlich gebilligt. Der für den Digitalbereich zuständige Vize-Kommissionspräsident Andrus Ansip zeigte sich nach der Einigung zufrieden, dass die EU-Staaten beim Urheberrecht wieder "eine gemeinsame Stimme" gefunden hätten. Er hoffe nun auf eine "endgültige Einigung" in der kommenden Woche, schrieb Ansip im Kurzbotschaftendienst Twitter.
Renault wirft Nissan bei Ghosn-Ermittlungen "Entgleisungen" vor - Zeitung
In der Affäre um den ehemaligen Renault-Chef Carlos Ghosn kritisiert der französische Autobauer einem Zeitungsbericht zufolge das Vorgehen seines japanischen Allianzpartners Nissan bei internen Ermittlungen. Die Zeitung Le Journal du Dimanche zitierte am Sonntag aus einem Schreiben der Anwälte von Renault, in dem diese "ernsthafte Bedenken über die eingesetzten Methoden" von Nissan äußerten. Renault warf Nissan demnach "Entgleisungen" vor.
Daimler kürt internen Kandidaten zum neuen Finanzvorstand - Zeitung
Der Automobilkonzern Daimler hat laut einem Zeitungsbericht einen Nachfolger für seinen scheidenden Finanzvorstand Bodo Uebber in den eigenen Reihen gefunden. Der Aufsichtsrat werde die Personalie in seiner nächsten Sitzung beschließen, berichtet die Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FAS) unter Berufung auf Kreise.
Adidas-CEO sieht zurzeit keine Notwendigkeit für Zukäufe
Beim Sportartikel-Konzern Adidas stehen Zukäufe zurzeit nicht im Fokus. Auf die Frage, ob Adidas unter seiner Führung eine große Übernahme angehe, sagte Konzernchef Kasper Rorsted der Wirtschaftszeitung Euro am Sonntag: "Warum sollten wir? Ich sehe noch genügend Wachstumspotenzial für Adidas und Reebok." Regional biete der nordamerikanische Markt die größten Wachstumschancen für Adidas, auch weil der Konzern dort noch unterrepräsentiert sei.
Jenoptik sieht sich bei Jahreszielen auf Kurs
Der Technologiekonzern Jenoptik hat seine im November zum zweiten Mal angehobene Jahresprognose für das vergangene Jahr bestätigt. "Wir sind zuversichtlich, die gesteckten Planungen aufgrund der guten Geschäftsentwicklung zu erreichen", sagte Vorstandschef Stefan Traeger der Wirtschaftszeitung Euro am Sonntag.
US-Botschafter kritisiert deutschen Wehretat als deutlich zu niedrig
Der US-Botschafter in Berlin hat die deutschen Verteidigungsausgaben als weiter deutlich zu niedrig kritisiert. Die Zusage der Bundesregierung, den Wehretat bis 2025 auf 1,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu erhöhen, genüge nicht, sagte Richard Grenell der Welt am Sonntag. "Die Nato verlangt 2 Prozent bis 2024." Am Mittwoch und Donnerstag treffen sich die Verteidigungsminister der Nato-Staaten in Brüssel.
Altmaier schließt in Debatte über INF-Vertrag Nachrüstung nicht aus
In der Debatte um die Kündigung des INF-Abrüstungsvertrages will sich Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier alle Optionen offenhalten. Dazu zählt ausdrücklich auch eine Nachrüstung mit neuen Waffensystemen. "Ich setze darauf, dass sich Amerikaner und Russen am Ende einigen werden", sagte Altmaier der Welt am Sonntag. "Ich finde es aber falsch, dass einige den Gedanken der Nachrüstung von vornherein ausschließen. Das würde unsere Verhandlungsposition schwächen."
SPD-Vorstand beschließt Konzept für Sozialstaatsreform
Die SPD verabschiedet sich von dem umstrittenen Hartz-IV-System. Der Parteivorstand beschloss am Sonntag auf seiner Klausurtagung in Berlin einstimmig das von SPD-Chefin Andrea Nahles vorgelegte Konzept für eine Reform des Sozialstaats. Dieses sieht unter anderem vor, Hartz IV durch ein neues Bürgergeld zu ersetzen.
Bundestags-Gutachter: Anerkennung Guaidós völkerrechtlich fragwürdig
Die internationale Anerkennung von Venezuelas selbsternanntem Übergangspräsidenten Juan Guaidó könnte nach Einschätzung von Wissenschaftlern des Bundestags eine Einmischung in innere Angelegenheiten des Landes sein. Es gebe "starke Gründe" für diese Annahme, heißt es in einem Gutachten, das der Nachrichtenagentur AFP am Samstag vorlag. "Somit bleibt die Frage, ob die Einmischung in innere Angelegenheiten im vorliegenden Fall als unzulässige Intervention zu qualifizieren ist, durchaus berechtigt."
Britische Regierung will mehr Zeit für Brexit-Verhandlungen
Die britische Regierung versucht vom Parlament in London mehr Zeit für Brexit-Nachverhandlungen mit der EU zu gewinnen. In einem Interview mit der BBC warb der Minister für Wohnungsbau, James Brokenshire, am Sonntag dafür, eine neuerliche Abstimmung im Unterhaus über die Modalitäten des Brexit bis zum 27. Februar hinauszuzögern, falls May nicht schon vorher die gewünschten Zugeständnisse in Brüssel aushandeln kann.
Hunderttausende demonstrieren in Italien gegen Roms Wirtschaftspolitik
Hunderttausende Menschen sind am Samstag dem Aufruf der italienischen Gewerkschaften gefolgt und haben in Rom für eine bessere Wirtschaftspolitik der Regierung demonstriert. Unter dem Motto "Eine Zukunft für die Arbeit" forderten die Demonstranten massive öffentliche und private Investitionen und ambitionierte Reformen. Es war die größte derartige Kundgebung in Italien seit vier Jahren.
Zehntausende Demonstranten bei 13. "Gelbwesten"-Protest-Wochenende
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February 10, 2019 11:31 ET (16:31 GMT)
Das 13. Protest-Wochenende der "Gelbwesten"-Bewegung in Frankreich ist von Gewalt überschattet worden. Bei Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Polizei vor der Nationalversammlung in Paris verlor ein Fotograf der "Gelbwesten" am Samstag nach Angaben der Polizei vier Finger. Landesweit beteiligten sich nach Angaben des Innenministeriums mehr als 50.000 Menschen an den Protesten gegen Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron, in Paris waren es demnach 4.000.
Großdemo in Madrid gegen Regierungschef Sánchez
Ein Bündnis aus rechten und rechtsextremen spanischen Parteien hat am Sonntag in Madrid zehntausende Demonstranten gegen die Unabhängigkeitsbestrebungen Kataloniens auf die Straße gebracht. Zwei Tage vor dem Prozess gegen führende Unabhängigkeitsbefürworter vor dem obersten Gericht in der spanischen Hauptstadt forderten sie den Rücktritt von Regierungschef Pedro Sánchez von der sozialdemokratisch ausgerichteten Sozialistischen Arbeiterpartei Spaniens (PSOE). Wegen seines Dialogs mit Unabhängigkeitsbefürwortern in Katalonien ist er für sie ein "Verräter".
Tausende demonstrieren erneut gegen Serbiens Präsidenten Vucic
In der serbischen Hauptstadt Belgrad haben am Samstag erneut tausende Menschen gegen Staatschef Aleksandar Vucic demonstriert. Trotz klirrender Kälte protestierten die Demonstranten das zehnte Wochenende in Folge gegen den Präsidenten, dem sie einen autoritären Regierungsstil vorwerfen.
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February 10, 2019 11:31 ET (16:31 GMT)
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