
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
OECD-Frühindikator weist weiter auf Wachstumsabschwächung
Der Frühindikator der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) signalisiert weiter eine Wachstumsabschwächung in den meisten großen Mitgliedsstaaten. Die OECD, eine von 35 Industriestaaten betriebene Denkfabrik, nannte in diesem Zusammenhang die USA, Kanada sowie die Eurozone als Ganzes, einschließlich Deutschland, Frankreich und Italien. Auch für Großbritannien stehen die Zeichen auf Abschwächung. Im Dezember sinkt der Frühindikator für den gesamten OECD-Raum gegenüber dem Vormonat um 0,1 auf 99,2 Punkte.
BoA-ML: Deutsches BIP stagniert im vierten und ersten Quartal
Bank of America Merrill Lynch erwartet, dass die Deutsche Wirtschaft im vierten Quartal 2018 stagniert hat und auch im ersten Quartal 2019 nicht wachsen wird. Gleichwohl sind die Volkswirte Evelyn Herrmann und Gilles Moec vorsichtig optimistisch für das Gesamtjahr 2019, weil sie Parallelen zur Entwicklung der Jahre 2015/16 sehen.
Morgan Stanley senkt Prognose Euroraum-BIP 2019 auf plus 1 Prozent
Morgan Stanley (MS) hat die Prognose für das Wirtschaftswachstum des Euroraums im laufenden Jahr deutlich gesenkt. Die Bank erwartet jetzt nur noch einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 1,0 (bisher: 1,6) Prozent. "Damit liegt das Wachstum nicht mehr über der Potenzialrate, was eine Annäherung an den Trend impliziert hätte, sondern es wird für einige Quartale darunter liegen", schreiben die Analysten der Bank in einem Kommentar.
Brexit-Unsicherheit bremst britische Wirtschaft
Die britische Wirtschaft hat vierten Quartal 2018 spürbar an Fahrt verloren, da die Firmen angesichts der Unsicherheit über den Brexit ihre Investitionen einschränkt haben. Das Vereinigte Königreich verlässt die EU am 29. März, aber es ist immer noch nicht klar, ob es eine Übergangszeit geben wird oder einen harten Bruch ohne Abkommen. Das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) verlangsamte sich auf 0,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal.
Chinas Währungsreserven steigen den dritten Monat in Folge
Die chinesischen Devisenreserven sind im Januar zum dritten Mal in Folge gestiegen, da die anhaltende Dollarschwäche die Werte von Vermögenswerten in anderen Währungen erhöhte. Die Reserven stiegen um 15,21 Milliarden Dollar gegenüber dem Vormonat auf 3,088 Billionen Dollar, wie Daten der Zentralbank zeigten. Die von Dow Jones Newswires befragten Ökonomen hatten einen Zuwachs von 12 Milliarden Dollar erwartet.
Bundesbank: 16 Brexit-Banken haben Banklizenz bereits oder in Aussicht
Die Bundesbank ist mit dem Stand der Brexit-Vorbereitung der in Deutschland tätigen britischen Banken zufrieden. In einer Stellungnahme für den Finanzausschuss des Bundestags heißt es, die meisten in Großbritannien ansässigen Kredit- und Finanzdienstleistungsunternehmen hätten die nach dem Brexit notwendige Lizenz für ihre im Euroraum beheimateten Einheiten erhalten oder würden diese absehbar bis zum 29. März bekommen. "Für Deutschland sind dies 16 Banken, die Geschäfte nach Deutschland verlegen oder bereits vorhandenes Geschäft stark ausbauen", schreibt die Bundesbank.
Rom holt gegen eigene Währungshüter aus
Die populistische Regierung in Italien attackiert die Unabhängigkeit der Notenbank. Sie plädiert offen für einen Austausch der Führungsspitze und begründet das mit Mängeln bei der Aufsicht über den angeschlagenen Bankensektor des Landes.
IWH: Harter Brexit würde deutschen Arbeitsmarkt besonders treffen
Das Wirtschaftsforschungsinstitut IWH hat vor besonders harten Folgen eines ungeordneten Brexit für den Arbeitsmarkt in Deutschland gewarnt. Sollte Großbritannien ohne Vertrag aus der Europäischen Union aus-treten, hätte das Folgen für den internationalen Handel und die Arbeitsmärkte in vielen Ländern, auch außerhalb Europas, erklärte das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH).
Seibert: Heils Grundrente-Plan geht erkennbar über Koalitionsvertrag hinaus
Nach den Beschlüssen der SPD für eine Reform des Sozialstaats hat die Bundesregierung erneut auf Gesprächsbedarf über die von Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) vorgelegte Grundrente verwiesen. "Es ist klar, dass jede der Parteien in dieser Regierungskoalition das Recht hat, sich programmatische Gedanken zu machen, sich programmatisch weiterzuentwickeln", betonte Regierungssprecher Steffen Seibert bei einer Pressekonferenz in Berlin. Dies sei schon bei der Bildung der Koalition das Verständnis gewesen.
Klingbeil: SPD will sehr ernsthaft mit der Union über Sozialpläne reden
Die SPD hat nach den Beschlüssen für eine Reform des Sozialstaats angekündigt, das Gespräch mit dem Koalitionspartner Union suchen zu wollen. Die Finanzierung sei eine Frage der politischen Entscheidung, erklärte SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil. "Wir werden mit der Union jetzt sehr ernsthaft reden über Dinge, die wir beschlossen haben", sagte Klingbeil im ZDF-Morgenmagazin.
SPD will mit höheren Steuern für Facebook und Google bei Europawahl punkten
Die SPD will die Wähler bei der Europawahl Ende Mai mit der Forderung nach höheren Steuern für Internetkonzerne überzeugen. "Das wird ein Kernthema der Kampagne sein", sagte die SPD-Spitzenkandidatin Katarina Barley bei einer Vorstandsklausur der Partei in Berlin. Die Genossen wollen eine Digitalsteuer einführen, damit Facebook, Google, Amazon und andere Digitalriesen mehr Steuern zahlen.
Ischinger beklagt Merkels Durchboxen von Gasröhre Nord Stream 2
Der Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, hat die Bundesregierung für das Durchdrücken der umstrittenen Gas-Pipeline Nord Stream 2 gegen Bedenken europäischer Partner kritisiert. Wenn Deutschland mit der Europäische Union das Ziel einer gemeinsamen Außenpolitik vertreten und verfolgen wolle, dann könne man nicht aus dem Kuchen Außenpolitik ein Stück herausschneiden und sich von nationalen Interessen leiten lassen, sagte Ischinger.
DJG/DJN/AFP/apo
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February 11, 2019 07:31 ET (12:31 GMT)
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