Der französische Kosmetikhersteller L'Oreal
DAS IST LOS BEI L'OREAL:
Zuletzt konnte der Hersteller von Garnier-Shampoo und Maybelline-Makeup mit einem schnellen Wachstum in China und bei besonders profitablen Luxusgütern glänzen. In der Region Asien und Pazifik legte der Konzern im vergangenen Jahr auf vergleichbarer Basis fast ein Viertel zu. Damit macht das Unternehmen dort mittlerweile mehr Umsatz als in Nordamerika - und der Heimatmarkt Europa ist ebenfalls schon in Reichweite.
Besonders gut läuft es bei den Luxusprodukten wie Parfüm und Makeup der Marken Lancome, Giorgio Armani und Yves Saint Laurent. Auch bei der in Apotheken und Gesundheitsläden verkauften Haut- und Haarpflege, der sogenannten Aktiv-Kosmetik, kann L'Oreal hohe Wachstumsraten vorweisen. Bei Analysten sind die beiden höherpreisigen Sparten beliebt, weil der Preiswettbewerb nicht so groß ist, Kostenerhöhungen also leichter an die Kunden weitergereicht werden können.
Bei den Konsumentenprodukten wie Garnier-Shampoo und bei Friseurbedarf tut sich L'Oreal zwar schwerer, auch in Westeuropa lief nicht alles glatt. Doch unterm Strich stand 2018 auf vergleichbarer Basis das stärkste Wachstum seit mehr als zehn Jahren. Die operative Marge kletterte auf einen neuen Rekord von 18,3 Prozent. Die Dividende soll kräftig steigen.
DAS SAGEN ANALYSTEN:
Zum Jahresende hat sich in allen vier Sparten des Konzerns das Wachstum beschleunigt, schreibt Goldman-Sachs-Analyst Fulvio Cazzol. Die Luxussparte bleibe der Schlüssel für das Wachstum aus eigener Kraft bei L'Oreal. Außerdem können die Franzosen insbesondere im Onlineshopping und im Duty-Free-Handel aus seiner Sicht mit ordentlichem Zuwachs aufwarten.
Der Konzern liefere sowohl Optimisten als auch Pessimisten derzeit Munition, schreibt hingegen Expertin Rosie Edwards von der Berenberg Bank. Der Schwung beim Umsatz dürfte dem Management zufolge nicht nachlassen und trotz höheren Investitionen in die Marken mit steigenden Margen einhergehen. Allerdings verlege sich L'Oreal sehr stark auf den chinesischen Verbraucher, von dem nahezu das gesamte Wachstum abhänge. Steigende Kosten lauerten bereits.
Das breite Feld der Analysten scheint nach dem guten Lauf der Aktie zunächst auch erst einmal vorsichtig. Bei den im dpa-AFX-Analyser erfassten 16 Analysten überwiegt mit neun Stimmen die Empfehlung, die Papiere zu halten. Drei raten zum Kauf, vier zum Verkauf. Das durchschnittliche Kursziel liegt mit gut 198 Euro rund 11 Prozent unter dem aktuellen Kursniveau.
DAS MACHT DIE AKTIE:
Die Aktie der Franzosen hat einen guten Lauf hinter sich. Stagnierte
sie seit Mitte 2017 für einige Monate, setzte sie im Frühling des
vergangenen Jahres zu deutlichen Zuwächsen an. In den vergangenen
zwölf Monaten ging es um über ein Viertel nach oben, in den
vergangenen drei Jahren um rund die Hälfte. Mit 224,20 Euro
erreichte das Papier Anfang dieser Woche ein Rekordhoch. Mit aktuell
rund 124 Milliarden Euro Marktwert ist der Konzern an der Börse das
fünftwertvollste europäische Unternehmen. Zum Vergleich: L'Oreal ist
damit so teuer wie Volkswagen
Eine große Frage bei L'Oreal bleibt die große Beteiligung des
Schweizer Lebensmittelriesen Nestle
ISIN FR0000120321 CH0038863350
AXC0091 2019-02-13/08:35