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Santanders Ausrutscher bei AT1-Anleihen befeuert Anlegerängste

Von Akane Otani und Georgi Kantchev

MADRID (Dow Jones)--Der spanische Kreditgeber Banco Santander wird eine riskante Art von Bankschulden nicht wie eigentlich vorgesehen zurücknehmen. Dieser Schritt könnte ein Beben in einem weitgehend unausgeloteten Teil des Anleihemarktes auslösen. Die Entscheidung der Bank, den Anleihebesitzern bei dem Papier mit einem Emissionsvolumen von 1,5 Milliarden Euro nicht entgegenzukommen, ist die erste derartige im sogenannten zusätzlichen Rang-1-Anleihemarkt. Diese AT1-Papiere gelten als besonders riskant, da sie eine unendliche Laufzeit aufweisen, weswegen der Emittent die Anleihe-Eigner niemals explizit auszahlen muss.

Doch bisher hatten die Emittenten diese Wertpapiere immer entgegengenommen - typischerweise zu ihrem ersten sogenannten "Call"-Datum. Das gilt als Zugeständnis an die Anleger, damit diese Teile ihrer Anleihen veräußern können. Diese Art von Bonds gewann über die Jahre des ultrabilligen Geldes eine Reihe von Investoren, da sie generell mehr Zinsen einbringen als andere Anleihe-Typen.

Santander setzt Präzedenzfall 
 

Jetzt mehren sich die Sorgen, dass sich AT1-Anleihen quer durch die Bank als Fehlschlag für die Investoren erweisen. Das setzt Europas Banken potenziell unter Zugzwang, einen Weg zu finden, wie sie sich nach der Finanzkrise gegen möglicherweise katastrophale Verluste abpolstern können. "Das ist eine große Überraschung, das erste Mal, dass eine Großbank ein sogenanntes AT1-Wertpapier nicht mehr entgegengenommen hat", merkt Analyst Tom Kinmoth von ABN Amro an. Das sei ein Zeichen, dass dieses Marktsegment neu bewertet werden müsse.

Für Santander, die die Papiere jetzt nicht zum ersten Stichtag zurückgenommen hat, bleiben die Anleihen auf dem Markt, werden aber von einem Festzins auf einen niedrigeren flexiblen Kupon-Satz umgestellt. Damit muss das Geldhaus bei einem Satz von 5,54 Prozent relativ wenig Zinsdienst leisten. Denn diese Woche hatte Santander zum Beispiel bei einer auf US-Dollar lautenden AT1-Bond-Emission einen Zins von 7,5 Prozent hinzublättern. Es mute angesichts neuer AT1-Emissionen trotzdem ein wenig so an, als würde Santander dem Markt das Gefühl vermitteln wollen, diese Bonds doch zurückzunehmen, meint Analystin Paola Biraschi von Creditsights.

Image von AT1-Anleihen könnte erhebliche Kratzer kriegen 
 

Womöglich schwindet jetzt aber die Begeisterung der Anleger für AT1-Papiere. "Das wird Banken rund um Europa betreffen. Diese Art von Anleihen wird die Banken jetzt mehr Geld kosten", meint Kinmoth. Doch zunächst fiel die Marktreaktion verhalten aus. Der Vorteil von AT1 nach der Finanzkrise: Die Banken müssen ihre Kapitalpolster auffüllen und dank AT1 können sie das ohne Aktienemissionen realisieren. Der Clou ist, dass sie zugleich um eine Verwässerung der Anteilsscheine herumkommen und sie die Anleger trotzdem voll mit ins Risiko nehmen.

Es ist nicht das erste Mal, dass es Bonds schwer erwischt. Im Jahr 2016 schwappte ein Ausverkauf an der Börse von europäischen Bankentiteln auf bedingte Wandelanleihen (CoCos) über. Damals machten Ängste die Runde, dass die Deutsche Bank Zinszahlungen auf ihre CoCos nicht leisten könne. Das läutete einen Ausverkauf all dieser Wertpapiere aus. Am Ende stellten die Frankfurter unmissverständlich klar, sie seien in der Lage die Kupons zu bedienen.

Kontakt zu den Autoren: unternehmen.de@dowjones.com

DJG/DJN/axw/cbr

(END) Dow Jones Newswires

February 13, 2019 02:24 ET (07:24 GMT)

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