Der Spezialverpackungshersteller Gerresheimer
Neben Zuwächsen im Kerngeschäft etwa mit Verpackungen für die Pharma- und Kosmetikindustrie werde Gerresheimer "weitere Wachstumsdynamik mittel- und langfristig entwickeln", sagte der seit November amtierende Konzernchef Dietmar Siemssen laut Mitteilung vom Donnerstag. Dabei baut er auf den neuen Geschäftsbereich Advanced Technologies, in den der Mitte 2018 übernommene Schweizer Medizintechnikanbieter Sensile Medical eingebracht wurde. Weitere Übernahmen sind geplant.
Für 2020 bis 2022 plant Siemssen mit einem währungsbereinigten Umsatzwachstum von durchschnittlich 4 bis 7 Prozent pro Jahr. Für 2019 stellt er einen moderateren Anstieg auf 1,4 bis 1,45 Milliarden Euro in Aussicht.
Im Ende November abgelaufenen Geschäftsjahr 2017/18 hatte Gerresheimer seine Erlöse um 4,3 Prozent auf rund 1,4 Milliarden Euro gesteigert. Berücksichtigt man allerdings die Schwäche der für Gerresheimer wichtigen Währungen US-Dollar, brasilianischer Real und indische Rupie fiel das Erlöswachstum mit 1,4 Prozent deutlich geringer aus.
Das bereinigte operative Ergebnis vor Wechselkurseffekten (Ebitda) fiel indes um rund 1 Prozent auf 308 Millionen Euro. Das lag aber an Rechnungslegungseffekten im Zusammenhang mit einer früheren Übernahme. Auch schlug eine Nachzahlung von Netzentgelten zu Buche, nachdem die EU-Wettbewershüter die Netzentgeltbefreiung für energieintensive Betriebe 2012 und 2013 als unzulässige Beihilfe eingestuft hatten.
Zudem musste Gerresheimer vor dem Start eines Großauftrages erst einmal Geld in die Hand nehmen, um die Produktionsvoraussetzungen zu schaffen. Für das laufende Geschäftsjahr stellt der Konzern nun ein bereinigtes Ebitda von 295 Millionen Euro mit einer Schwankungsbreite von 5 Millionen Euro nach oben und unten in Aussicht.
Positive Effekte der US-Steuerreform bescherten den Anteilseignern von Gerresheimer indes im abgelaufenen Geschäftsjahr unter dem Strich einen deutlich höheren Gewinn von rund 129 Millionen Euro - ein Jahr zuvor waren es noch 101 Millionen Euro gewesen. Die Dividende soll nun um 5 Cent auf 1,15 Euro steigen.
Am Aktienmarkt kamen die Zahlen sehr gut an. Die Aktien legten im frühen Handel um 12 Prozent zu. Analyst Daniel Wendorff von der Commerzbank lobte vor allem die Gewinnentwicklung im Schlussquartal. Zudem stünden die mittelfristigen Unternehmensprognosen im Einklang mit seinen Erwartungen./mis /tav/jha/
ISIN DE000A0LD6E6
AXC0129 2019-02-14/10:06