Die leidgeplagten Anleger der Commerzbank
Experten lobten überwiegend die Geschäftszahlen der Commerzbank. Das vierte Quartal sei stark ausgefallen, urteilte etwa der viel beachtete Analyst Kian Abouhossein von der US-Bank JPMorgan. Erträge und Kosten hätten sich besser als erwartet entwickelt. Der Fachmann Jernej Omahen von der Investmentbank Goldman Sachs meinte, die niedrigeren Kosten und auch der bessere Zinsüberschuss sollten das schwache Handelsgeschäft kompensieren.
Der Nettozinsüberschuss sei im vierten Quartal sowohl im Vergleich zum Vorquartal als auch in Relation zum entsprechenden Vorjahreszeitraum gestiegen, schrieb die Expertin Anke Reingen vom Analysehaus RBC. Profitiert habe diese Kennziffer dabei von guten Geschäften sowohl mit Firmen- und als auch mit Privatkunden. Zudem hätten sich die Einnahmen aus Provisionen und Gebühren nicht so deutlich abgeschwächt wie vom Markt befürchtet.
Skeptischer äußerte sich hingegen der Experte Tobias Lukesch vom Analysehaus Kepler Cheuvreux. Die harte Kernkapitalquote der Commerzbank sei stärker zurückgegangen als gedacht. Zudem dämpfte die Commerzbank nun die Erwartungen für die nächste Zeit. Das Institut werde die für das Jahr 2020 geplante Netto-Eigenkapitalrendite von mehr als sechs Prozent voraussichtlich nicht erreichen, sagte Finanzvorstand Stephan Engels im Gespräch mit Analysten zur Jahresbilanz in Frankfurt.
Für die Anleger der Commerzbank verliefen die letzten 12 Monate sehr
schmerzhaft: Die Aktien büßten fast die Hälfte an Wert ein. Der MDax
hingegen verlor in diesem Zeitraum lediglich rund 5 Prozent. Die
Commerzbank war im Herbst aus der ersten Börsenliga, dem Dax
ISIN DE000CBK1001
AXC0166 2019-02-14/11:46