Von Christian Grimm
BERLIN (Dow Jones)--Nach ihren umstrittenen Äußerungen zum Diesel-Skandal haben sich die deutschen Autohändler VW-Rechtsvorständin Hiltrud Werner vorgenommen. Für den Vizepräsidenten des Zentralverbandes des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes (ZDK), Thomas Peckruhn, zeigten die Äußerungen, dass "einige bei Volkswagen sehr weit weg vom Kunden sind", sagte Peckruhn in Berlin.
Werner hatte kürzlich in einem Interview erklärt, dass die VW-Fahrer im Skandal um Abgasmanipulation eigentlich keine negativen Konsequenzen zu tragen hätten. "Nach unserer Auffassung haben die Kunden weder Verluste noch Schäden erlitten", hatte Werner gesagt.
Neben Peckruhn stellte sich auch ZDK-Präsident Jürgen Karpinski gegen Werner. Ihm als Händler aber auch den Käufern sei natürlich ein Schaden durch die Manipulation der Motoren entstanden. Es hätte VW gut zu Gesicht gestanden, die Schäden zu minimieren, so Karpinski. Die durch den Betrug ausgelöste Dieseldebatte um den viel zu hohen Stickoxidausstoß gepaart mit drohenden Fahrverboten habe die Autofahrer "völlig verunsichert".
Der nicht enden wollende Wirbel um die Selbstzünder hat das Vertrauen zwischen Autohäusern und den Herstellern schwer erschüttert. Die Händler fühlten sich von den Konzernen allein gelassen. Für zusätzliche Spannung hat der Zulassungsstau wegen des neuen Abgastests WLTP geführt. Teilweise konnten die Autobauer ihre Modelle über Monate nicht liefern. "Ich hab so etwas noch nicht erlebt", kritisierte der ZDK-Präsident. Die Probleme der Autoindustrie hatten dazu beigetragen, dass die deutsche Wirtschaft im dritten Quartal geschrumpft war.
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February 14, 2019 07:23 ET (12:23 GMT)
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