Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Deutsche BIP-Stagnation belastet Erwartungen für 2019
Die deutsche Wirtschaft ist im vierten Quartal 2018 entgegen den Erwartungen nicht gewachsen, was die Wachstumserwartungen für 2019 belastet. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) stagnierte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) auf dem Niveau des Vorquartals, nachdem es im dritten Quartal um 0,2 Prozent gesunken war. Volkswirte hatten einen Zuwachs von 0,1 Prozent prognostiziert. Das Niveau des vierten Quartals 2017 überstieg das BIP kalenderbereinigt um 0,6 Prozent. Volkswirte hatten einen Zuwachs von 0,8 Prozent prognostiziert.
Deutsche Bank: Deutsche Wirtschaft wächst 2019 um 0,5 Prozent
Die Deutsche Bank hat ihre Wachstumsprognose für Deutschland 2019 nach Veröffentlichung unerwartet schwacher BIP-Daten für das vierte Quartal 2018 halbiert. "Angesichts des Rückgangs von Ifo-Index und Einkaufsmanagerindizes und eines statistischen Überhangs von null senken wir unsere Prognose für den Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) 2019 auf 0,5 (bisher: 1,0) Prozent", schreibt die Bank in einem Kommentar.
Commerzbank: Chinas Politik hilft Deutschlands Wachstum
Die Commerzbank rechnet nach dem enttäuschenden Jahresende 2018 damit, dass sich die deutsche Konjunktur wieder erholt. Kurzfristig baut Chefvolkswirt Jörg Krämer auf Nachholeffekte in der Auto- und der chemischen Industrie, mittelfristig auf China. "Wir setzen darauf, dass die entschieden expansive Wirtschaftspolitik der chinesischen Regierung wie in der Vergangenheit die chinesische Konjunktur stabilisiert", schreibt Krämer in einem Kommentar.
Lampe: 2019 keine Rezession in Deutschland
Das Bankhaus Lampe hält trotz des schwachen zweiten Halbjahrs 2018 nichts vom "Gerede" über eine Rezession in Deutschland. Chefvolkswirt Alexander Krüger sagte: "Wir sind im Abschwung und danach kommt irgendwann eine Rezession, aber ich glaube nicht, dass wir 2019 eine klassische Rezession bekommen werden." Krüger hat seine Prognose für das kalenderbereinigte reale Wirtschaftswachstum 2019 auf 0,7 (bisher: 1,0) Prozent gesenkt.
Ifo-Institut: Wirtschaft entging nur knapp der Rezession
Das Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung hat ernüchtert auf die jüngsten Wachstumszahlen reagiert. "Die deutsche Wirtschaft ist 2018 nur ganz knapp einer Rezession entgangen", sagt Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. Maßgeblich für die deutliche Abkühlung sei die deutsche Industrie, die sich im zweiten Halbjahr 2018 tatsächlich in einer Rezession befunden haben dürfte.
Berenberg: Deutsches Wachstum nähert sich ab zweiten Quartal Trendrate
Berenberg erwartet nach Veröffentlichung unerwartet schwacher BIP-Daten für das vierte Quartal 2018, dass sich das Wachstum in Deutschland erst ab dem zweiten Quartal 2019 wieder seiner Trendrate von 1,5 Prozent nähern wird. Volkswirt Florian Hense sagte: "Für das erste Quartal erwarten wir einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 0,1 Prozent, ab dem zweiten Quartal könnte sich das Wachstum wieder 0,4 Prozent nähern."
DIHK: Wachstum kein Selbstläufer
Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) warnt nach den jüngsten Zahlen zum Bruttoinlandsprodukt im vierten Quartal vor weiteren Beeinträchtigungen für die Wirtschaft. "Die Wirtschaftsleistung ist im zweiten Halbjahr 2018 gesunken", konstatierte DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben. "Die rückläufige Dynamik macht deutlich, dass Wachstum kein Selbstläufer ist", erklärte er.
Bundesregierung: Wirtschaft hat sich stabilisiert
Die Bundesregierung hat nach den jüngsten Zahlen zum Bruttoinlandsprodukt im 4. Quartal eine stabile Verfassung der deutschen Wirtschaft festgestellt und auf weiter solide binnenwirtschaftliche Kräfte verwiesen. "Die deutsche Wirtschaft hat sich im Jahresendquartal 2018 stabilisiert", erklärte das Bundeswirtschaftsministerium in seinem jüngsten Monatsbericht.
DIHK: Geschäftslage deutscher Firmen durch Brexit erheblich verschlechtert
Der anstehende Brexit führt bei deutschen Unternehmen zu einem Rückgang im Handel mit Großbritannien und bei Investitionstätigkeiten. Die Geschäftslage der Unternehmen habe sich daher erheblich verschlechtert, so die Ergebnisse einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK). "Der Brexit ist bereits jetzt eine hohe Belastung für die deutschen Unternehmen", sagte DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier.
Eurozone-BIP wächst im vierten Quartal um 0,2 Prozent
Die Wirtschaft im Euroraum ist im vierten Quartal 2018 moderat gewachsen. Wie die Statistikbehörde Eurostat in einer zweiten Veröffentlichung mitteilte, stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem Vorquartal um 0,2 Prozent. Damit wurde die erste Schätzung vom 31. Januar bestätigt, womit auch von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte im Vorfeld der Datenmeldung gerechnet hatten.
Frankreichs Arbeitslosigkeit sinkt auf Zehnjahrestief
Die Arbeitslosenquote in Frankreich ist im vierten Quartal 2018 auf den tiefsten Stand seit zehn Jahren gesunken. Wie die Statistikbehörde meldete, ging die Quote auf 8,5 von 8,8 Prozent im Vorquartal zurück. Im Durchschnitt des vierten Quartals lag die Arbeitslosenquote im französischen Mutterland und in den Überseedepartements (ohne Mayotte) bei 8,8 Prozent der Erwerbsbevölkerung und damit auf dem niedrigsten Stand seit Anfang 2009.
Mizuho: Zinssenkung in China rückt näher
Da die verlangsamte Inlandsnachfrage und die zögerlichere Fed die Zinssenkungserwartungen in China beflügeln, tritt die Mizuho-Ökonomin Serena Zhou der Gruppe von Experten bei, die mit einer Lockerung rechnen. "Wir glauben, dass der Zeitpunkt für Chinas erste Zinssenkung seit 2016 näher rückt", sagt Zhou und verweist auf den nachlassenden Abwertungsdruck auf den Yuan und die zunehmende Wahrscheinlichkeit für ein Handelsabkommen mit den USA.
Bitkom kritisiert SPD-Vorschlag zum freien Datenzugang für alle
Die deutsche IT- und Telekommunikationsbranche hat einen SPD-Vorschlag für einen freien Datenzugang für alle kritisiert, der sich gegen die Monopolisierung des Internets durch die großen US-Konzerne richtet. Vor einer SPD-Diskussionsveranstaltung zu dem vorgeschlagenen "Daten-für-Alle"-Gesetz mit Wissenschaftlern und der Zivilgesellschaft warnte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder, dass das Gesetz unerwünschte Nebenwirkungen haben könnte.
Söder nach Koalitionstreffen für Kompromiss zur Grundrente
Der CSU-Vorsitzende Markus Söder hat sich nach dem Treffen der Koalitionsspitzen für einen Kompromiss in der umstrittenen Frage der Grundrente stark gemacht. "Lassen Sie uns höhere Freibeträge finden, was ein bisschen Zuverdienen betrifft, und lassen Sie uns selbstgenutztes Eigentum wie ein Wohnhäuschen eher dort verschonen", sagte Söder im ZDF-Morgenmagazin.
Lange zurückliegende Steuergesetzänderungen verfassungswidrig
Das Bundesverfassungsgericht hat mehrere Jahre zurückliegende Änderungen in Steuergesetzen wegen Mängeln im Gesetzgebungsverfahren für verfassungswidrig erklärt. In den betroffenen Fällen aus den Jahren 1999 und 2004 habe der Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat seine Kompetenzen überschritten, erklärte das höchste deutsche Gericht in einem am Donnerstag veröffentlichten Beschluss.
Nato-Minister tagen zu Zukunft des Afghanistan-Einsatzes
Die Nato-Verteidigungsminister haben am zweiten Tag ihres Treffens in Brüssel ihre Beratungen über die Zukunft des Afghanistan-Einsatzes begonnen. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg sagte, die Ausbildungs- und Unterstützungsmission "Resolute Support" bleibe "eine Top-Priorität" für das Militärbündnis. Ziel der Unterstützung der afghanischen Sicherheitskräfte sei es, "die Bedingungen für Frieden" in dem Land am Hindukusch zu schaffen.
IS-Miliz bleibt nur noch ein Quadratkilometer in Ostsyrien
Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) ist nach Angaben der gegen sie kämpfenden Truppen in ihrer letzten Bastion im Osten Syriens auf eine Fläche von nur einem Quadratkilometer zurückgedrängt worden. Es gebe heftige Gefechte und die in Tunneln verschanzte Extremistengruppe setze Selbstmordattentäterinnen ein, sagte ein Sprecher der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF).
+++ Konjunkturdaten +++
Niederlande BIP 4Q +2,0% gg Vorjahr - CBS
Niederlande BIP 4Q +0,5% gg Vorquartal - CBS
Schweden Jan Arbeitslosenzahl 350.000
Schweden Jan Arbeitslosenquote 6,5%
Schweden Jan Arbeitslosenquote PROGNOSE: 6,7%
DJG/DJN/AFP/apo
(END) Dow Jones Newswires
February 14, 2019 07:30 ET (12:30 GMT)
Copyright (c) 2019 Dow Jones & Company, Inc.