Anzeige
Mehr »
Freitag, 04.07.2025 - Börsentäglich über 12.000 News
+210 % Kursgewinn Year to Date: Neuausrichtung nimmt Fahrt auf - jetzt exklusives CEO-Interview ansehen!
Anzeige

Indizes

Kurs

%
News
24 h / 7 T
Aufrufe
7 Tage

Aktien

Kurs

%
News
24 h / 7 T
Aufrufe
7 Tage

Xetra-Orderbuch

Fonds

Kurs

%

Devisen

Kurs

%

Rohstoffe

Kurs

%

Themen

Kurs

%

Erweiterte Suche
Dow Jones News
364 Leser
Artikel bewerten:
(0)

Bundesrat will wieder Meisterpflicht in bestimmten Branchen

BERLIN (Dow Jones)--Der Bundesrat hat sich für die Wiedereinführung der Meisterpflicht in bestimmten Branchen ausgesprochen und damit Druck auf die Bundesregierung ausgeübt.

Mit dem verpflichtenden Meisterbrief sollen die Attraktivität der Handwerksberufe gesteigert und Betriebe zum Ausbilden motiviert werden. Nun liegt es an der Bundesregierung zu entscheiden, ob sie der Aufforderung nachkommt. Thomas Bareiß, parlamentarischer Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, sicherte eine wohlwollende Prüfung zu.

Die Forderungen kommen, nachdem 2004 für 53 Handwerksberufe die Meisterpflicht abgeschafft worden war. Handwerksverbände beklagen seit Jahren, dass der Wegfall der Meisterpflicht in bestimmten Branchen das ohnehin bestehende Problem des Fachkräftemangels verschärft hat.

Bayern hatte den Entschließungsantrag in den Bundesrat einbracht. Der Freistaat erhofft sich von der Wiedereinführung der Meisterpflicht eine Attraktivitätssteigerung für die Handwerksberufe und mehr Ausbildungen.

Der stellvertretende bayerische Ministerpräsident Hubert Aiwanger (Freie Wähler) sagte, seit dem Wegfall der Meisterpflicht beispielsweise bei Fliesenlegern seien viele neue Ein-Mann-Betreibe gegründet worden, die nicht ausbildeten und nach Pfusch am Bau schnell auch den Betrieb wieder auflösten. Daher solle man den Fehler korrigieren und den verpflichtenden Meisterbrief wieder einführen.

"Es tut der Wirtschaft gut, es tut dem Verbraucher tut, es tut der Ausbildung gut, es tut unserem Land gut, wenn wir den bewährten Meister wieder stärken", sagte Aiwanger im Bundesrat.

Meisterbrief als "Gütesiegel" für Qualität 
 

Der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) begrüßte den Vorstoß und lobte ihn als klares Signal zur Sicherung und zum Ausbau des Qualifizierungssystems im Handwerk.

"Das Meisterbrieferfordernis ist Garant für effektiven Verbraucherschutz, erfolgreiches Unternehmertum und nachhaltige Fachkräftesicherung", sagte ZDH-Generalsekretär Holger Schwannecke. "Jetzt ist die Bundesregierung gefordert, möglichst bald einen Gesetzesentwurf vorzulegen."

Der Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB) hält die Wiedereinführung der Privilegien, die deutsche Handwerksbetriebe vor billigerer ausländischer Konkurrenz schützt, für "überfällig".

"Es besteht kein Zweifel daran, dass die Novellierung der Handwerksordnung im Jahr 2004 in einigen Berufen zu dramatischen Fehlentwicklungen geführt hat", sagte ZDB-Hauptgeschäftsführer Felix Pakleppa im Vorfeld der Abstimmung. "Ohne Meisterbetriebe gibt es...keine Ausbildung - mit fatalen Folgen für die Fachkräftesicherung."

Für ihn stellt der Meisterbrief, der in seinen Ursprüngen zurückgeht auf die mittelalterlichen Zunftordnungen, auch ein Gütesiegel dar. Es sichere den Verbrauchern gegenüber illegaler Konkurrenz Qualität zu.

Die Forderungen werden auch vom Wirtschaftsflügel der Union und auch von Teilen der SPD unterstützt. Auch im Koalitionsvertrag hatte man sich auf eine Überprüfung der Auswirkungen geeinigt.

So hat sich seit der Abschaffung der Meisterpflicht zwar beispielsweise die Zahl der Fliesenleger und Raumausstatter mehr als verdoppelt, da die juristischen Hürden für die Selbständigkeit abgebaut worden waren. Aber im Gegenzug ging die Zahl der Auszubildenden in diesen Berufen deutlich stärker zurück als etwa bei den Meisterberufen Bäcker und Fleischer.

Der parlamentarische Staatssekretär Bareiß sicherte eine ausführliche Prüfung der Situation des betroffenen Handwerks und der rechtlichen Vorgaben in Deutschland und der EU für eine Wiedereinführung des verpflichtenden Meisterbriefs zu.

"Wenn etwas rechtlich zulässig und möglich ist, wird die Bundesregierung den Weg dazu auch ebnen", sagte der CDU-Politiker Bareiß im Bundestag. "Die Bundesregierung wird die Interessen des Handwerks und der Verbraucher entsprechend wahren."

In der Vergangenheit war das Bundeswirtschaftsministerium allerdings deutlich skeptischer gegenüber der Wiedereinführung der Meisterpflicht gewesen. Anders als manche Handwerksverbände ist das Ministerium davon überzeugt, dass der Zugang zum Meisterbrief den Fachkräftemangel nicht mildern, sondern verschärfen würde. Es verweist auf die höhere Zahl an freien Stellen in den Berufen, die einer Meisterpflicht unterliegen, wie beispielsweise bei Klempnern, Installateuren und Heizungsbauern.

Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com

DJG/aat/bam

(END) Dow Jones Newswires

February 15, 2019 07:36 ET (12:36 GMT)

Copyright (c) 2019 Dow Jones & Company, Inc.

© 2019 Dow Jones News
Zeitenwende! 3 Uranaktien vor der Neubewertung
Ende Mai leitete US-Präsident Donald Trump mit der Unterzeichnung mehrerer Dekrete eine weitreichende Wende in der amerikanischen Energiepolitik ein. Im Fokus: der beschleunigte Ausbau der Kernenergie.

Mit einem umfassenden Maßnahmenpaket sollen Genehmigungsprozesse reformiert, kleinere Reaktoren gefördert und der Anteil von Atomstrom in den USA massiv gesteigert werden. Auslöser ist der explodierende Energiebedarf durch KI-Rechenzentren, der eine stabile, CO₂-arme Grundlastversorgung zwingend notwendig macht.

In unserem kostenlosen Spezialreport erfahren Sie, welche 3 Unternehmen jetzt im Zentrum dieser energiepolitischen Neuausrichtung stehen, und wer vom kommenden Boom der Nuklearindustrie besonders profitieren könnte.

Holen Sie sich den neuesten Report! Verpassen Sie nicht, welche Aktien besonders von der Energiewende in den USA profitieren dürften, und laden Sie sich das Gratis-PDF jetzt kostenlos herunter.

Dieses exklusive Angebot gilt aber nur für kurze Zeit! Daher jetzt downloaden!
Werbehinweise: Die Billigung des Basisprospekts durch die BaFin ist nicht als ihre Befürwortung der angebotenen Wertpapiere zu verstehen. Wir empfehlen Interessenten und potenziellen Anlegern den Basisprospekt und die Endgültigen Bedingungen zu lesen, bevor sie eine Anlageentscheidung treffen, um sich möglichst umfassend zu informieren, insbesondere über die potenziellen Risiken und Chancen des Wertpapiers. Sie sind im Begriff, ein Produkt zu erwerben, das nicht einfach ist und schwer zu verstehen sein kann.