NEW YORK (Dow Jones)--Anleger an der Wall Street präsentieren sich am Freitag in Kauflaune: Erleichterung kommt von der Nachricht, dass die USA und China kommende Woche ihre Handelsgespräche fortsetzen wollen, diesmal in Washington. Sowohl der chinesische Präsident Xi Jinping, der die amerikanische Handelsdelegation empfangen hat, als auch US-Präsident Donald Trump sprechen von klaren Fortschritten bei den Verhandlungen. Der Dow-Jones-Index steigt gegen Mittag US-Ostküstenzeit um 1,4 Prozent auf 25.793 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite gewinnen 0,8 bzw. 0,5 Prozent.
"Ein Handelsabkommen ist sehr wahrscheinlich geworden", sagt UBS-Volkswirt Tao Wang. "Der Handelsstreit hat zuletzt die größte Belastung für die Märkte gestellt. Daher ist es gut zu sehen, dass beide Seiten von Fortschritten sprechen", ergänzt Chris Gaffney, Präsident des Geschäftsbereichs Weltmärkte bei TIAA Bank.
Allerdings tragen auch überraschend positive Konjunkturdaten zur guten Stimmung bei, nachdem Anleger am Vortag schwache Einzelhandelsdaten zu verkraften hatten. Das verarbeitende Gewerbe im Großraum New York hat im Februar stärker an Schwung gewonnen als erwartet. Vor allem Auftragseingang und erzielte Preise präsentierten sich stark. Zudem hat sich die Stimmung der US-Verbraucher im Februar unerwartet deutlich aufgehellt. Dass die Industrieproduktion deutlich schwächer als gedacht ausfiel, scheint die Kauflaune kaum zu bremsen. Dies könnte auch daran liegen, dass es sich um Januar-Daten handelt, während der Empire-State-Index bereits den Februar abbildet.
Aus Börsensicht unbedenklich ist der Umstand, dass US-Präsident Trump den Notstand erklärt hat, um sein Projekt einer südlichen Grenzmauer durchzudrücken. Da dies wegen der Einigung im Haushaltsstreit nicht mehr mit einem Regierungsstillstand einhergeht, lässt dies Börsianer ziemlich kalt.
Nvidia nach Zahlen gesucht
Für die Nvidia-Aktie geht es 3,3 Prozent nach oben, obwohl der Entwickler von Grafikprozessoren für das vierte Quartal einen Umsatzeinbruch um 24 Prozent vermeldet hat. Allerdings sei man auf einem guten Weg, um die Nachfrage wieder zu beleben, heißt es. Auch der Gewinn sackte stark ab, blieb aber noch über den Erwartungen. Der Halbleiterhersteller Applied Materials vermeldete für das erste Fiskalquartal bei Umsatz und Gewinn einen Rückgang, übertraf aber dennoch die Erwartungen der Analysten. Die Aktie verbilligt sich um 3,3 Prozent.
Newell Brands brechen um 19,3 Prozent ein, der Konsumgüterhersteller überzeugt zwar mit den Viertquartalszahlen, doch verschreckt mit einem schwachen Ausblick auf 2019. PepsiCo gewinnen 3 Prozent, der Getränkeriese wartet mit Geschäftszahlen im Rahmen der Erwartungen auf. Das Unternehmen will Personal abbauen und Fertigungsstätten schließen.
Der Landmaschinenhersteller Deere hat mit den Ergebniskennziffern die Markterwartungen verfehlt - ein eher seltenes Phänomen, wie man am Markt festhält. Das Papier büßt 2,2 Prozent ein. Arista Networks ziehen um 7,8 Prozent an. Der Cloudkonzern lieferte überzeugende Geschäftszahlen und einen ebenso positiven Ausblick auf das erste Quartal.
Öl und Gold gesucht
Die Ölpreise laufen aufwärts und profitieren damit weiter von den Förderbegrenzungen der Opec. Wie in dieser Woche berichtet wurde, hat das Ölkartell im Januar die Produktion um 800.000 Barrel am Tag gesenkt. Auch die Fortsetzung der Handelsgespräche zwischen den USA und China und die zum Teil starken Konjunkturdaten werden als Preis stützend gesehen. Der Preis für die US-Sorte WTI steigt um 2,2 Prozent auf 55,62 Dollar, Brent gewinnt 2,3 Prozent auf 66,04 Dollar.
Der Dollar zeigt sich mit den heimischen Wirtschaftsdaten volatil. Der Euro fiel mit dem starken Empire-State-Index bis 1,1234 Dollar, erholte sich dann aber mit der enttäuschenden Industrieproduktion auf 1,277. Am späten Donnerstag notierte er noch bei 1,1295.
Verluste verzeichnet der Anleihenmarkt angesichts der Börsenrally. Die Rendite der zehnjährigen Papiere steigt im Gegenzug um 1,2 Basispunkte auf 2,67 Prozent. Der Goldpreis rückt weiter vor und steigt um 0,4 Prozent auf 1.317 Dollar.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 25.792,65 1,39 353,26 10,57 S&P-500 2.768,73 0,84 23,00 10,45 Nasdaq-Comp. 7.460,04 0,45 33,08 12,43 Nasdaq-100 7.040,87 0,26 18,45 11,23 US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 2,51 1,2 2,50 131,0 5 Jahre 2,49 1,7 2,47 56,4 7 Jahre 2,57 1,6 2,55 32,2 10 Jahre 2,67 1,2 2,65 22,2 30 Jahre 3,00 0,0 3,00 -7,0 DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:55 Do, 17:26 % YTD EUR/USD 1,1275 -0,18% 1,1276 1,1274 -1,7% EUR/JPY 124,63 -0,14% 124,36 124,83 -0,9% EUR/CHF 1,1346 -0,05% 1,1339 1,1353 +0,8% EUR/GBP 0,8760 -0,71% 0,8806 0,8821 -2,7% USD/JPY 110,53 +0,03% 110,30 110,73 +0,8% GBP/USD 1,2872 +0,60% 1,2807 1,2782 +0,9% Bitcoin BTC/USD 3.566,76 +0,02% 3.575,64 3.570,26 -4,1% ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 55,61 54,41 +2,2% 1,20 +21,6% Brent/ICE 66,02 64,57 +2,2% 1,45 +21,4% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.317,26 1.312,49 +0,4% +4,77 +2,7% Silber (Spot) 15,68 15,62 +0,4% +0,07 +1,2% Platin (Spot) 801,27 787,50 +1,7% +13,77 +0,6% Kupfer-Future 2,79 2,77 +0,7% +0,02 +6,1% ===
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February 15, 2019 12:33 ET (17:33 GMT)
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