Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
MONTAG: In den USA bleiben die Börsen wegen George Washingtons Geburtstag geschlossen.
TAGESTHEMA
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat scharfe Kritik an den Plänen der USA geübt, Importautos als Bedrohung für die nationale Sicherheit einzustufen und mit Strafzöllen zu belegen. Nach Insider-Angaben sieht es danach aus, als ob diese Formulierung verwendet wird. In Merkels Rede auf der Münchner Sicherheitskonferenz wies die Kanzlerin darauf hin, dass viele deutsche Konzerne ihre Autos in den USA bauen ließen - etwa im BMW-Werk im US-Bundesstaat South Carolina. "Wenn diese Autos, die in South Carolina gebaut werden, plötzlich eine Bedrohung der nationalen Sicherheit der Vereinigten Staaten sind, dann erschreckt uns das", sagte die Kanzlerin. Für die Haltung der US-Regierung äußerte sie Unverständnis. Merkel mahnte in der Frage weitere Verhandlungen an: "Es wäre gut, wir kommen in ordentliche Gespräche miteinander", sagte sie.
Das Münchner Ifo-Institut warnte am Freitag, die deutschen Autoexporte in die USA könnten dann langfristig um fast die Hälfte zurückgehen. "Wie man es auch dreht, das ist für die große deutsche Automobilindustrie eine wirklich existenzielle Bedrohung", sagte der Ifo-Wirtschaftsexperte Gabriel Felbermayr dem Deutschlandfunk, denn weniger Exporte bedeuteten auch weniger Jobs und weniger Löhne.
ÜBERSICHT INDIZES
Stand +/- % S&P-500-Future 2.779,80 +0,10% Nikkei-225 21.281,85 +1,82% Hang-Seng-Index 28.392,79 +1,76% Kospi 2.210,89 +0,67% Shanghai-Composite 2.752,79 +2,62% S&P/ASX 200 6.089,80 +0,39%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Sehr fest - Die offenkundigen Fortschritte bei den US-chinesischen Handelsgesprächen zur Abwendung eines Handelskriegs sorgen für Kauflaune. In China wird die Stimmung zusätzlich gehoben von einer gestiegenen Kreditvergabe im Januar. Diese wird als Zeichen einer zunehmenden wirtschaftlichen Aktivität verstanden. In Japan sind derweil die monatlichen Maschinenbauaufträge nur minimal gesunken, während Volkswirte ein Minus von über 1 Prozent erwartet hatten im Monatsvergleich. Die Daten gelten aber als notorisch volatil. Gesucht sind in der ganzen Region Aktien aus dem Ölsektor vor dem Hintergrund weiter steigender Ölpreise. Diese wiederum profitieren ebenfalls von den gut laufenden Handelsgesprächen, weil dies als günstiges Zeichen für die potenzielle Ölnachfrage gewertet wird.
US-NACHBÖRSE
Sonic Automotive gaben um 2,3 Prozent nach. Der Automobilhändler hatte mitgeteilt, dass er im vierten Quartal nach vorläufigen Zahlen die eigenen Ziele nicht erreichen werde. Er senkte entsprechend die Prognose. Die Oracle-Aktie zeigte sich unbeeindruckt davon, dass der Board des Unternehmens grünes Licht für eine Ausweitung des laufenden Aktienrückkaufprogramms um 12 Milliarden Dollar gegeben hat. Der Kurs gab um 0,4 Prozent nach.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 25.883,25 1,74 443,86 10,96 S&P-500 2.775,60 1,09 29,87 10,72 Nasdaq-Comp. 7.472,41 0,61 45,46 12,62 Nasdaq-100 7.055,18 0,47 32,76 11,46 Vortag Umsatz NYSE (Aktien) 944 Mio 947 Mio Gewinner 2.293 1.577 Verlierer 656 1.356 unverändert 89 91
Sehr fest - Es war die beste Woche für die Standardwerte seit November 2017. Erleichterung kam von der Nachricht, dass die USA und China kommende Woche ihre Handelsgespräche fortsetzen wollen, nachdem der chinesische Präsident Xi Jinping und US-Präsident Donald Trump von klaren Fortschritten sprachen. Daneben trugen auch teils positive Konjunkturdaten zur guten Stimmung bei. Weil der von US-Präsident Trump ausgerufene Notstand wegen der Einigung im Haushaltsstreit nicht mehr mit einem Regierungsstillstand einhergeht, ließ dies die Börsianer kalt. Für Nvidia ging es 1,8 Prozent nach oben, obwohl das Unternehmen einen Umsatzeinbruch um 24 Prozent vermeldet hatte. Allerdings sei man auf dem Weg der Besserung, hieß es. Applied Materials enttäuschte mit dem Ausblick, die Aktie verbilligte sich um 4 Prozent. Newell Brands brachen um 20,9 Prozent ein. Der Konsumgüterhersteller hatte mit einem schwachen Ausblick verschreckt. PepsiCo gewannen 2,9 Prozent. Der Getränkeriese hatte Geschäftszahlen im Rahmen der Erwartungen vorgelegt, will aber Personal abbauen und Fertigungsstätten schließen. Deere verfehlte mit den Ergebniskennziffern die Markterwartungen. Das Papier büßte 2,1 Prozent ein. Arista Networks zogen um 9,6 Prozent an nach überzeugenden Geschäftszahlen und einem positiven Ausblick des Cloudpsezialsiten.
US-ANLEIHEN
US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 2,51 1,2 2,50 131,0 5 Jahre 2,49 2,0 2,47 56,7 10 Jahre 2,66 0,9 2,65 21,9
Der Rentenmarkt geriet angesichts der positiven Nachrichtenlage und der Aktienrally etwas ins Abseits. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen stieg um 1,2 Basispunkte auf 2,67 Prozent.
DEVISEN
zuletzt +/- % 00:00 Fr, 9.29 Uhr % YTD EUR/USD 1,1311 +0,2% 1,1291 1,1272 -1,3% EUR/JPY 125,05 +0,2% 124,77 124,33 -0,5% EUR/GBP 0,8760 +0,1% 0,8751 0,8807 -2,7% GBP/USD 1,2913 +0,1% 1,2902 1,2800 +1,3% USD/JPY 110,55 +0,0% 110,50 110,30 +0,8% USD/KRW 1126,82 -0,2% 1126,82 1129,99 +1,1% USD/CNY 6,7612 -0,2% 6,7730 6,7811 -1,7% USD/CNH 6,7685 -0,1% 6,7727 6,7923 -1,5% USD/HKD 7,8482 +0,0% 7,8481 7,8475 +0,2% AUD/USD 0,7152 +0,2% 0,7138 0,7087 +1,5% NZD/USD 0,6878 +0,3% 0,6859 0,6824 +2,4% Bitcoin BTC/USD 3.693,26 +2,6% 3.600,26 3.578,76 -0,7%
Der Dollar zeigte sich im Umfeld neuer Wirtschaftsdaten volatil. Der ICE-Dollarindex ermäßigte sich letztlich um 0,1 Prozent. Der Dollar war zunächst mit dem starken Empire-State-Index gestiegen, kam anschließend mit der schwachen Industrieproduktion zurück und neigte am Abend zur Schwäche. Mary Daly, Präsidentin der US-Notenbankfiliale in San Francisco, sprach von guten Chancen dafür, dass die Fed 2019 die Leitzinsen nicht erhöhen wird. Der Euro stieg daraufhin auf 1,1299 Dollar nach einem Tagestief bei 1,1234.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 56,02 55,59 +0,8% 0,43 +22,5% Brent/ICE 66,62 66,25 +0,6% 0,37 +22,5%
Die Ölpreise kletterten auf das höchste Niveau seit dem 19. November. Berichte, wonach in Saudi-Arabien ein großes Ölfeld temporär wegen des Zusammenbruchs der Stromversorgung lahmgelegt worden sei, wurden zwar von den Saudis dementiert, stützten aber dennoch die Ölpreise. Auch die jüngst gesunkenen Fördermengen der Opec trieben die Preise an, ebenso die Fortschritte bei den Handelsgesprächen. WTI stieg um 2,2 Prozent auf 55,59 Dollar, Brent um 2,6 Prozent auf 66,25 Dollar.
METALLE
zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.323,49 1.321,41 +0,2% +2,08 +3,2% Silber (Spot) 15,82 15,79 +0,2% +0,03 +2,1% Platin (Spot) 805,54 807,50 -0,2% -1,96 +1,1% Kupfer-Future 2,83 2,80 +1,0% +0,03 +7,5%
Der Goldpreis rückte um 0,7 Prozent auf 1.321 Dollar vor. Da China einer der größten Importeure physischen Goldes ist, wurden die Fortschritte im Handelsstreit auch als Argument für steigende Goldpreise bemüht.
MELDUNGEN SEIT FREITAG 20.00 UHR
HANDELSSTREIT
Auf schnelle Verhandlungen mit den USA drängt der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Norbert Röttgen (CDU). Er forderte die Bundesregierung und die EU-Kommission auf, Europas Interessen im drohenden Konflikt mit den USA um Autozölle offensiv zu verteidigen - zugleich aber auch Gesprächsbereitschaft zu signalisieren.
NATIONALER NOTSTAND USA
US-Präsident Donald Trump hat zur Finanzierung der Mauer an der Grenze zu Mexiko den nationalen Notstand erklärt. Trump unterzeichnete am Freitag in Washington eine entsprechende Deklaration. Mit der Notstandserklärung will sich Trump die Finanzmittel für den Mauerbau verschaffen, die ihm der Kongress verweigert hat.
HNA
Der chinesische Großaktionär HNA fährt seinen Anteil an der Deutschen Bank weiter zurück. Aktuell liegt er nun bei 6,30 Prozent. Bei der vorherigen Mitteilung waren es noch 7,64 Prozent.
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February 18, 2019 01:55 ET (06:55 GMT)
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