Die "Hessische Niedersächsische Allgemeine" zum Thema Lehrer/WhatsApp:
"Digitale Kommunikation bringt Probleme mit sich, die fast alle Lebensbereiche durchdringen - nun also auch das Schulwesen. Logisch, denn für Eltern wie Lehrer sind WhatsApp & Co. längst keine Fremdwörter mehr, für Schüler sind sie nicht mehr wegzudenken. Für diese neue Realität braucht es Lösungen. Dass WhatsApp das gesamte Adressbuch eines Nutzers auf die eigenen Server lädt, ist ein Problem für alle, nicht nur im Kontext der Schule. Darauf, dass auch die Daten Unbeteiligter durch WhatsApp ohne deren Zustimmung verarbeitet werden, gibt der Gesetzgeber noch keine Antwort. Das wäre aber dringend nötig, nähme man die informationelle Selbstbestimmung ernst. Da Eltern, Lehrer und Schüler aber WhatsApp ohnehin schon privat nutzen, macht die dienstliche Nutzung die grundsätzliche Problematik hinter WhatsApp auch nicht schlimmer. Experten bestätigen zudem, die verschlüsselte Übertragung von WhatsApp sei gut. Warum dann also die Aufregung, wenn es um den Versand von Schülerdaten geht? Die Kinder teilen sowieso alles im Netz, freiwillig. Mir persönlich wäre es egal, wüsste jemand in Kalifornien von meiner 5 in Chemie. So ist das mit der informationellen Selbstbestimmung: Diese würde gebieten, individuelle Regeln zu definieren. Welcher Lehrer darf wann mit welchen Eltern welche Informationen über deren Kind austauschen? Das ist nicht umsetzbar, doch die Lehrer brauchen Rechtssicherheit zu der Frage, was ihnen erlaubt ist. Wird WhatsApp also verboten, werden Alternativen benötigt. Da sind die Schulbehörden gefragt, denn auch das bedeutet Digitalisierung der Schulen. Der gute alte Brief, er reicht nicht mehr aus und wird nicht wiederkommen."/zz/DP/fba
AXC0011 2019-02-19/05:35