Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
TAGESTHEMA
Die Handelsgespräche zwischen den USA und China werden in dieser Woche fortgesetzt. Der chinesische Vize-Regierungschef Liu He wird zu diesem Zweck am Donnerstag und Freitag in Washington sein, wie das chinesische Handelsministerium mitteilte. Dort soll er den US-Handelsbeauftragte Robert Lighthizer und US-Finanzminister Steven Mnuchin treffen. In der vergangenen Woche waren in den bilateralen Verhandlungen über ein Handelsabkommen nach Angaben beider Seiten Fortschritte erzielt worden.
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In den USA veröffentlichen u.a. folgende Unternehmen Geschäftszahlen
13:00 US/Walmart Inc, Ergebnis 4Q, Bentonville
ÜBERSICHT INDIZES
Stand +/- % S&P-500-Future 2.775,80 -0,05% Nikkei-225 21.302,65 +0,10% Hang-Seng-Index 28.237,39 -0,39% Kospi 2.206,24 -0,21% Shanghai-Composite 2.738,97 -0,56% S&P/ASX 200 6.106,90 +0,28%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Knapp behauptet - Nach der Rally zum Wochenauftakt geht es seitwärts. Vorgaben aus den USA fehlen, weil dort am Montag wegen eines Feiertags nicht gehandelt wurde. Die Marktteilnehmer warten auf den Fortgang in Sachen Handelsgespräche zwischen den USA und China und neue Entwicklungen hinsichtlich möglicher US-Strafzölle auf Autoimporte. Unter den Einzelwerten liegen HSBC 1,6 Prozent zurück, nachdem die asiatisch-britische Bank Geschäftszahlen vorgelegt hat. HSBC wies zwar einen Vorsteuergewinnanstieg von 16 Prozent auf 19,89 Milliarden Dollar aus, Analysten hatten im Konsens laut Factset aber mit 21,41 Milliarden mehr erwartet. Die Bank bestätigt aber dennoch und trotz eines als zum Jahresende herausfordernder bezeichneten Umfelds ihre bereits im Juni gemachte Prognose für 2019. Fosun International tendieren ebenfalls wenig verändert, nachdem die Aktie zunächst etwas zugelegt hatte. Fosun hat in der Nacht ein Übernahmegebot für die deutsche Textilkette Tom Tailor vorgelegt, allerdings nur zu einem Preis, der einer Prämie von gut 4 Prozent auf den letzten Kurs entspricht. In Sydney standen Cochlear im Fokus. Der Hörhilfehersteller hatte Halbjahreszahlen vorgelegt, die nicht gut ankamen. Der Kurs verlor gut 8 Prozent.
US-NACHBÖRSE (Freitag, 15. Februar)
Sonic Automotive haben am Freitag im nachbörslichen US-Handel auf Nasdaq.com um 2,3 Prozent nachgegeben. Der Automobilhändler hatte mitgeteilt, dass er im vierten Quartal nach vorläufigen Zahlen die eigenen Ziele nicht erreichen werde. Die Oracle-Aktie zeigte sich unbeeindruckt davon, dass der Board des Unternehmens grünes Licht für eine Ausweitung des laufenden Aktienrückkaufprogramms um 12 Milliarden Dollar gegeben hat.
WALL STREET (Freitag, 15. Februar) INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 25.883,25 1,74 443,86 10,96 S&P-500 2.775,60 1,09 29,87 10,72 Nasdaq-Comp. 7.472,41 0,61 45,46 12,62 Nasdaq-100 7.055,18 0,47 32,76 11,46 Vortag Umsatz NYSE (Aktien) 944 Mio 947 Mio Gewinner 2.293 1.577 Verlierer 656 1.356 unverändert 89 91
Sehr fest - Es war die beste Woche für die Standardwerte seit November 2017. Erleichterung kam von der Nachricht, dass die USA und China kommende Woche ihre Handelsgespräche fortsetzen wollen, nachdem der chinesische Präsident Xi Jinping und US-Präsident Donald Trump von klaren Fortschritten sprachen. Daneben trugen auch teils positive Konjunkturdaten zur guten Stimmung bei. Weil der von US-Präsident Trump ausgerufene Notstand wegen der Einigung im Haushaltsstreit nicht mehr mit einem Regierungsstillstand einhergeht, ließ dies die Börsianer kalt. Für Nvidia ging es 1,8 Prozent nach oben, obwohl das Unternehmen einen Umsatzeinbruch um 24 Prozent vermeldet hatte. Allerdings sei man auf dem Weg der Besserung, hieß es. Applied Materials enttäuschte mit dem Ausblick, die Aktie verbilligte sich um 4 Prozent. Newell Brands brachen um 20,9 Prozent ein. Der Konsumgüterhersteller hatte mit einem schwachen Ausblick verschreckt. PepsiCo gewannen 2,9 Prozent. Der Getränkeriese hatte Geschäftszahlen im Rahmen der Erwartungen vorgelegt, will aber Personal abbauen und Fertigungsstätten schließen. Deere verfehlte mit den Ergebniskennziffern die Markterwartungen. Das Papier büßte 2,1 Prozent ein. Arista Networks zogen um 9,6 Prozent an nach überzeugenden Geschäftszahlen und einem positiven Ausblick des Cloudpsezialsiten.
US-ANLEIHEN (Freitag, 15. Februar)
US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 2,51 1,2 2,50 131,0 5 Jahre 2,49 2,0 2,47 56,7 10 Jahre 2,66 0,9 2,65 21,9
Der Rentenmarkt geriet angesichts der positiven Nachrichtenlage und der Aktienrally etwas ins Abseits. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen stieg um 1,2 Basispunkte auf 2,67 Prozent.
DEVISEN
zuletzt +/- % 00:00 Mo, 8:39 % YTD EUR/USD 1,1295 -0,1% 1,1308 1,1311 -1,5% EUR/JPY 124,98 -0,1% 125,10 125,05 -0,6% EUR/GBP 0,8755 +0,0% 0,8753 0,8759 -2,7% GBP/USD 1,2901 -0,2% 1,2922 1,2913 +1,2% USD/JPY 110,65 +0,0% 110,61 110,55 +0,9% USD/KRW 1128,28 +0,2% 1126,10 1125,48 +1,3% USD/CNY 6,7783 +0,2% 6,7666 6,7634 -1,5% USD/CNH 6,7845 +0,2% 6,7731 6,7695 -1,3% USD/HKD 7,8483 +0,0% 7,8477 7,8478 +0,2% AUD/USD 0,7114 -0,2% 0,7126 0,7153 +1,0% NZD/USD 0,6833 -0,3% 0,6852 0,6872 +1,8% Bitcoin BTC/USD 3.871,76 +0,3% 3.860,38 3.702,26 +4,1%
Nachdem der Euro am Freitag bis auf 1,1234 Dollar gerutscht war, eroberte er am Montag die Marke von 1,13 Dollar zurück. Beobachter sprachen von wiedererwachter Risikofreude der Anleger angesichts der positiven Signale vom US-chinesischen Handelsstreit. Der Dollar sei daher als sicherer Hafen weniger gefragt gewesen. Zuletzt diverse schwache US-Daten wurden dagegen von Mitsubishi UFJ als Belastungsfaktor für den Dollar angeführt. Im Späthandel erolte sich der Greenback wieder etwas.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 55,88 56,06 +0,5% 0,29 +22,2% Brent/ICE 66,39 66,50 -0,2% -0,11 +22,1%
Die Ölpreise profitierten auch am Montag von der Hoffnung auf ein baldiges Ende des Handelsstreits zwischen den USA und China, auch wenn die Gewinne nicht mehr so deutlich ausfielen wie am Freitag. Stützend hätten daneben die geplanten Opec-Förderkürzungen und der leicht nachgebende Dollar gewirkt, hieß es. Wegen des Feiertags in den USA waren die Umsätze allerdings dünn.
METALLE
zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.323,62 1.326,90 -0,2% -3,28 +3,2% Silber (Spot) 15,76 15,81 -0,3% -0,05 +1,7% Platin (Spot) 808,67 807,00 +0,2% +1,67 +1,5% Kupfer-Future 2,83 2,84 +1,2% +0,03 +7,7%
Der Goldpreis erreichte im Verlauf, nicht zuletzt wegen des etwas schwächeren Dollar, mit fast 1.328 Dollar je Feinunze den höchsten Stand seit etwa zehn Monaten. Beobachter wollten die Bewegung jedoch nicht überbewerten und verwiesen auf dünne Umsätze als Folge des US-Feiertags.
MELDUNGEN SEIT MONTAG 20.00 UHR
NOTSTANDSERKLÄRUNG USA
Im Streit um die Notstandserklärung für den Bau einer Grenzmauer haben 16 US-Bundesstaaten Präsident Donald Trump verklagt. Nach Ansicht der 16 Bundesstaaten verstößt die Trump-Regierung damit gegen zwei Verfassungsbestimmungen, in denen es um den Ablauf eines Gesetzgebungsverfahrens und um die Rolle des Kongresses bei der Verwendung öffentlicher Gelder geht.
VENEZUELA
erwartet nach Angaben des umstrittenen Staatschefs Nicolás Maduro 300 Tonnen Hilfsgüter aus Russland. Seine Regierung habe die Lieferung "mit Würde bezahlt", die Güter würden "legal" ins Land kommen. Dann fügte er hinzu, die Hilfsgüter stammten von Russland, China, der Türkei, anderen Ländern und der UNO. Zugleich bezeichnete Maduro die geplanten US-Hilfslieferungen auf Bitten des selbsternannten Übergangspräsidenten Juan Guaidó erneut als "Show" und "Bauernfängerei".
HSBC
hat im vergangenen Jahr zwar deutlich mehr verdient, die Erwartungen der Analysten aber dennoch verfehlt. Der Gewinn vor Steuern 2018 stieg nicht zuletzt dank guter Geschäfte in Asien um 16 Prozent auf 19,89 Milliarden US-Dollar. Von Factset befragte Analysten hatten im Mittel 21,41 Milliarden Dollar erwartet. Die Einnahmen legten auf 53,78 von 51,45 Milliarden Dollar zu. Unterm Strich verdiente HSBC 12,61 Milliarden Dollar nach 9,68 Milliarden im Jahr davor. Die Bank bestätigte ihren Ausblick.
NAVIENT
hat ein Übernahmeangebot über 3,2 Milliarden US-Dollar als zu niedrig zurückgewiesen. Der Hedgefonds Canyon Capital Advisors, ein langjähriger Navient-Aktionär, und die Private-Equity-Gesellschaft Platinum Equity Advisors hatten 12,50 Dollar je Aktie des Anbieters von Dienstleistungen rund um Studentendarlehen geboten. Das entspricht einem Aufschlag von 6,6 Prozent auf den Schlusskurs von Freitag. Navient verlangt dagegen über 15 Dollar je Aktie.
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February 19, 2019 01:36 ET (06:36 GMT)
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