Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
TAGESTHEMA
Die Handelsstreitigkeiten und das Nachlassen des weltweiten Wachstums hinterlassen ihre Spuren in der Handelsbilanz Japans. Die Exporte des Landes fielen im Januar stärker als erwartet um 8,4 Prozent auf 5,574 Billionen Yen, umgerechnet 44 Milliarden Euro. Das Handelsdefizit weitete sich dadurch den vierten Monat in Folge aus und stieg diesmal um 50 Prozent auf 1,415 Billionen Yen. Die Daten zeigen, wie stark der Handelskonflikt zwischen den USA und China die gesamte Weltwirtschaft belastet. Insbesondere aus der Halbleiterbranche und von den Smartphoneherstellern kommen weniger Aufträge.
ÜBERSICHT INDIZES
Stand +/- % S&P-500-Future 2.776,30 -0,09% Nikkei-225 21.431,49 +0,60% Hang-Seng-Index 28.486,11 +0,91% Kospi 2.229,76 +1,09% Shanghai-Composite 2.757,87 +0,08% S&P/ASX 200 6.096,50 -0,17%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Etwas fester - Die Zuversicht, dass es im Handelsstreit zwischen den USA und China nicht gleich mit Ablauf der vereinbarten Friedenspflicht zu Strafzollerhöhungen kommen wird, stützt. Laut US-Präsident Donald Trump ist der 1. März "kein magisches Datum". Daneben verweisen Händler auf das gut ausgefallene Quartalsergebnis des US-Einzelhandelsriesen Walmart, das die Stimmung stütze. Im Januar deutlicher als erwartet gesunkene japanische Exporte können der leicht positiven Stimmung in Tokio nichts anhaben, zumal auch der Yen im Vergleich zur gleichen Vortageszeit etwas leichter tendiert. In Sydney bremsten Kursverluste bei Aktien von konsumnahen Unternehmen, nachdem die Drogeriekette Coles mit schwachen Geschäftszahlen enttäuscht hatte. Coles gaben um 5,5 Prozent nach. Rohstoffaktien waren dagegen gesucht vor dem Hintergrund des auf ein Zehnmonatshochs gestiegenen Goldpreises und des jüngst deutlich erhöhten Ölpreisniveaus. BHP und Rio Tinto gewannen je rund 2,5 Prozent, der Kurs des Goldschürfers Newcrest legte um 2 Prozent zu. Fortescue verteuerten sich sogar um 5,2 Prozent, nachdem der Eisenerzförderer mit überraschend guten Halbjahreszahlen aufgewartet und zudem eine Sonderdividende angekündigt hatte.
US-NACHBÖRSE
OneSpan schossen um über 26 Prozent nach oben, nachdem der Internetsicherheitsexperte einen überraschenden Gewinn mitgeteilt und umsatzseitig die Erwartungen im Berichtsquartal übertroffen hatte. Die Aktie des Kreditvermittlers LendingClub verbilligte sich dagegen um 6,7 Prozent. Das Unternehmen hatte trotz eines Anstiegs auf 181 Millionen Dollar die Umsatzerwartung am Markt verfehlt und schrieb auf bereinigter Basis erneut rote Zahlen. Analysten hatten dagegen einen kleinen Gewinn erwartet. Cadence Design Systems schnitt besser ab als Börsianer das geschätzt hatten. Zugleich fiel der Ausblick auf das laufende Quartal besser aus als bislang von Analysten im Konsens prognostiziert. Cadence wurden 8,9 Prozent höher gestellt. Der Öl- und Gasförderer Concho Resources verdiente zwar mit 1,5 Milliarden Dollar fast 6 Mal so viel wie im gleichen Quartal des Vorjahres, Analysten hatten auf bereinigter Basis aber noch mehr erwartet. Der Kurs kam darauf um 4,6 Prozent zurück auf 1115,50 Dollar. Der Kurs des Inneneinrichters La-Z-Boy legte um 4,5 Prozent zu, gestützt von über Erwarten ausgefallenen Geschäftszahlen. Five9 verbesserten sich um 6,8 Prozent. Das cloudbasierte Call-Center-Softwareunternehmen hatte ebenfalls besser abgeschnitten als geschätzt. Hormel Foods und PepsiCo zeigten sich wenig bewegt von der Nachricht, dass Hormel sein CytoSport-Geschäft, das Sportlergetränke herstellt, an PepsiCo verkauft. Finanzielle Details dazu will Hormel bei Vorlage der Quartalszahlen am Donnerstag mitteilen.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 25.891,32 0,03 8,07 10,99 S&P-500 2.779,79 0,15 4,19 10,89 Nasdaq-Comp. 7.486,77 0,19 14,36 12,83 Nasdaq-100 7.066,61 0,16 11,43 11,64 Freitag Umsatz NYSE (Aktien) 837 Mio 944 Mio Gewinner 1.879 2.293 Verlierer 1.068 656 unverändert 92 89
Gut behauptet - Im späten Geschäft schrumpften die ohnehin kleinen Gewinne zusammen. Nach wie vor gingen die Anleger von einem Erfolg bei den US-chinesischen Handelsgesprächen aus, hieß es. Ermutigt wurden sie durch US-Präsident Donald Trump, der erneut von Fortschritten sprach und zudem die alte Deadline 1. März als "kein magisches Datum" bezeichnete. Walmarts Zahlen zum vierten Geschäftsquartal kamen gut an. Die Aktie legte um 2,2 Prozent zu. Für den Kurs des Medizintechnikherstellers Medtronic ging es nach Vorlage überzeugender Geschäftszahlen um 0,1 Prozent nach oben. Advance Auto Parts verdiente zwar im vierten Quartal mehr als erwartet, allerdings enttäuschte das flächenbereinigte Umsatzwachstum. Die Aktie verlor 1,7 Prozent. Deutlich unter Druck standen Weight Watchers (WW) nach einem negativen Analystenkommentar. Sie verloren 4,5 Prozent.
US-ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 2,50 -2,1 2,52 129,3 5 Jahre 2,47 -2,4 2,49 54,2 10 Jahre 2,64 -2,6 2,67 19,5
Am Anleihemarkt stiegen die Kurse. Die Zehnjahresrendite sank um 2,6 Basispunkte auf 2,64 Prozent. Es handle sich im wesentlichen um eine Gegenbewegung nach den Verlusten der vergangenen Woche, sagten Händler.
DEVISEN
zuletzt +/- % 00:00 Di, 8:29 % YTD EUR/USD 1,1334 -0,0% 1,1339 1,1305 -1,1% EUR/JPY 125,62 +0,2% 125,37 125,13 -0,1% EUR/GBP 0,8686 +0,1% 0,8679 0,8755 -3,5% GBP/USD 1,3049 -0,1% 1,3060 1,2911 +2,4% USD/JPY 110,84 +0,2% 110,59 110,71 +1,1% USD/KRW 1123,68 +0,1% 1122,62 1127,43 +0,8% USD/CNY 6,7282 -0,4% 6,7586 6,7764 -2,2% USD/CNH 6,7305 -0,2% 6,7452 6,7798 -2,0% USD/HKD 7,8488 +0,0% 7,8487 7,8483 +0,2% AUD/USD 0,7161 -0,0% 0,7163 0,7121 +1,6% NZD/USD 0,6864 -0,2% 0,6880 0,6839 +2,3% Bitcoin BTC/USD 3.884,64 -0,7% 3.910,76 3.890,26 +4,4%
Der Dollar geriet unter Druck. Teilnehmer sagten, der Markt preise weiter eine lockere Geldpolitik der US-Notenbank ein. Am Mittwochabend wird das Protokoll der jüngsten Notenbanksitzung veröffentlicht. Der Euro zog im Verlauf etwas deutlicher an. Zwischenzeitlich war er unter die Marke von 1,13 Dollar gefallen, zeigte sich dann aber klar erholt bei 1,1342 Dollar. Noch deutlichere Aufschläge verbuchte das Pfund, gegen das der Dollar rund 1 Cent fiel. Auch gegenüber dem Euro sei es gestützt worden vom Fehlen neuer schlechter Nachrichten in Sachen Brexit und der Erwartung, dass es nicht zu einem harten Brexit kommen werde, sagten Marktteilnehmer.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 56,16 56,09 +0,1% 0,07 +22,8% Brent/ICE 66,35 66,45 -0,2% -0,10 +22,0%
Beim Öl herrschte keine klare Tendenz. Nachdem die Preise am Freitag kräftig Auftrieb erhalten hatten, war die Verlockung zu Gewinnmitnahmen groß. Dagegen habe die Nachricht tendenziell gestützt, dass Saudi-Arabien seine Ankündigung vom Monatsanfang wahrmache und tatsächlich weniger Öl exportiere, hieß es am Markt. Daneben stützte auch die Hoffnung auf ein Handelsabkommen zwischen China und den USA. Die US-Sorte WTI stieg zum US-Settlement um 0,9 Prozent auf 56,09 Dollar. Die europäische Referenzsorte Brent ermäßigte sich dagegen um 0,1 Prozent auf 66,46 Dollar.
METALLE
zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.341,83 1.341,10 +0,1% +0,73 +4,6% Silber (Spot) 16,01 16,00 +0,0% +0,01 +3,3% Platin (Spot) 819,72 820,50 -0,1% -0,78 +2,9% Kupfer-Future 2,88 2,87 +0,1% +0,00 +9,4%
Einen größeren Satz nach oben machte das Gold, was Marktteilnehmer mit der politischen Unsicherheit erklärten, vor allem mit der drohenden Gefahr der Einführung von Strafzöllen auf Auto-Importe. Daneben habe auch der nachgebende Dollar gestützt sowie die Aussicht auf zunächst nicht weiter steigende Zinsen in den USA. Das erhöht die relative Attraktivität des Edelmetalls beispielsweise im Vergleich zu Anleihen. Am Mittwochabwend wird in den USA das Protokoll der jüngsten US-Notenbanksitzung vorgelegt und könnte mit einem taubenhaften Unterton die aktuelle Zinserwartung untermauern. Die Feinunze stieg um 1,1 Prozent auf ein neues Zehnmonatshoch bei 1.341 Dollar.
MELDUNGEN SEIT DIENSTAG 20.00 UHR
RÜSTUNGSPOLITIK USA
US-Präsident Donald Trump hat ein Dekret zur Schaffung eigener Weltraumstreitkräfte - einer sogenannten Space Force - unterzeichnet. Den Plänen zufolge sollen die Weltraumstreitkräfte künftig als eigenständiger sechster Arm des US-Militärs bestehen, neben dem Heer, der Marine, dem Marinekorps, der Luftwaffe und der Küstenwache. Ein Sprecher des US-Verteidigungsministeriums kündigte an, das Pentagon werde in den kommenden Woche einen Gesetzesvorschlag vorlegen.
TEVA PHARMACEUTICAL
hat mit der US-Kartellbehörde eine vorläufige Vereinbarung zur Beilegung einer Reihe von Streitigkeiten über Abkommen zur Verzögerung des Verkaufs billigerer Generika getroffen.
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February 20, 2019 01:59 ET (06:59 GMT)
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