Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
IWF wird Wachstumsprognose für Deutschland wohl weiter senken
Der Internationale Währungsfonds (IWF) ist pessimistischer für das deutsche Wirtschaftswachstum und mahnt Berlin, mehr für das Wachstum zu tun. Der Wochenzeitung Die Zeit sagte die Chefin des IWF, Christine Lagarde, der IWF werde seine Wachstumsprognose für Deutschland "wahrscheinlich noch weiter nach unten korrigieren". Im Januar wurde diese bereits von 1,9 auf 1,3 Prozent für das laufende Jahr gesenkt.
Märkte erfreut über Aussicht auf EZB-Finanzspritze für Banken
An den Märkten reift zunehmend die Überzeugung, dass die Europäische Zentralbank (EZB) bald versuchen wird, die angeschlagene Wirtschaft des Euroraums mit einem Neustart ihres Programms für langfristige Refinanzierungen (TLTRO) für Banken anzukurbeln. Der EZB-Rat tagt Anfang nächsten Monats vor dem Hintergrund einer schwächeren Konjunktur in der gesamten Region.
Praet: EZB-Rat diskutiert sehr bald TLTRO
Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) dürfte bei seiner Sitzung am 7. März über neue sehr langfristige Refinanzierungsgeschäfte für Banken diskutieren. Chefvolkswirt Peter Praet sagte bei einer Konferenz von Frankfurt Main Finance unter Bezugnahme auf die Probleme, die sich aus der näher rückenden Fälligkeit der sogenannten TLTRO2 ergibt: "Der EZB-Rat wird sehr bald darüber beraten. Ob es auch schon einen Beschluss geben wird, das muss der Rat entscheiden."
Praet: Änderung der Forward Guidance wäre wichtiger Schritt
Eine Änderung der Forward Guidance zum Leitzinskurs der Europäischen Zentralbank (EZB) wäre nach Ausssage von EZB-Chefvolkswirt Peter Praet trotz der inzwischen stark veränderten Markterwartungen ein bedeutsamer Schritt. Praet sagte in Frankfurt, an den Märkten werde eine erste EZB-Zinserhöhung für Anfang 2021 eingepreist.
EZB teilt bei Dollar-Tender 84,5 Millionen zu
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat bei ihrem Dollar-Tender mit einer Laufzeit von sieben Tagen 84,5 Millionen US-Dollar an drei Banken zugeteilt. In der Vorwoche hatten zwei Banken eine Summe von 64,5 Millionen nachgefragt und erhalten. Der Tender hat einen Festzinssatz von 2,90 (zuvor: 2,90) Prozent.
Verzögerung bei Fed-Protokoll um 20.00 Uhr möglich
Die Federal Reserve wird ihre Büros in Washington am Mittwoch wegen eines Wintersturms schließen, aber das Protokoll der Januar-Sitzung wie geplant veröffentlichen. Das Protokoll wird um 20.00 Uhr (MEZ) auf der Website publiziert, ohne dass Vorabkopien an Medien geschickt werden. Dies kann zu einer leichten Verzögerung bei der Berichterstattung durch Dow Jones Newswires führen.
Scholz: Berlin und Paris sehr einig zu Eurozonen-Budget
Deutschland und Frankreich werden sich nach der Erwartung von Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) in Kürze auf eine gemeinsame Position für das geplante Eurozonen-Budget verständigen. Bei einem Gespräch mit seinem französischen Amtskollegen Bruno Le Maire am Dienstagabend sei er sich bereits mit diesem "sehr einig" gewesen, sagte Scholz bei einer Pressekonferenz am Mittwoch in Berlin.
Bundesregierung verschärft Kampf gegen Schwarzarbeit
Die Bundesregierung hat schärfere Regeln gegen Schwarzarbeit und Sozialbetrug auf den Weg gebracht. Wie Finanzstaatssekretärin Bettina Hagedorn mitteilte, verabschiedete das Kabinett auf Initiative von Bundesfinanzminister Olaf Scholz (beide SPD) den "Entwurf eines Gesetzes gegen illegale Beschäftigung und Sozialleistungsmissbrauch".
Klöckner will Lebensmittelverschwendung bis 2030 halbieren
Mit einer Reihe von Maßnahmen will Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) Lebensmittelabfälle bis 2030 halbieren. Das Bundeskabinett beschloss die Nationale Strategie zur Reduzierung von Lebensmittelverschwendung, die unter anderem Millioneninvestitionen in die Forschung an intelligenten Verpackungen vorsieht. Diese sollen anzeigen, ob Nahrungsmittel noch genießbar sind, etwa über einen Farbverlauf.
Drei Abgeordnete verlassen britische Regierungspartei wegen Brexits
Im Streit um den Brexit haben drei Abgeordnete der britischen Tories die konservative Regierungspartei verlassen, um mit abtrünnigen Labour-Parlamentariern eine unabhängige Fraktion zu bilden. Die drei Parlamentarierinnen, die sich für ein zweites Brexit-Referendum ausgesprochen hatten, verkündeten ihre Entscheidung in einem Brief an Premierministerin Theresa May.
Achtes Parlamentsmitglied verlässt britische Labour-Partei
Aus Protest gegen den Parteivorsitzenden Jeremy Corbyn hat ein achtes Parlamentsmitglied die britische Labour-Partei verlassen. Corbyn habe "diese Plage des Antisemitismus in unsere Partei eingeführt oder zugelassen", sagte die Unterhausabgeordnete Joan Ryan dem Rundfunksender BBC. Der Antisemitismus habe "die Partei vollständig infiziert". Zudem habe sie den Eindruck, dass Corbyn "einem harten Brexit Vorschub leistet", kritisierte Ryan.
Hunt sieht Parlamentsmehrheit für Brexit nach Änderungen
Der britischer Außenminister Jeremy Hunt hat an Europa appelliert, Änderungen zum Brexit-Abkommen zu akzeptieren, um damit den Weg für eine Zustimmung des britischen Parlaments zu ermöglichen. Ohne Änderungen zur Auffanglösung für Irland wäre der Friedensprozess in Nordirland in Gefahr. Eine Verschiebung des britischen Austrittsdatums aus der Europäischen Union würde das Problem nicht lösen.
Einigung zu EU-Verteidigungsfonds
Die EU will den europäischen Verteidigungssektor im nächsten Jahrzehnt mit mehreren Milliarden Euro bezuschussen. Das EU-Parlament und die Mitgliedstaaten einigten sich in Brüssel mit der EU-Kommission auf die Einrichtung eines europäischen Verteidigungsfonds. "Der Fonds wird die technologische Innovation und Zusammenarbeit im europäischen Verteidigungssektor fördern", erklärte EU-Industriekommissarin Elzbieta Bienkowska.
Putin verspricht Russen bessere Lebensbedingungen
Unter dem Eindruck sinkender Zustimmungswerte hat Russlands Präsident Wladimir Putin der Bevölkerung eine baldige Verbesserung der Lebensbedingungen versprochen. "Wir können nicht warten, die Situation muss sich jetzt bessern", sagte Putin in seiner jährlichen Rede vor dem Parlament. "Noch in diesem Jahr sollten die Verbesserungen zu spüren sein", kündigte er vor beiden Häusern des Parlaments an.
US-Abgeordnete prüfen mögliche Pläne für Atomanlagen in Saudi-Arabien
US-Abgeordnete wollen nach eigenen Angaben prüfen, ob US-Präsident Donald Trump den Verkauf sensibler Atomtechnologie an Saudi-Arabien vorantreibt. "Mehrere Whistleblower" hätten vor einem möglicherweise strafbaren Interessenkonflikt gewarnt, teilte der dauerhafte Untersuchungsausschuss des US-Repräsentantenhauses mit. Der Ausschuss befürchtet, dass Saudi-Arabien die US-Technologie für den Bau einer Atombombe nutzen könnte.
+++ Konjunkturdaten +++
US/MBA Market Index Woche per 15. Feb +3,6% auf 365,3 (Vorwoche: 352,6)
US/MBA Purchase Index Woche per 15. Feb +1,7% auf 232,7 (Vorwoche: 228,9)
US/MBA Refinance Index Woche per 15. Feb +6,4% auf 1.084,4 (Vorwoche: 1.019,2)
DJG/DJN/AFP/apo
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February 20, 2019 07:30 ET (12:30 GMT)
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