Vor knapp einer Stunde, kurz vor 19:00 Uhr, veröffentlichte der Waferproduzent Siltronic (WKN: WAF300) - wie es in der Überschrift so schön heißt - die eigene Umsatz- und Gewinnprognosen für das bereits laufende Geschäftsjahr 2019.
Was sich im ersten Moment so unspektakulär liest, ist tatsächlich jedoch in meinen Augen ein handfester Skandal. Lassen Sie uns aber erst einmal zu den Fakten kommen! Dann können Sie selbst beurteilen, ob Sie sich meiner Einschätzung anschließen oder nicht.
Das Management erwartet für 2019e einen Umsatz auf Vorjahresniveau, eine leicht sinkende EBITDA-Marge, einen um 100 Mio. Euro niedrigeren Netto-Cashflow sowie letztlich ein Ergebnis je Aktie leicht unter dem Wert des Vorjahres. Wie gesagt, das liest sich zunächst einmal relativ unspektakulär.
Finanzchef Rainer Irle hatte zuletzt etwas anderes in Aussicht gestelltAllerdings muss man dazu wissen, dass das Management des Konzerns - insbesondere Finanzchef Rainer Irle - bis zuletzt etwas ganz anderes in Aussicht gestellt hatte. So sprach der CFO davon, dass man im Hause Siltronic keine geschäftliche Schwäche sehe. Folglich wurden die bisherigen Umsatz- und Gewinnprognosen, die ein deutliches Wachstum vorsahen, mehrfach angehoben bzw. zumindest bestätigt.
Dies sahen einige Experten durchaus kritisch, denn viele US-Chipkonzerne hatten in den letzten Monaten ihre Umsatz- und Gewinnprognosen deutlich revidiert. Auf Basis der Aussagen von Herrn Irle wäre zu erwarten gewesen, dass man bei Siltronic den heiligen Gral gefunden hat - denn das Unternehmen hätte sich ja komplett von diesem negativen Marktumfeld abgekoppelt haben müssen. Wie wir jetzt wissen, war und ist dem aber doch ...
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