Deutsche Börse bietet jetzt eine neue Kennzahl, die über die Handelskosten im Tagesverlauf informiert. Das "intraday Xetra Liquiditätsmaß" zeigt für jeden ETF, wann die indirekten Handelskosten in der Regel am geringsten sind.
21. Februar 2019. FRANKFURT (Deutsche Börse). Die Deutsche Börse bietet ETF-Investoren ab sofort eine neue Kennzahl: Das iXLM (intraday Xetra Liquiditätsmaß) gibt Auskunft darüber, wie sich die Handelskosten eines ETF im Tagesverlauf entwickelt haben. Investoren können hieraus ableiten, in welchem Zeitraum die Handelskosten eines ETFs besonders günstig waren und diese Information in zukünftige Entscheidungen einfließen lassen. Die individuelle Kennzahl steht für alle ETFs auf Xetra zur Verfügung.
"Implizite Handelskosten machen einen erheblichen Teil der Gesamtkosten im Handel aus. Wer das iXLM berücksichtigt, kann im ETF-Handel je nach Tageszeit durchschnittlich bis zu 30 Prozent dieser Kosten sparen", erklärt Stephan Kraus, bei der Deutschen Börse für das ETF-Segment verantwortlich.
Die Handelskosten setzen sich aus zwei Bausteinen zusammen: Den expliziten Kosten der Transaktion, die durch die Abwicklung des Auftrags durch Banken und Börsen entstehen - dazu zählen etwa Gebühren und Provisionen, die Anlegern direkt in Rechnung gestellt werden. Und dem zweiten Baustein, den impliziten Kosten, die sich durch die Liquidität des Wertpapiers ergeben. "Die impliziten Kosten sind von der Lage im Orderbuch abhängig und werden nicht ausgewiesen. Sie sind deshalb nur bedingt nachvollziehbar für Investoren", erläutert Kraus.
Aus diesem Grund nutzen Investoren und Emittenten bereits seit 2002 das Xetra Liquiditätsmaß (XLM) zur Bewertung der Liquidität von Wertpapieren. Das XLM berechnet für alle Aktien und ETFs im Xetra-Handel die impliziten Transaktionskosten für einen gleichzeitigen Kauf und Verkauf für eine bestimmte Ordergröße: je geringer das XLM, desto geringer die impliziten Handelskosten.
Diese Kosten wurden bislang als Monatsdurchschnitt über den gesamten Handelstag ermittelt. "Doch das XLM schwankt im Tagesverlauf teilweise erheblich", weiß Kraus. "Das neue iXLM bildet diese Schwankungen für ETFs im 30-Minuten-Takt ab."
Die Deutsche Börse unterteilt zur Berechnung des iXLM den Handelstag von 9:00 bis 17:30 Uhr in halbstündige Intervalle und ermittelt rückwirkend für jede halbe Stunde das iXLM. Einmal im Monat werden die Werte veröffentlicht. Eine aktuelle Auswertung über alle ETFs hinweg hat ergeben, dass die impliziten Transaktionskosten zum besten Zeitpunkt bis zu 30 Prozent niedriger sind als zum schlechtesten Zeitpunkt im Tagesverlauf. Die monatliche Auswertung wird in der ETF-Statistik der Deutschen Börse auf xetra.com veröffentlicht.
21. Februar 2019, © Deutsche Börse AG
(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)
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