Von Olaf Ridder
FRANKFURT (Dow Jones)--Die geplante Fusion der beiden deutschen Öl- und Gasförderer Wintershall und DEA geht mit einem massiven Abbau von Arbeitsplätzen einher. Rund 1.000 der 4.200 Vollzeitstellen würden sozialverträglich abgebaut, teilten beide Unternehmen am Donnerstag mit. Etwa 800 Stellen würden in Deutschland gestrichen, vorwiegend an den beiden Hauptstandorten in Hamburg und Kassel. Die übrigen Stellen sollen in Norwegen wegfallen. Mit den Arbeitnehmervertretern wurde vereinbart, bis Mitte nächsten Jahres auf betriebsbedingte Kündigungen und Standortschließungen zu verzichten.
Insgesamt wollen die Wintershall-Mutter BASF und DEA-Eigner Letterone Synergien von 200 Millionen Euro jährlich heben - im Betrieb, bei Investitionen und beim Personal. Zugleich soll die Förderung von Öl und Gas in den nächsten Jahren deutlich ausgeweitet werden. Zwischen 2021 und 2023 sind Fördermengen von 800.000 Barrel Öläquivalent das Ziel, rund 20 Prozent mehr als 2017. Dazu hat DEA Geschäft in Mexiko übernommen und Wintershall eine Öl- und Gaskonzession in Abu Dhabi erworben.
Sitz des Deutschlandgeschäfts für die Öl- und Gasförderung werde Hamburg sein, der bisherige Hauptsitz von DEA. Der bisherige Wintershall-Sitz im niedersächsischen Barnstorf behält wichtige Funktionen. Der DEA-Standort Wietze dagegen wird aufgegeben. Beide Seiten rechnen nach wie vor damit, ihr Fusionsvorhaben bis zur Jahresmitte abschließen zu können. In einer Woche wird nach bisherigem Stand die Entscheidung aus Brüssel erwartet.
Später ist ein Börsengang geplant, nach früheren Angaben aber nicht vor der zweiten Jahreshälfte 2020. Wintershall DEA wäre mit einem Jahresumsatz von weniger als 5 Milliarden Euro im Vergleich zu großen Ölmultis wie Shell und BP ein kleiner Player, stark vor allem in der Förderung vor Norwegen und in Deutschland.
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February 21, 2019 06:13 ET (11:13 GMT)
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