Hoffnung auf eine baldige Beilegung des Handelsstreits zwischen den USA und China dürfte auch am Freitag das Geschehen an der Wall Street bestimmen. Auch wenn weiter nichts Konkretes über eine Einigung nach außen gedrungen ist, scheint man in den Verhandlungen zuletzt doch weitergekommen zu sein. Das verhilft dem S&P-500 vorbörslich zu einem Plus von 0,3 Prozent.
Ein wesentlicher Vorwurf der USA an China ist der des illegalen Technologietransfers. Hier scheinen die USA etwas von ihrer harten Linie abzuweichen. Am Donnerstag versicherte US-Präsident Donald Trump per Twitter, die USA wollten über den "Wettbewerb gewinnen, nicht über die Blockade fortschrittlicherer Technologien". Zuvor hatte Trump in dieser Woche schon signalisiert, dass der Termin 1. März, bis zu dem die USA auf die Einführung weiterer Strafzölle verzichten wollten, nicht in Stein gemeißelt sei.
Impulse könnten von einem geldpolitischen Forum kommen, an dem diverse US-Notenbanker teilnehmen. Hauptsächlich soll es dabei um die zukünftige Bilanz der US-Notenbank gehen. Diese hatte sich im Zuge der jahrelangen expansiven Geldpolitik massiv ausgeweitet und wird mittlerweile wieder zurückgefahren, wodurch den Märkten tendenziell Liquidität entzogen wird. Aus dem Protokoll der Notenbanksitzung im Januar war am Mittwoch hervorgegangen, dass demnächst ein Plan für einen Stopp des Bilanzabbaus vorgelegt werden soll.
Unter den Einzelwerten dürften Hewlett-Packard Enterprise (HPE) gesucht sein. Das Unternehmen hat am Donnerstag nach Börsenschluss bei der Vorlage von Zahlen zum ersten Geschäftsquartal seine Jahresprognose erhöht. Vorbörslich wird die HPE-Aktie noch nicht gehandelt, nachbörslich hatte sie aber am Vorabend um 1,7 Prozent zugelegt.
Kraft Heinz brechen vorbörslich um fast 21 Prozent ein. Der US-Nahrungsmittelhersteller wartet mit diversen schlechten Nachrichten auf. Umsatz und Ergebnis im Schlussquartal verfehlten die Markterwartungen, und die US-Börsenaufsicht SEC untersuchte im Oktober die Rechnungslegung der Einkaufsabteilung. Darauf leitete Kraft Heinz eine interne Prüfung ein. Zusätzlich fiel bei dem Ketchup-Hersteller eine Wertminderung von 15,4 Milliarden US-Dollar an. Die Quartalsdividende kürzt Kraft Heinz um 36 Prozent.
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February 22, 2019 06:44 ET (11:44 GMT)
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