Von Pietro Lombardi
ZÜRICH (Dow Jones)--Die UBS hält auch nach der Verhängung einer Rekordbuße von 3,7 Milliarden Euro gegen die Schweizer Großbank an ihrer Dividendenpolitik fest. Das Pariser Strafgericht hatte die UBS am Mittwoch schuldig gesprochen, wohlhabende französische Kunden jahrelang bei der Steuerhinterziehung geholfen zu haben. Die Bank habe "keine Absicht, von der Dividende 2018 Abstand zu nehmen", sagte CEO Sergio Ermotti am Freitag in einer Telefonkonferenz mit Analysten.
Für das vergangene Jahr hat die UBS eine Dividende von 0,70 Schweizer Franken je Aktie angekündigt, das entspricht einer Erhöhung der Ausschüttung um 8 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Am Mittwoch hatten die französischen Richter nicht nur die milliardenschwere Strafzahlung verhängt, sondern auch dem französischen Staat 800 Millionen Euro an Entschädigung für entgangene Steuereinnahmen zugesprochen. Die Bank bestritt die Vorwürfe und kündigte umgehend Rechtsmittel gegen das Urteil an.
Die UBS halte auch an ihrer Kapitalrenditepolitik fest, die darin besteht, die Dividende jedes Jahr um einen mittleren bis hohen einstelligen Prozentsatz zu erhöhen und überschüssiges Kapital vorzugsweise durch Aktienrückkäufe an ihre Investoren zurückzugeben, sagte Ermotti weiter. Allerdings müsse die Bank auch ihre Geschäftsaussichten und die Auswirkungen der Ereignisse berücksichtigen, und im Falle eines "sehr negativen Szenarios" müsse der Schutz der Dividende Priorität haben.
Es sei noch zu früh, um sich zu Rückstellungen für den Rechtsstreit in Frankreich zu äußern. Die Geldbuße habe aber keine Auswirkungen auf das Geschäft.
"Die Reaktion der Kunden war sehr unterstützend, es gibt absolut keine Anzeichen dafür, dass die Menschen besorgt sind", sagte der CEO.
Die Bank geht davon aus, bei der Veröffentlichung ihres Jahresberichtes Mitte März erste Auskünfte zu den Folgen des Urteils geben zu können.
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February 22, 2019 07:33 ET (12:33 GMT)
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