FRANKFURT (Dow Jones)--Vor dem an diesem Montag in San Francisco beginnenden nächsten Großprozess gegen Bayer und das von Bayer vertriebene Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat hat der Präsident des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) Kritik an Glyphosat und an seiner Behörde zurückgewiesen. "Wir können sagen, dass es unwahrscheinlich ist, dass Glyphosat bei sachgerechter und bestimmungsgemäßer Verwendung der bei uns zugelassenen Pflanzenschutzmittel Krebs verursacht", sagte Andreas Hensel dem Tagesspiegel. "In dieser Bewertung sind wir uns mit den anderen europäischen und internationalen Bewertungsbehörden einig."
In dem Fall vor dem Federal Court verlangt der Kläger, Edwin Hardeman, Schadensersatz, weil er seine Krebserkrankung auf die Verwendung von Glyphosat zurückführt. In dem Prozess wird es auch um die "Monsanto Papers" gehen.
Die Grünen im Europaparlament werfen den Zulassungsbehörden vor, sie hätten sich bei ihrer für Glyphosat positiven Einschätzung auf Papiere gestützt, hinter denen als Ghostwriter Monsanto steht. Hensel weist diesen Vorwurf zurück. "Unsere Einschätzung beruht grundsätzlich auf den in Originalarbeiten berichteten Daten", sagte Hensel. Zwar habe man daneben auch Untersuchungen von universitären und behördlichen Einrichtungen und Studien, die von der Industrie, darunter auch Monsanto, gesponsert wurden, bewertet. "Diese waren jedoch für die fachliche Gesamteinschätzung unbedeutend", betonte Hensel. Monsanto ist seit vergangenem August ein Teil von Bayer.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/kla
(END) Dow Jones Newswires
February 24, 2019 05:40 ET (10:40 GMT)
Copyright (c) 2019 Dow Jones & Company, Inc.