DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
TAGESTHEMA
US-Präsident Donald Trump hat im Handelsstreit mit China die am Freitag auslaufende Frist verlängert. Trump sprach von "bedeutenden Fortschritten" bei den Handelsgesprächen mit Peking. Angesichts der "sehr produktiven Gespräche" verschiebe er die Frist, nach deren Ablauf Strafzölle auf chinesische Waren drastisch erhöht werden könnten. Eine neue Frist nannte Trump nicht. Der US-Präsident schrieb auf Twitter, Fortschritte habe es unter anderem beim Schutz geistigen Eigentums, bei Technologietransfers, Währungsfragen und Agrargütern gegeben. Sollte es weitere Fortschritte geben, wolle er bei einem Gipfeltreffen mit dem chinesischen Staatschef Xi Jinping ein Abkommen besiegeln. Auch die amtliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua schrieb von "bedeutenden Fortschritten" beim Washington-Besuch von Chinas Chefunterhändler und Vize-Regierungschef Liu He.
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Future 2.797,80 +0,24% Nikkei-225 21.528,23 +0,48% Hang-Seng-Index 28.959,58 +0,50% Kospi 2.232,56 +0,09% Schanghai-Composite 2.955,96 +5,41% S&P/ASX-200 6.186,30 +0,31%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Während die von US-Präsident Donald Trump angekündigte Aussetzung der US-Strafzölle auf chinesische Importe an den Aktienmärkten in China für eine Rally sorgt, zeigen sich die Börsen in Australien und Südkorea wenig verändert. Trump hatte mitgeteilt, er werde die für den 2. März geplante Anhebung der US-Strafzölle auf chinesische Waren von 10 auf 25 Prozent zunächst aussetzen. Die Handelsgespräche zwischen China und den USA hätten "erhebliche Fortschritte" gemacht. Zudem kündigte Trump die Planung eines Treffens mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping an, sollte es zu weiteren Fortschritten kommen. Ein Treffen zwischen beiden Regierungschefs wird von Handelsexperten gemeinhin als Signal gedeutet, dass die Handelsgespräche kurz vor einem Abschluss stehen. Der Schanghai-Composite steigt um knapp 4 Prozent. Ein ähnliches Bild zeigt sich an der kleineren Börse in Shenzhen. Die anderen Aktienmärkte in der Region üben sich hingegen in Zurückhaltung. In Tokio zeigt sich der Nikkei immerhin freundlich. In Sydney drehte der Leitindex im späten Geschäft knapp ins Plus. Analysten sprechen von einer positiven, aber nicht ganz unerwarteten Nachricht mit Blick auf die Handelsgespräche.
US-NACHBÖRSE
Nachdem Kraft Heinz im regulären Geschäft nach einer Serie von Hiobsbotschaften um über 27 Prozent eingebrochen waren, stabilisierte sich die Aktie nach der Schlussglocke. Der Kurs stieg um 0,3 Prozent. Twitter reagierten nicht auf den Abgang des Mitbegründers. Evan Williams hatte nach Börsenschluss angekündigt, den Vorstand des Kurzbotschaftendienstes zum Monatsende zu verlassen.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 26.031,81 0,70 181,18 11,59 S&P-500 2.792,67 0,64 17,79 11,40 Nasdaq-Comp. 7.527,55 0,91 67,84 13,45 Nasdaq-100 7.090,63 0,79 55,46 12,02 Vortag Umsatz NYSE (Aktien) 796 Mio 852 Mio Gewinner 2.145 1.136 Verlierer 807 1.785 Unverändert 86 112
Freundlich - Auch am Freitag war die Wall Street nicht zu stoppen und verbuchte den neunten Wochengewinn in Folge. Das war die längste derartige Strecke seit 1995. Die drei Hauptindizes stiegen auf Jahreshochs. Es war nach wie vor die Hoffnung auf eine baldige Beilegung des Handelsstreits zwischen den USA und China, die die Anleger zu Käufen animierte. US-Präsident Donald Trump bestätigte am Freitag nochmals, dass er gute Chancen für einen Deal sehe. Außerdem kündigte er an, dass er möglicherweise im März den chinesischen Präsidenten Xi Jinping treffen könnte. Unter den Einzelwerten legten Hewlett-Packard Enterprise (HPE) nach erhöhter Prognose um 0,6 Prozent zu. Kraft Heinz brachen um über 27 Prozent ein. Umsatz und Ergebnis im Schlussquartal verfehlten die Markterwartungen, und die US-Börsenaufsicht SEC untersuchte im Oktober die Rechnungslegung der Einkaufsabteilung. Nach einer Hochstufung auf "Overweight" durch Morgan Stanley stiegen Intel um 2,1 Prozent und waren damit stärkster Wert im Dow.
US-ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 2,49 -3,8 2,52 128,5 5 Jahre 2,46 -4,6 2,51 54,0 7 Jahre 2,55 -4,6 2,60 30,2 10 Jahre 2,65 -4,5 2,70 20,7 30 Jahre 3,02 -3,2 3,05 -5,1
Staatsanleihen profitierten von der Aussicht auf länger niedrige Zinsen. Steigende Notierungen ließen die Zehnjahresrendite um 4,5 Basispunkte auf 2,65 Prozent fallen.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Fr, 8:53 % YTD EUR/USD 1,1346 +0,1% 1,1337 1,1348 -1,0% EUR/JPY 125,51 -0,0% 125,56 125,69 -0,2% EUR/GBP 0,8681 +0,0% 0,8679 0,8703 -3,6% GBP/USD 1,3070 +0,1% 1,3064 1,3041 +2,6% USD/JPY 110,61 -0,1% 110,77 110,74 +0,8% USD/KRW 1122,90 0% 1122,90 1123,83 +0,8% USD/CNY 6,6882 -0,4% 6,7142 6,7188 -2,8% USD/CNH 6,6864 -0,1% 6,6947 6,7183 -2,7% USD/HKD 7,8483 +0,0% 7,8478 7,8486 +0,2% AUD/USD 0,7149 +0,0% 0,7147 0,7116 +1,5% NZD/USD 0,6865 +0,1% 0,6857 0,6797 +2,3% Bitcoin BTC/USD 3.782,25 +0,6% 3.760,00 3.895,01 +1,7%
Am Devisenmarkt wurde der Euro etwas gedrückt vom schwächeren ifo-Index. Auf der anderen Seite verhinderten aber die schwächeren US-Konjunkturdaten vom Vortag und die taubenhafte Fed einen stärkeren Anstieg des Dollar. Der Euro notierte im späten Geschäft bei etwa 1,1335 Dollar. Im Tageshoch waren es 1,1358 Dollar.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 57,23 57,26 -0,1% -0,03 +24,2% Brent/ICE 67,01 67,12 -0,2% -0,11 +23,2%
Die Ölpreise zeigten sich kaum bewegt. Auch für den Ölmarkt wäre es positiv, wenn der Handelsstreit beigelegt würde, denn dieser dämpft die Nachfrage. Der Preis für ein Barrel Leichtöl der US-Sorte WTI stieg um 0,4 Prozent auf 57,19 Dollar. Brentöl verlor dagegen 0,1 Prozent auf 66,99 Dollar zu.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.330,56 1.327,60 +0,2% +2,96 +3,7% Silber (Spot) 15,98 15,92 +0,4% +0,06 +3,2% Platin (Spot) 849,50 844,00 +0,7% +5,50 +6,7% Kupfer-Future 2,97 2,95 +0,5% +0,02 +12,8%
Das zinslos gehaltene Gold gilt ebenfalls als Nutznießer einer lockeren Geldpolitik. Nachdem das Edelmetall an den beiden vorigen Tagen unter Gewinnmitnahmen gelitten hat, legte die Feinunze nun um 0,4 Prozent auf 1.329 Dollar zu. Sollte der Handelsstreit begelegt werden, erwarten Marktbeobachter eine Aufwertung des Renminbi, physisches Gold wäre dann für Chinesen erschwinglicher. China zählt zu den größten Goldimporteuren.
MELDUNGEN SEIT FREITAG, 20.00 UHR
US-AUßENPOLITIK
US-Präsident Donald Trump hat die Diplomatin Kelly Knight Craft als künftige Botschafterin seines Landes bei den Vereinten Nationen nominiert. Die Unternehmerin aus dem Bundesstaat Kentucky ist bislang US-Botschafterin in Kanada. Der Ernennung muss nun noch der Senat zustimmen.
INNENPOLITIK USA
Das Büro des US-Sonderermittlers Robert Mueller drängt auf eine exemplarische Strafe für den früheren Wahlkampfchef von US-Präsident Donald Trump, Paul Manafort. Dieser sei ein "dreister" Krimineller und habe "wiederholt und schamlos" gegen das Gesetz verstoßen, heißt es in einem Memo aus Muellers Büro.
KRISE VENEZUELA
Die Hilfslieferungen für Venezuela aus Kolumbien und Brasilien sind an den Grenzübergängen in tödlichem Chaos steckengeblieben. Insgesamt wurden bei Zusammenstößen mit den venezolanischen Sicherheitskräften zwei Menschen getötet und rund 300 weitere Menschen verletzt. Die USA kündigten angesichts der Gewalt "Maßnahmen" gegen die Regierung des linksnationalistischen venezolanischen Staatschefs Nicolás Maduro an. Dieser brach die Beziehungen zu Kolumbien ab.
Die EU hat den gewaltsamen Widerstand der venezolanischen Regierung gegen Hilfslieferungen aus dem Ausland verurteilt. EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini warf der Regierung des linksnationalistischen Präsidenten Nicolás Maduro vor, bei der Blockade der Grenzübergänge "irreguläre bewaffnete Gruppen" eingesetzt zu haben, um "Zivilisten und Parlamentarier einzuschüchtern, die sich für die Verteilung von Hilfsgütern engagieren wollten". Sie sprach von "besorgniserregenden Berichten über Unruhen, Gewaltakte und eine steigende Zahl von Opfern".
US-Außenminister Mike Pompeo hat "Maßnahmen" Washingtons zur Unterstützung der Demokratie in Venezuela angekündigt. Nun sei die "Zeit zum Handeln" gekommen, um dem "verzweifelten venezolanischen Volk" zu helfen, so Pompeo. Zugleich verurteilte er das gewaltsame Vorgehen der venezolanischen Sicherheitskräfte an Grenzübergängen, über die Hilfsgüter aus dem Ausland in den südamerikanischen Krisenstaat gebracht werden sollten.
GIPFEL USA - NORDKOREA
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
February 25, 2019 01:52 ET (06:52 GMT)
Das zweite Gipfeltreffen zwischen Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un und US-Präsident Donald Trump wirft seine Schatten voraus: Während Kim sich mit dem Zug auf den Weg nach Vietnam machte, hob Trump erneut das große wirtschaftliche Potenzial eines atomwaffenfreien Nordkoreas hervor. Das Treffen der beiden findet am Mittwoch und Donnerstag in der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi statt. Die staatliche Nachrichtenagentur KCNA mahnte den US-Präsidenten, diese "seltene historische Chance" zu nutzen.
HANDELSSTREIT
Ein ausgeweiteter Zollkrieg würde China und den USA nach Erkenntnissen des Ifo-Instituts erheblich schaden. Chinas Exporte in die USA könnten um 171,3 Milliarden Euro zurückgehen, die US-Exporte nach China um 51 Milliarden Euro, wenn beide Seiten Zölle von 25 Prozent auf alle Waren erhöben. Das geht aus einer neuen Studie hervor, die Ifo-Forscher Gabriel Felbermayr und Marina Steininger für das Forschungsnetz EconPol Europe geschrieben haben.
INFLATION SINGAPUR
Verbraucherpreise Jan +0,4% gg Vj (PROG: +0,6%)
Verbraucherpreise Kernrate Jan +1,7% (Dez: +1,9%) gg Vj
BAYER/MONSANTO
Vor dem an diesem Montag in San Francisco beginnenden nächsten Großprozess gegen Bayer und das von Bayer vertriebene Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat hat der Präsident des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) Kritik an Glyphosat und an seiner Behörde zurückgewiesen. "Wir können sagen, dass es unwahrscheinlich ist, dass Glyphosat bei sachgerechter und bestimmungsgemäßer Verwendung der bei uns zugelassenen Pflanzenschutzmittel Krebs verursacht", sagte Andreas Hensel dem Tagesspiegel.
BERKSHIRE HATHAWAY
Die Holdinggesellschaft von Finanzmagnat Warren Buffett hat im vierten Quartal zwar das operative Ergebnis gesteigert. Wegen einer hohen Abschreibung auf die Beteiligung an der Kraft Heinz Co und unrealisierter Investmentverluste verzeichnete Berkshire Hathaway allerdings einen Verlust von 25,4 Milliarden US-Dollar. Grund für den hohen Verlust ist die Anwendung neuer Bilanzierungsregeln bei der Behandlung nicht realisierter Verluste aus Investitionen.
SPACEX
Die US-Raumfahrtbehörde Nasa hat grünes Licht für den ersten Testflug einer neuen Raumkapsel des Privatunternehmens SpaceX für bemannte Missionen gegeben. Die Raumkapsel "Crew Dragon" soll am Samstag zur Internationalen Raumstation ISS starten - allerdings noch ohne Astronauten an Bord.
SPARK THERAPEUTICS
Roche steht in den USA vor einem Milliardenzukauf im Bereich Biopharma. Der Pharmakonzern will die in Philadelphia ansässige Spark Therapeutics Inc kaufen, sagten mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die Übernahme dürfte ein Volumen von knapp 5 Milliarden US-Dollar haben.
Mitbegründer Evan Williams zieht sich aus der Unternehmensspitze des Kurzbotschaftendienstes zurück. Williams werde den Vorstand zum Monatsende verlassen, teilte Twitter mit. Williams hat sich zuletzt vor allem der Online-Veröffentlichungsplattform Medium gewidmet.
LINDE/PRAXAIR
Die US-Kartellbehörde FTC hat einen Antrag der Industriegase-Konzerne Praxair und Linde auf Veräußerung einer Wasserstoffgas- und Kohlenmonoxidgasanlage genehmigt. Die Fabrik soll an das US-Unternehmen LyondellBasell Acetyls verkauft werden.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/raz/flf
(END) Dow Jones Newswires
February 25, 2019 01:52 ET (06:52 GMT)
Copyright (c) 2019 Dow Jones & Company, Inc.